EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Konsequenzen aus den Erfahrungen mit dem Orkan "Lothar"
Energieunternehmen vereinbaren gegenseitige Hilfe bei schwerwiegenden Störungen im Stromnetz
Stuttgart (ots)
Internationales Netzwerk unter Führung der EDF gegründet
Die EnBW Regional AG, Netzbetreiber des EnBW Stromverteilnetzes in Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart, und die französische EDF-Tochter Transport d'Electricité Est (TE-Est) in Nancy haben eine Vereinbarung über gegenseitige Hilfeleistungen bei schwerwiegenden Netzstörungen abgeschlossen. Sie ziehen damit die Konsequenzen aus den Erfahrungen bei der Bewältigung der grenzüberschreitenden Sturmschäden des Orkans "Lothar" vom 26. Dezember 1999.
Die Vereinbarung ist Teil eines im Aufbau befindlichen internationalen Nothilfenetzwerks, an dem sich unter der Federführung der EDF Energieunternehmen aus neun Ländern beteiligen. Ausschlaggebend hierfür war die Erfahrung, daß eine rasche Beseitigung von großräumigen, schwerwiegenden Netzstörungen ohne grenzüberschreitende Nachbar-schaftshilfe nicht möglich ist. Diese Hilfe war nach dem Weihnachtsorkan 1999, in Folge dessen in Frankreich zeitweise 3,5 Millionen Haushalte in 90 Departements keinen Strom hatten, spontan erfolgt. Insgesamt 12.000 Freileitungsspezialisten und weitere 50.000 Mitarbeiter aus den Bereichen Kundenbetreuung und Logistik mit 40 Hubschraubern und rund 5.000 Spezialfahrzeugen aus mehreren europäischen Ländern waren an der Beseitigung der Sturmschäden beteiligt. Unter ihnen war auch Fachpersonal der EnBW Regional AG, der Neckarwerke Stuttgart AG und der Dresdner ESAG, die in der Champagne und im Elsaß zum Einsatz kamen.
Regional AG
Nach Abschluß der Reparaturarbeiten waren sich alle Beteiligten einig, daß diese aus der Not heraus entstandenen Kontakte erhalten bleiben und institutionalisiert werden sollten. So entstand unter Federführung der EDF ein Netzwerk-Projekt mit dem Titel "Bâtir ensemble la solidarité en cas de crise" (Laßt uns gemeinsam die Solidarität für den Krisenfall aufbauen). Zur Zeit beteiligen sich an diesem Netzwerk folgende Länder: Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Marokko und Tunesien.
Bausteine im zukünftigen grenzüberschreitenden Krisenmanagement sind konkrete Einzelvereinbarungen verschiedener Netzbetreibergesellschaften über gegenseitige Hilfeleistungen. Eine solche Vereinbarung ist jetzt zwischen der EnBW Regional AG und der französischen Transport d' Electricité Est (TE-Est), einem von sieben regionalen Betreibern des französischen Hoch- und Höchstspannungsnetzes, abgeschlossen worden. Darin werden Einzelheiten des Personalaustausches, der technischen und fremdsprachlichen Personalschulung sowie Bestandsaufnahme und Austausch von Notfallmaterial geregelt. Hinter allem steht der Grundsatz, daß im Notfall dem Partner so umfassend Hilfe geleistet wird, als wenn es sich bei ihm um ein Teil des eigenen Unternehmens handeln würde.
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