EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Aus Kooperation wird Integration
NWS-Aufsichtsrat beschließt Verschmelzung von Tochtergesellschaften mit EnBW-Tochtergesellschaften
Stuttgart (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung
Kundennähe, Regionalität und Wachstum bleiben Ziele
Der Aufsichtsrat der Neckarwerke Stuttgart AG (NWS) hat in seiner Sitzung am 25. August 2003 der Verschmelzung der operativen Tochterunternehmen der NWS mit den Parallelgesellschaften der EnBW Energie Baden-Württemberg AG zugestimmt. Die Hauptversammlung der NWS soll diesen Zusammenschluss am 26. August 2003 formal beschließen. Die Integration der operativen Bereiche der NWS in die EnBW untermauert die in der engen Kooperation der beiden Unternehmen in den letzten Jahren erzielten Fortschritte. Die Bündelung der Kompetenzen von EnBW und NWS in künftig einem Energiedienstleistungsverbund stärkt auch den Standort Baden- Württemberg im liberalisierten Energiemarkt.
Der Zusammenschluss ermöglicht eine bessere Positionierung am Markt sowie die Schöpfung von weiteren Synergien. Kundennähe, Regionalität und Wachstum seien auch weiterhin wesentliche Eckpfeiler innerhalb der EnBW-Strategie. "Die NWS-Kunden werden auch künftig nicht auf die gewohnte Kundennähe, regionale Präsenz und direkte Ansprache verzichten müssen. Ziel von NWS und EnBW ist es, die jeweiligen Stärken der beiden Unternehmen zum Wohle der Kunden zu bündeln und sinnvoll miteinander zu ergänzen. "Mit der NWS wird die EnBW noch stärker und leistungsfähiger, und von dieser Stärke werden dann im Ergebnis die Kunden zukünftig profitieren", so NWS und EnBW. Mit Blick auf die Kunden führt die EnBW weiter aus, dass die
EnBW-Tochtergesellschaften in Folge der Integration die Rechtsnachfolge der NWS-Parallelgesellschaften antreten und damit auch alle Rechte und Pflichten aus den bestehenden Kundenverträgen übernehmen. Die Marke NWS wird mit Abschluss dieser Maßnahmen, voraussichtlich im Oktober 2003, nicht mehr weiter gepflegt. Sie geht in den EnBW-Marken und in den EnBW-Produkten auf. Die NWS wird jedoch als Finanzholding mit Sitz in Stuttgart weiterhin bestehen.
"Wichtig ist, dass die Zusammenführung beider Unternehmen für unsere Kunden keinen Aufwand mit sich bringt und deutlich wird, dass sie auch weiterhin auf einen verlässlichen Energiepartner aus dem Land, wenngleich nun unter neuem Namen, vertrauen dürfen. Dies gilt für Privatkunden, Industriekunden sowie Kommunen und Stadtwerke gleichermaßen," so NWS und EnBW. "Mit unseren zahlreichen kommunalen Aktionären bleiben wir auch in Zukunft ganz klar ein Unternehmen mit einer starken baden-württembergischen Verwurzelung und mit engsten Verbindungen zu den hiesigen Kommunen und Stadtwerken."
Da die NWS und die EnBW jedoch zum Teil verschiedene Produkte ähnlichen Inhalts anbieten, sollen diese Produkte harmonisiert werden. Dies dient der Transparenz des Produktportfolios gegenüber den Kunden.
Unabhängig von dieser Produktharmonisierung sehen sich die EnBW und die NWS jedoch gezwungen, aufgrund gestiegener Marktpreise insbesondere bei der Strombeschaffung sowie der weiter steigenden gesetzlichen Kosten aus dem Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) und dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Modernisierungsgesetz (KWK) die Verbrauchs- und Arbeitspreise ihres Allgemeinen Stromtarifs für Privatkunden zum 1. September 2003 anzupassen. Der Allgemeine Tarif der NWS wird bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.600 Kilowattstunden im Jahr brutto um 2,78 Euro monatlich, der allgemeine Tarif der EnBW bei gleichem Verbrauch brutto um 2,94 Euro monatlich steigen.
Die Chronologie der engen Zusammenarbeit von EnBW und NWS bis zum jetzt vollzogenen Zusammenwachsen beginnt 1999. Die NWS als leistungsstarker regionaler Energieversorger suchte die Anlehnung an einen strategischen Partner und fand ihn in der EnBW, die als drittgrößter deutscher Stromkonzern eine Vorreiterrolle im liberalisierten Strommarkt einnahm. Die Unternehmen hatten als Nachbarn in Baden-Württemberg zahlreiche Anknüpfungspunkte und ergänzten sich in ihren Kernkompetenzen. Beide Unternehmen waren 1997 jeweils aus der Fusion traditionsreicher Vorgänger entstanden, die EnBW aus Badenwerk und Energie-Versorgung Schwaben, die NWS aus Neckarwerken und Technischen Werken der Stadt Stuttgart. Mit dem Aufgehen der NWS in der EnBW 2003 wachsen damit gewissermaßen vier Unternehmenskulturen zu einer Einheit zusammen. Diese Entwicklung entspricht auch früheren energiepolitischen Überlegungen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg.
Grundlage der vertieften Kooperation von EnBW und NWS war die Übernahme der unternehmerischen Führung der NWS durch EnBW im Jahre 2000. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom März 2002 gliederte die NWS das operative Geschäft in fünf Tochtergesellschaften aus und bildete damit die Struktur der EnBW im Wesentlichen nach. Die folgende enge Zusammenarbeit auf der Ebene der Parallelgesellschaften unterstützte das erklärte Ziel, möglichst weitgehende Synergien zu erschließen. Ihren vorläufigen Abschluss fand die Vertiefung der Kooperation im Squeeze-out-Beschluss der Hauptversammlung. Gegen einen entsprechenden Beschluss der NWS-Hauptversammlung im April 2003 wurden keine Einsprüche erhoben, so dass dieser am 23. Mai 2003 ins Handelsregister eingetragen wurde. Auf dieser Basis setzt die EnBW jetzt die Integration der NWS in den Konzern mit dem Zusammenwachsen auf der operativen Ebene fort.
Die operativen Tochtergesellschaften NWS Regional AG & Co. KG, NWS Kraftwerke AG & Co. KG, NWS Energie-Vertriebs AG & Co. KG, NWS Service AG & Co. KG und NWS Kundenservice AG & Co. KG werden durch Verschmelzungsverträge auf die jeweilige Parallelgesellschaft der EnBW übertragen. Im Gegenzug erhält die NWS Holding Aktien bzw. Geschäftsanteile der aufnehmenden EnBW-Gesellschaften. Die Verschmelzung wird nach Eintragung ins Handelsregister rückwirkend zum 1. Januar 2003 wirksam. Der Übergang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NWS zu EnBW ist in einem Tarifvertrag zur Personalüberleitung geregelt, der am 21. Juli 2003 unterzeichnet wurde. Die NWS wird in Form einer Kapitalgesellschaft als reine Finanzholding bestehen bleiben.
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