28 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz
Eva Luise Köhler übergibt Auszeichnungen an fünf Initiativen aus Flensburg, Hamburg, München, Offenbach und Sylt
Ausschreibung für 2009 läuft
Hamburg (ots)
Die HanseMerkur Preise für Kinderschutz werden heute zum 28. Mal verliehen. Eva Luise Köhler, Ehefrau des Bundespräsidenten und Schirmherrin der Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen sowie des Deutschen Komitees für UNICEF, übergibt die Auszeichnungen für 2008 im Rahmen einer Festveranstaltung ab 17.00 Uhr in der Hauptverwaltung der HanseMerkur Versicherungsgruppe, Siegfried-Wedells-Platz 1, 20354 Hamburg, an fünf Initiativen aus Flensburg, Hamburg, München, Offenbach und Sylt. Sandra Völker, Vorstandsvorsitzende der Sandra Völker-Stiftung für asthma- und allergiekranke Kinder sowie der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, halten die Laudationes auf die Preisträger. Der in diesem Jahr mit insgesamt 55.000 Euro dotierte HanseMerkur Preis für Kinderschutz wird seit 1981 von einer Jury aus renommierten Kinderschützern verliehen. Die Bilanz bisher: 28 Haupt-, 76 Anerkennungs- und 13 Sonderpreise sowie ein Preisgeld von über 790.000 Euro. Parallel zur Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für Bewerbungen um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2009. Als Einsendungsschluss hat die Jury den 31. März 2009 festgelegt.
Der Hauptpreis für das Jahr 2008 in Höhe von 20.000 Euro geht an Jung & Alt e.V. Der Verein bietet mit dem Projekt "Oma-Hilfsdienst" seit 30 Jahren jungen Familien und insbesondere allein erziehenden Eltern unbürokratische Hilfe. Mittlerweile engagieren sich in dem generations-übergreifenden Projekt ehrenamtlich rund 130 Seniorinnen und Senioren, die immer dann eingreifen, wenn Mütter oder Väter ganz plötzlich ihre Kinder nicht betreuen können: beim Wiedereinstieg in den Job, bei Krankheit von Geschwisterkindern oder eines Elternteils, bei Urlaub oder Erkrankung der Tagesmutter, bei Kur- oder Krankenhausaufenthalt der Mutter, während der Schulferien, bei Arztbesuchen, Behördengängen oder bei Schließung des Kindergartens. Die "Leih-Omas" und "-Opas" tragen als Mittler zwischen den Generationen dazu bei, dass die Kinder bei Abwesenheit der Eltern in ihrem gewohnten Umfeld auch kurzfristig, wenn nötig noch am selben Tag, umfassend betreut werden können. Eine Notüberbrückung kann bis zu drei Wochen durchgehend in Anspruch genommen werden. Das Angebot, auch "Oma-Feuerwehr" genannt, wird zudem von den rüstigen Senioren als sinnvolle Aufgabe empfunden, die Kraft verleiht und der Einsamkeit im Alter vorbeugt.
Die mit jeweils 10.000 Euro dotierten drei Anerkennungspreise gehen an folgende Projekte:
Der Boxclub Nordend Offenbach e.V. ist seit dem Jahr 2003 eines der erfolgreichsten Gewaltpräventions- und Integrationsprojekte Hessens. In der Metropole am Main, die mit 25 Prozent über den höchsten Ausländeranteil aller deutscher Städte verfügt, wendet sich das Angebot vor allem an schwierige, gewaltbereite und gewalttätige Jugendliche im Alter zwischen 12 und 22 Jahren. Unter dem Motto "Fordern und Fördern" werden den etwa 70 regelmäßig im Verein trainierenden jungen Menschen, die zum überwiegenden Teil einen Migrationshintergrund haben, Werte wie Pünktlichkeit, Disziplin, Respekt und gegenseitige Wertschätzung vermittelt und konsequent eingefordert. Immer mit dem Ziel, die jungen Männer und Frauen in ihren Entwicklungsprozessen zu unterstützen und ihnen zu vermitteln, dass Gewalt kein Mittel zur Lösung von Konflikten ist. Daher wird das regelmäßige Boxtraining - aus dem auch ein Amateursportverein hervorgegangen ist - u.a. durch Hausaufgabenhilfe, Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und bei Behördengängen sowie Ernährungsberatung, Entspannungs- und Atemübungen aus dem Yoga flankiert.
Der Drogentod ihres 19-jährigen Sohnes Justin im Jahre 1999 veranlasste die Mutter aus Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Wut schon ein Jahr später zur Gründung des Vereins JUSTIN-ROCKOLA-Drogen-Soforthilfe e.V. in München. Der Verein fokussierte sich zunächst auf kurzfristige Vermittlung von Therapieplätzen entzugswilliger Jugendlicher und richtete mit www.drogensoforthilfe.de ein entsprechendes Internetportal für ganz Bayern ein, auf das heute durchschnittlich 15.000 mal im Monat zugegriffen wird. Inzwischen hat die private Initiative eine ganze Reihe von Projekten auf dem Therapiesektor initiiert und finanziert. Für das Präventionsprojekt Inside@School, das im Jahre 2005 aufgelegt wurde, stellt der Verein an insgesamt sechs Münchener Schulen Sozialpädagoginnen, die täglich Ansprechpartner für die Jugendlichen sind. Von der anonymen Beratung machen die Schüler regen Gebrauch und tauschen sich mit den geschulten Fachkräften zu Themen wie Alkohol- und Nikotinsucht, Ecstacy- und Cannabismissbrauch ebenso aus wie zu familiärer Gewalt, Missbrauch, Mobbing oder Essstörungen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
Der Deutsche Kinderschutzbund, Ortsverband Flensburg & Umge-bung e.V. (DKSB) nahm im Jahre 2003 mit dem Projekt "Babybedenkzeit - Eltern auf Probe" den Kampf gegen Teenager-Schwangerschaften auf. Unter den etwa 13.000 Mädchen, die jährlich in Deutschland unter 18 Jahren ein Kind erwarten, sind besonders viele Hauptschülerinnen. Und so bringt der DKSB in der Fördestadt besonders in Haupt-, Real- und berufsbildenden Schulen seine mittlerweile 13 Säuglingssimulatoren zum Einsatz, die den 13- bis 17-jährigen Jugendlichen die Möglichkeit geben, für ein Wochenende rund um die Uhr in die Elternrolle zu schlüpfen. Bislang wurden über 600 Schüler der Klassen 8 und 9 über das Projekt erreicht. Die programmierten Simulatoren bilden Zeit- und Pflegeaufwand echter Säuglinge ab. Die Elektronik speichert Zuwendung oder Vernachlässigung und ermöglicht daher eine spätere Auswertung der Elternschaft auf Probe im Sexualkunde- oder Biologieunterricht, wo auch über Babypflege, Partnerschaft, Kindererziehung, Kosten und Verhütung gesprochen wird. Offenbar mit Erfolg, denn 75 Prozent der Projekt-Teilnehmer hatten sich die Aufgabe als Eltern nicht so anstrengend und schwer vorgestellt und wollen den Wunsch nach einem ersten Kind lieber auf die Zeit nach der Berufsausbildung verschieben.
Ein mit 5.000 Euro dotierter Sonderpreis geht an den Pädagogen und Gründer von MULTISPORT CITY NORD, Holger Laurisch (68) aus Hamburg/Sylt. Seit dem Jahr 1995 hat er mit seiner Initiative "Aktive Pause" rund 500 Schulen im In- und Ausland erreicht, 350 davon im Raum Hamburg. Mit seiner Idee der psychomotorischen Förderung auf Schulhöfen begeistert er Schüler und Lehrer gleichermaßen und begegnet so erfolgreich der Bewegungsarmut junger Menschen. Dazu schafft er über Fahrzeuge (Einräder, Roller, Pedalos), Gemeinschaftsspiele und Gleichgewichtsübungen Anreize, "den Schulalltag zu rhythmisieren". Der mittlerweile pensionierte Berufsschullehrer berät zudem Lehrer bei der Anschaffung geeigneter Materialien, um sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler auch nach seinem Besuch auf Pausenhöfen ihren natürlichen Bewegungsdrang spielerisch ausleben können. "Aktive Pausen schaffen Power auf Dauer", so sein Credo.
Mit dem Zeitpunkt der Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2009. Die Auszeichnung unter dem Motto "Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" richtet sich an private Initiativen, die sich höchst engagiert und beispielhaft für die Belange von Kindern einsetzen. Bewerben können sich Projekte, die sich zum Zeitpunkt des Einreichens der Unterlagen seit mindestens einem Jahr für erkrankte, sozial- bzw. psychosozial belastete Kinder und Jugendliche engagieren oder die helfen, sozialen Gefährdungen vorzubeugen. Eine Förderung von geplanten Projekten ist leider nicht möglich.
Eine kompetente Jury, der u.a. Persönlichkeiten aus dem Deutschen Kinderschutzbund, der Deutschen Liga für das Kind und UNICEF angehören, tritt im Sommer 2009 zur Sichtung der Einsendungen und zur Entscheidung über die Preisträger zusammen. Bewerbungen können bis zum 31. März 2009 an folgende Adresse gerichtet werden: Gabriela Ulmen, Stichwort "Preis für Kinderschutz 2008", HanseMerkur Versicherungsgruppe, Siegfried-Wedells-Platz 1, 20354 Hamburg. Ebenfalls kann eine Broschüre zum sozialen Engagement der HanseMerkur mit Fallbeispielen angefordert werden. Sie enthält auch eine Checkliste für Bewerber.
Weitere Informationen unter Tel. (040) 4119-1277; Fax:(040) 4119-3626; E-Mail: presse@hansemerkur.de; Internet: www.hansemerkur.de .
Fotos stehen zum Download unter: www.hansemerkur.de zur Verfügung
Pressekontakt:
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Heinz-Gerhard Wilkens
Siegfried-Wedells-Platz 1
20354 Hamburg
Tel.: 040/4119-1357
Fax: 040/4119-3626
E-Mail: presse@hansemerkur.de
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