Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)
Höhenfeuerwerk startet wieder durch
Ratingen (ots)
- Traditionelle Kunstform erlebt 2023 ihr Comeback
- Zahl der Veranstaltungen mit Großfeuerwerk gestiegen
- Gesamt-Emissionen von Feinstaub in Deutschland gesunken
Die Hersteller und Veranstalter von Großfeuerwerken schauen optimistisch in die Zukunft. Die Nachfrage nach traditionellen Höhenfeuerwerken ist wieder deutlich gestiegen. Gleichzeitig nehmen die Feinstaub-Emissionen von Jahr zu Jahr ab. Und mit ihnen die Diskussionen darüber, ob Drohnenshows sich als sinnvolle und bezahlbare Alternativen anbieten. Zu hohe Kosten auf der einen Seite, Unzufriedenheit beim Publikum auf der anderen - das seien die Erkenntnisse der Organisatoren, weiß VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber.
Nach den herausfordernden Corona-Zeiten mit ihren Versammlungs- und Abgabeverboten ist die Zahl der Höhenfeuerwerke 2023 wieder deutlich gestiegen.
"Feuerwerk bleibt beliebt, die Faszination ist ungebrochen." Die mühsame Diskussion um Drohnen-Shows als Alternative zum Großfeuerwerk scheint zum Ende zu kommen, mit einem klaren Punktsieg fürs Feuerwerk. Sicher gäbe es beeindruckende Drohnenshows mit Tausenden Drohnen, gerade bei spektakulären Großveranstaltungen, bei denen sechsstellige Kosten für Shows nicht weiter ins Gewicht fallen. "Aber solche Großereignisse sind nicht mit lokalen oder regionalen Veranstaltungen vergleichbar - entsprechend kleiner fallen die Budgets und Möglichkeiten aus", weiß Georg Alef, Sprecher des Technischen Arbeitskreises innerhalb des VPI.
Professionelle Höhenfeuerwerke sind eine Kunstform mit durchdachter Lichtbilder-Choreografie und Gänsehaut-Feeling. "Sie sind ganz besondere Ereignisse. Ein hoch emotionales Erlebnis für alle Sinne. Noch dazu eines, das Menschen seit Jahrhunderten friedlich zusammenbringt", sagt Joachim Berner, Sprecher des Unterausschusses Großfeuerwerk im VPI. "Es ist schön, dass sich die Städte und Gemeinden wieder aufs klassische Höhenfeuerwerk konzentrieren. Wir erleben da gerade ein erfreuliches Revival", so Berner.
Die Feinstaubwerte sinken immer weiter
Die zwischenzeitlichen Klima- und Feinstaub-Diskussionen rund um Großfeuerwerk sind ebenfalls weitgehend verpufft. Mit Recht. Das Umweltbundesamt (UBA) sieht in Höhenfeuerwerken der Kategorie F4 keine umweltrelevante Thematik: "An Feinstaub-Messstationen in der Nähe ist der Einfluss solcher Höhenfeuerwerke nicht oder nur geringfügig in den bodennahen Feinstaubkonzentrationen erkennbar."
Der Blick aufs große Ganze spricht sogar noch eine ganz andere Sprache: So wurden im Jahr 2022 in Deutschland 185.000.000 kg Feinstaub emittiert. Ein eindrucksvoller Rückgang (- 45 Prozent), wenn man bedenkt, dass es noch 1995 rund 338.000.000 kg Feinstaub waren. Gleichzeitig spielt Höhenfeuerwerk statistisch keine wirkliche Rolle - produziert ein durchschnittliches Stadtfest-Feuerwerk doch höchstens 25 kg Feinstaub.
Genauso gering sind die Effekte beim Thema Kohlendioxid. Ein Großfeuerwerk, wie etwa beim Schweizer "Züri Fäscht", verursacht gerade mal 0,2 Prozent des CO2-Gesamtaufkommens des Festes. Bei einem professionellen Großfeuerwerk wie "Rhein in Flammen" oder dem "Konstanzer Seenachtfest" entstehen rund 150 kg CO2-Ausstoß. "Das entspricht in etwa einer PKW-Tankfüllung", weiß Joachim Berner. "Somit gibt es durch professionelle Großfeuerwerke keine nennenswerte Belastung für Mensch und Natur." Kohlendioxid-Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind auch nach Einschätzung des Umweltbundesamtes von geringer Bedeutung. Übers Jahr gesehen, entfällt auf Großfeuerwerke gerade mal ein Anteil von 0,00004 Prozent des gesamten CO2-Aufkommens in Deutschland.
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