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Nachhaltigkleitspreis für ein Eifeldorf - der nächste Beitrag der Reihe "Kommunen Machen Klima" zu Ihrer freien Nutzung.

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Nicht nur des Dorfhühner-Projektes wegen hat der Gemeinde- und Städtebund den Ort Bleckhausen mit seinem Nachhaltigkeitspreis bedacht.

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Hühner bereichern das Dorfleben

Doch im Eifeldorf Bleckhausen tut sich viel mehr in Sachen Nachhaltigkeit

Bürgerbeteiligung belebt die Dorfgemeinschaft. Die Ortsgemeinde Bleckhausen im Vulkaneifelkreis, knapp 300 „Seelen stark“, beweist dies seit Jahren beispielgebend. Und dafür wurden die Bleckhausener jetzt mit dem „Kommune-schafft-Zukunft“-Preis des Gemeinde- und Städtebundes (GStB) Rheinland-Pfalz ausgezeichnet, in der Kategorie Nachhaltigkeit.

Aus der Vielzahl von Initiativen und Projekten ragen in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem die „Dorfhühner“ heraus. Vor rund zwei Jahren bauten zehn Familien unterschiedlichsten Alters ehrenamtlich ein Hühnergehege samt Stall auf dem alten Sportplatz; das Grundstück hatte die Ortsgemeinde zur Verfügung gestellt.

Die Dorfhühner decken nicht nur den Bedarf an frischen Eiern für viele Familien im Dorf. Vielmehr ist es erklärtes Ziel des Projektes, Jung und Alt einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren zu ermöglichen, indem sie in die täglichen Arbeiten mit eingebunden und dadurch für sie die Abläufe bei der „Herstellung“ gesunder Lebensmittel transparenter werden. „Die Wertschätzung eines tierischen Produktes soll durch diese aktive Teilnahme steigen und in Zeiten der industrialisierten Haltung von Nutztieren soll die Wiederbelebung des Kontaktes zwischen Mensch und Tier dadurch gefördert werden“, heißt es in dem Bewerbungsschreiben der Ortsgemeinde für den Zukunftspreis des GStB.

Jung und Alt im Austausch

Und das gelingt sogar über die Gemarkungsgrenze hinaus: Seit diesem Jahr besucht die Kita St. Elisabeth des Nachbarortes Üdersdorf regelmäßig die Dorfhühner und den Mehrgenerationenplatz, damit die Kinder den artgerechten Umgang mit Tieren schon früh spielerisch erlernen. Außerdem wurde das Projekt bereits mehrfach nachgeahmt, in Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Hessen.

Ältere Dorfbewohner:innen, die sich nicht mehr beteiligen können, werden gelegentlich mit Eiern versorgt. Und dabei erzählen die Alten den Jungen, wie sie in früheren Jahren selbst Hühner gehalten haben. Heute sind es in Bleckenhausen bevorzugt seltene, heimische Rassen und nicht solche, bei denen eine hohe Legeleistung im Vordergrund steht: Rheinländer, das Bielefelder Kennhuhn oder Welsumer.

Von den Hühner zu Bienen und Insekten

Angeregt durch das erfolgreiche Dorfhühnerprojekt, haben die Bleckhausener auf ihrem Mehrgenerationenplatz jüngst die ersten „Dorfbienen“ angesiedelt. Auch dabei stehen Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und der gemeinsame Austausch im Vordergrund, betont Ortsbürgermeister Markus Göbel: „Jung und Alt sollen die Herstellung natürlicher und gesunder Lebensmittel kennenlernen und wertschätzen. Gerade Bienen und Insekten sind für uns unverzichtbar – sie versorgen uns nicht nur mit Honig, sondern bestäuben im Frühjahr die Obstbäume, sodass sie Früchte tragen können.“

Bienenweiden und Blühstreifen, gemeinsam mit der Kreisverwaltung Vulkaneifel angelegt, ergänzen das Projekt; auf einer gemeindeeigenen Wiese entsteht eine große Streuobstwiese. Jedem Kind unter 18 Jahren soll ein Obstbaum geschenkt und so der Bezug zum Thema „gesunde und regionale Lebensmittel“ persönlich geschaffen werden. Schon seit Jahren können die Kinder des Dorfes im Herbst bei der Apfelernte auf den schon vorhandenen Streuobstwiesen mitarbeiten und beim Pressen von frischem Apfelsaft zusehen und mittun.

Weihnachtsbäume aus heimischem Anbau

Die Liste weiterer Nachhaltigkeitsprojekte in Bleckhausen ist lang: von der Pflege des Naturschutzgebietes Wacholderheide über Dorfmärkte mit ausschließlich regionalen Produkten und einer Jugendwerkstatt bis hin zu Weihnachtsbäumen aus heimischem Anbau. Jede Dorfbewohnerin und jeder Dorfbewohner kann sich gegen einen kleinen Obolus bei der Ortsgemeinde den Weihnachtsbaum selber schlagen. „Das verhindert lange Anfahrtswege – und die Bäume sind ohne Pflanzenschutzmittel groß geworden“, erläutert Bürgermeister Göbel.

Wochenlange Kühlung der Bäume entfällt – und nach Weihnachten bringen Jugendliche aus dem Ort sie zur Grüngutsammelstelle der ART in Bleckhausen, wo sie umweltgerecht entsorgt und als Dünger wieder auf die Felder der Gemeinde gebracht werden.

Weitere Informationen gibt es bei Ortsbürgermeister Markus Göbel, Auf der Held 11 in (54570) Bleckhausen, Tel.: 06572 – 933 42 76, eMail: ortsgemeinde.bleckhausen@vgdaun.de

< Info zur Serie >

Kommunen Machen Klima

Nachmachen erwünscht!

Klimawandel und Energiewende sind Herausforderung und Chance zugleich. Den Kommunen kommt bei ihrer Bewältigung eine zentrale Rolle zu – sie gestalten mit ihren Entscheidungen, Maßnahmen und Projekten die Zukunft ihrer Bürgerinnen und Bürger. Und sie sind in vielen Fällen Vorbilder beim Einsatz für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt.

Eine Reihe von besonders gelungenen Beispielen präsentieren wir nun regelmäßig an dieser Stelle: erfolgreiche Projekte, innovative Lösungen, ermutigende Erfolge, Chancen für die Zukunft. Alle zwei Wochen, immer dienstags, finden Sie hier einen neuen Beitrag – verbunden mit der Hoffnung, dass die vorgestellten Taten möglichst viele Nachahmer finden werden. Denn der interkommunale Austausch kann Klimaschutz, Energiewende und eine klimaangepasste Entwicklung beflügeln. Kurz: Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht!

Auch diese „Best-Practice“-Serie ist eine Gemeinschaftsaktion. Sie wird getragen von Landkreistag, Gemeinde- und Städtebund, Städtetag und der Energieagentur Rheinland-Pfalz, unterstützt vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen. Sie läuft seit Januar 2021.

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