Plastikreduzierung reicht nicht aus - Cyrill Hugi erklärt, warum Recycling jetzt wichtiger denn je ist
Appenzell (ots)
Cyrill Hugi ist der Gründer und Geschäftsführer der enespa ag mit Hauptsitz in Appenzell in der Schweiz. Das Unternehmen hat eine weltweit einzigartige grüne Technologie entwickelt: Es verwandelt gemischte Plastikabfälle in hochwertiges Produktöl. Daneben vertreiben Cyrill Hugi und sein Team entsprechende Anlagen an Konzerne, staatliche Institutionen und Recyclinghöfe. Mit ihren Lösungen leistet die enespa ag einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und dem Erhalt der Natur. Hier erfahren Sie, warum Recycling immer wichtiger wird.
In den vergangenen Jahren hat das Thema Plastikreduzierung immer mehr Aufmerksamkeit erlangt. Die Menschen sind zunehmend über die verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll in der Natur und in unseren Ozeanen besorgt. Überall setzen sich Personengruppen dafür ein, den Verbrauch von Einwegplastik zu verringern und stattdessen auf wiederverwendbare Alternativen zu setzen. "Zweifellos hat dieses neu erwachte Umweltbewusstsein inklusiver der Ablehnung von Wegwerfprodukten aus Plastik sowie die Förderung von Alternativen zur Wiederverwendung zu bedeutenden Fortschritten geführt", weiß auch Cyrill Hugi von der enespa ag. "Doch neben der Plastikreduzierung darf auch das Recycling nicht übersehen werden. Aktuell werden von den fast 26 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen, die jährlich in Europa entstehen, nur knapp sieben Millionen Tonnen recycelt."
Die enespa ag hat sich diesem Problem angenommen und ein Recyclingverfahren entwickelt, um aus gemischten Plastikabfällen hochwertiges Produktöl zu gewinnen. Mit innovativen Ideen und viel Erfindergeist entstehen hier grüne Lösungen, die den Energiekreislauf langfristig revolutionieren könnten. "Zwar trägt die Plastikreduzierung dazu bei, die Menge an Plastikmüll zu verringern - doch es ist unvermeidlich, dass Kunststoff auch weiterhin in unserem Alltag präsent ist. Hier kommt das Recycling ins Spiel: Indem es eine Möglichkeit bietet, den Plastiklebenszyklus zu verlängern und den Rohstoffbedarf zu reduzieren, trägt es wesentlich dazu bei, die Verschmutzung der Ozeane, der Natur und der Ökosysteme zu verringern", erklärt Cyrill Hugi.
Warum eine Plastikreduzierung allein nicht ausreicht
Plastik ist ein wertvolles Material. Aufgrund seiner Stabilität, Flexibilität, geringen Dichte, Formbarkeit und Haltbarkeit ist es mittlerweile in nahezu jedem Lebensbereich zu finden. Seit dem Aufkommen von Plastik nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Mensch viele Fortschritte in sämtlichen Bereichen gemacht. "Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass Kunststoff ein "böses" Material ist", erklärt Cyrill Hugi. "Eine Plastikreduzierung mag zwar in vielen Bereichen, aber längst nicht überall Sinn ergeben." So ist Kunststoff aus dem Alltag in der Medizinbranche, in der Hygiene und Sterilität eine entscheidende Rolle spielen, zum Beispiel schon lange nicht mehr wegzudenken. In diesem Bereich wäre eine Plastikreduzierung nur schwer umzusetzen und möglicherweise sogar fatal. Daher braucht es neben der Plastikreduzierung auch das Recycling als sinnvolle Lösung zur Bewältigung der weiterhin anfallenden Kunststoffabfälle.
Unterschiedliche Recyclingstrategien sollten das Ziel sein
Im Rahmen des Recyclings werden gemischte Plastikabfälle gesammelt, sortiert, verarbeitet und umgewandelt. Bei der enespa ag zum Beispiel entsteht daraus hochwertiges Produktöl, das im Anschluss wieder als Rohstoff genutzt werden kann. Während die Plastikreduzierung also dazu beiträgt, die Nachfrage nach neuem Kunststoff zu senken, stellt das Recycling sicher, dass bereits vorhandener Kunststoff möglichst effizient genutzt wird. So können der Energieverbrauch heruntergefahren, wertvolle Ressourcen geschont und die Treibhausgasemissionen reduziert werden.
Dabei ist die gelebte Kreislaufwirtschaft ein wesentlicher Faktor, den es weiterzuentwickeln und zu fördern gilt. Umweltfreundliches Plastikrecycling ist in der heutigen Zeit durchaus möglich - und das nicht nur in kleinen Mengen. Allerdings stößt gerade das mechanische Recycling in vielen Fällen schnell an seine Grenzen, weil Sauberkeit und Sortenreinheit nicht immer gewährleistet sind. Entsprechend wichtig ist es, auch andere Recyclingstrategien zu verfolgen. Für PET zum Beispiel gibt es bereits funktionierendes mechanisches Recycling. Für PE und PP, die am häufigsten vorkommenden Kunststoffsorten, können Unternehmen wie die enespa ag mittels chemischem Recycling basierend auf dem Prinzip der Thermolyse eine Recyclingstrategie verfolgen, durch die gewährleistet ist, dass der Wert des kostbaren Rohstoffs Plastik möglichst lange erhalten bleibt.
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