Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Moderne Zoos aktiv für OPA
Jahrestagung des Verbands der Zoologischen Gärten und erstes Zoo- und Wildtier-Forum
Karlsruhe / Berlin (ots)
Bereits jetzt sind die modernen Zoos wichtige Akteure im Natur- und Artenschutz. Sie handeln damit ganz im Sinne des "One-Plan-Approachs (OPA)" der Weltnaturschutzunion (IUCN). So werden alle Aktivitäten zusammengefasst, die dem Erhalt von Arten dienen. Die Tierbestände in der Wildnis und in menschlicher Obhut werden in ihrer Gesamtheit betrachtet. Dabei sind nicht nur die eigenen Tiere ein wichtiger Bestandteil der Aktivitäten, sondern auch Umweltbildung und Wissen aus aktueller Forschung oder gezielte Projekte vor Ort. Vom 7. bis zum 10. Juni kommen die Mitglieder des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) auf Einladung des Zoos Karlsruhe zusammen, um zu besprechen, wie Zoos noch effektiver und wie Menschen für dieses wichtige Thema begeistert werden können.
"Mein erklärtes Ziel ist, den Artenreichtum unseres Planeten so vielfältig und farbenprächtig wie möglich zu halten", erklärt Prof. Dr. Jörg Junhold, Präsident des VdZ und Direktor des Zoos Leipzig. "Wir VdZ-Zoos wissen, wir benötigen eine große Zahl an Mitstreitenden, die bereit sind, sich für den Schutz von Arten in bedrohten Lebensräumen einzusetzen. Daher ist es gut zu wissen, dass uns über 42 Millionen Zoobesuchende bereits jetzt zur Seite stehen. Denn sehr wahrscheinlich werden wir in Zukunft sogar noch mehr Expertise aus den zoologischen Gärten und noch mehr Mut zu wissenschaftlich begründeten Eingriffen in die Natur benötigen."
Rund 150 Expertinnen und Experten des VdZ aus 71 zoologischen Einrichtungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien nehmen an der Jahrestagung teil. Dazu kommen noch Vertretende aus befreundeten Verbänden und Organisationen. Gemeinsam wird der Kurs für die nächsten Jahre ausgerichtet. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wie Zoos noch effektiver und wie Menschen für die wichtigen Themen Artenschutz Bildung und Forschung begeistert werden können. Daher findet auch in diesem Jahr zum ersten Mal das VdZ Zoo- und Wildtier-Forum statt, das interessierte Personen einlädt, mehr über die Herausforderungen und Lösungen der modernen Zoos zu erfahren.
"Die Wertvorstellungen in der Gesellschaft sind ständig im Wandel und mit ihnen verändern sich auch die Anforderungen an die Zoos. Dienten die Zoologischen Gärten früher hauptsächlich der Bildung und Erholung der Besucherinnen und Besucher, stehen heute die Wissenschaft sowie Projekte im Natur- und Artenschutz zunehmend im Fokus. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist der Europäische Wisent, der in freier Wildbahn bereits ausgestorben war und nur in menschlicher Obhut überlebt hat. Der Wisent-Nachwuchs für ein Auswilderungsprojekt stammt auch aus dem Zoologischen Garten in Karlsruhe. Das sind gute Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit am angelaufenen Projekt zur Bestandsstützung der Luchse in Baden-Württemberg. Gemeinsam wollen wir in den nächsten Jahren Luchse in Baden-Württemberg auswildern, um die Biodiversität im Land zu stärken und diese faszinierende Wildart zu fördern", sagt Peter Hauk, MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, in seinem Grußwort.
Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, begrüßt ebenfalls die Gäste des Forums. Prof. Dr. Dr. Markus Schick, Leiter Abteilung Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellt die bundespolitischen Aktivitäten in dem Bereich dar. Frank Elstner, Fernsehmoderator, berichtet von seinen Aktivitäten für den Artenschutz und Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Autor, übersendet eine Videobotschaft.
"Wir freuen uns, dieses neue Angebot machen zu können. Wir glauben, dass transparente Kommunikation eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen unserer Artenschutzbemühungen ist", erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. "Daher beleuchtet das Programm des VdZ Zoo- und Wildtier-Forums auch die unterschiedlichsten Aspekte der Tierhaltung in Zoos. Es geht um die Haltung von Wildtieren in menschlicher Obhut, Vorhaben für eine Überarbeitung des Tierschutzgesetzes und Aktivitäten unserer Zoos im Artenschutz. Die Frage ist doch, wie unsere Welt in Zukunft aussehen soll?"
Über seine Artenschutzstiftung betreut der Karlsruher Zoo internationale und nationale Projekte. Aber auch in der Tierhaltung geht der Zoo neue Wege, so gibt es für Elefantenkühe im Rentenalter im Karlsruher Zoo eine Altersresidenz - europaweit die erste ihrer Art. "Das Wohl unserer Tiere steht an erste Stelle", so Prof. Dr. Matthias Reinschmidt, Direktor Zoo Karlsruhe. "Mein Bestreben ist es, den Artenschutz hier im Zoo eng mit unserem weltweiten Engagement zu verknüpfen. So haben wir aktuell als erster Zoo weltweit die Stummelfußkröte aufgenommen. Die großen gefährdeten Flaggschiffarten wie die Eisbären haben viele im Blick, jedoch müssen wir auch auf die "kleinen" Tiere achten - ganz im Sinne von OPA."
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