Bündnis für nachhaltige Textilien
Textilbündnis und Sustainable Apparel Coalition fördern die Harmonisierung unternehmerischer Sorgfaltspflichten in der Textil-Lieferkette.
Berlin/Amsterdam (ots)
Die Sustainable Apparel Coalition (SAC) und das Bündnis für nachhaltige Textilien verkündeten heute eine strategische Kooperation. Das Ziel: gemeinsam einen Beitrag für mehr Umweltschutz und verbesserte Arbeitsbedingungen in globalen Textil-Lieferketten leisten. Dafür haben die Kooperationspartner eine Absichtserklärung zur stärkeren Annäherung ihrer Nachhaltigkeitsanforderungen, -instrumente und Prüfverfahren unterzeichnet. Zudem können Mitgliedsunternehmen beider Initiativen zukünftig von gemeinsamen Aktivitäten und vom Wissensaustausch profitieren.
"Die Zusammenarbeit mit einer der führenden globalen Nachhaltigkeitsinitiativen in der Textilbranche ist ein wichtiger Schritt für das Textilbündnis", sagt Dr. Jürgen Janssen, Leiter des Bündnissekretariats. "Die strategische Kooperation zwischen unseren Organisationen trägt zur Harmonisierung der Nachhaltigkeitsanforderungen sowie zu fairen Wettbewerbsbedingungen über Ländergrenzen hinweg bei."
Grundlage für die Zusammenarbeit in den nächsten vier Jahren ist der Ansatz zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht, der in den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechten der Vereinten Nationen verankert ist und von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für den Textil- und Schuhsektor präzisiert wurde. SAC und das Textilbündnis wollen ihre Prüf- und Berichterstattungsverfahren weiter angleichen. Außerdem sollen gemeinsame methodische Ansätze zum Thema Wirkungsmessung eruiert werden.
"Wir glauben fest daran, dass nationale und globale Partnerschaften notwendig sind, um den enormen Herausforderungen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu begegnen", erklärt Baptiste Carrière-Pradal, Vice President of Transparency bei SAC. "Mit dieser strategischen Kooperation gleichen wir unsere Initiativen weiter an, gehen den notwendigen Schritt zu effizienteren Verfahren und erzielen somit eine größere Wirkung entlang von Lieferketten."
Die strategische Kooperation wird Unternehmen in Europa entsprechende Werkzeuge sowie eine abgestimmte Anleitung zur erfolgreichen Umsetzung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsmaßnahmen an die Hand geben. Mitglieder beider Initiativen sollen zudem von einem reduzierten administrativen Berichtsaufwand profitieren.
"Wir sind überzeugt, dass diese Kooperation Synergien für Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten schafft", so Jeffrey Hogue, C&A Global Chief Sustainability Officer und Vorstandsmitglied der C&A Foundation. "Es ist wichtig, dass Modemarken und Einzelhändler zusammenarbeiten, um branchenweite Nachhaltigkeitsthemen gemeinsam anzugehen. Wir begrüßen das große Engagement beider Initiativen im Rahmen dieser strategischen Kooperation."
Weitere Stimmen zur strategischen Kooperation:
Hendrik Heuermann, Sustainability Manager bei H&M Deutschland: "Wir setzen uns seit langem dafür ein, in der Textilindustrie auf lokaler und globaler Ebene mit anderen Akteuren zusammenzuarbeiten. Wir sehen die strategische Zusammenarbeit als einen logischen nächsten Schritt, um Ressourcen zu bündeln und die Hebelwirkung für eine nachhaltigere Textilindustrie zu erhöhen."
Dr. Bernhard Felmberg, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Moderator des Steuerungskreises des Textilbündnisses, begrüßt die Kooperation: "Das Bündnis für nachhaltige Textilien und die Sustainable Apparel Coalition arbeiten beispielhaft daran, Nachhaltigkeit in Textil-Lieferketten zu verankern und Unternehmen dabei zu begleiten, unternehmerische Sorgfalt praktisch umzusetzen. Dies ist eine große Aufgabe, die einer breiten, internationalen Anstrengung bedarf. Diese Zusammenarbeit ist aus meiner Sicht wegweisend."
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Einzelhandelsverbandes (HDE) und Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien, zeichnet das Gesamtbild: "Vorteile ergeben sich nicht nur für die Doppelmitglieder beider Initiativen. Diese Kooperation sorgt langfristig für ein globales Level-playing-field. Die jetzt angeschobene Internationalisierung des Bündnisses ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Unternehmen keinen Wettbewerbsnachteilen durch ihr Engagement begegnen."
Das Bündnis für nachhaltige Textilien
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine Multi-Akteurs Partnerschaft aus Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der Bundesregierung. Die Akteure haben sich 2014 zusammengeschlossen, um gemeinsam Verbesserungen entlang der gesamten Textil- Lieferkette durchzusetzen. Hierzu haben sie ambitionierte soziale und ökologische Ziele vereinbart. Mit Hilfe von individuellen Maßnahmen der Mitglieder und gemeinsamen Bündnisinitiativen in den Produktionsländern verfolgen die Akteure diese Ziele in der Praxis.
Sustainable Apparel Coalition
Die Sustainable Apparel Coalition (SAC) ist ein Zusammenschluss aus über 200 führenden Marken- und Handelsunternehmen sowie Produktionsbetrieben der Schuh- und Kleidungsindustrie, die gemeinsam mit Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen daran arbeiten, schädliche Auswirkungen ihrer Produkte weltweit zu reduzieren. SAC hat mit dem Higg-Index ein Instrument entwickelt, das entlang der gesamten Lieferkette die Nachhaltigkeitsleistung von Produkten misst, bewertet sowie prioritäre Handlungsfelder und Chancen identifiziert.
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