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Tarifverhandlungen im Maler- und Lackiererhandwerk erneut gescheitert: Gewerkschaft schmeißt in der zweiten Schlichtungsrunde hin

Frankfurt (ots)

Kurz nach Mitternacht schmiss die Gewerkschaft hin: Nach einem 14-stündigen Verhandlungsmarathon hat die IG BAU in der zweiten Schlichtungsrunde die Tarifverhandlungen im Maler- und Lackiererhandwerk abrupt beendet.

In der Nachtsitzung in Fulda hatten die Arbeitgeber bereits weitreichende Zugeständnisse gemacht und alle wesentlichen Bedingungen der Gewerkschaft akzeptiert. Dennoch ließ die Arbeitnehmerseite den Kompromiss an der Frage von wenigen Monaten Gesamtlaufzeit scheitern. Damit setzt sich ein Muster aus den vorhergehenden Tarifverhandlungen fort. Bereits die erste Verhandlungsrunde war durch die IG BAU ohne Gesprächsbereitschaft abgebrochen und die Schlichtung angerufen worden.

Die Beschäftigten in den Malerbetrieben müssen nun erst einmal auf ein kräftiges Lohnplus verzichten. Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz hatte zuletzt angeboten, den Ecklohn zur Mitte kommenden Jahres auf 20 Euro anzuheben. Bereits zuvor, ab April 2025, hätte es eine Lohnerhöhung um 2,9 Prozent gegeben. Vollzeit-Beschäftigte hätten damit fast 200,00 EUR mehr als heute auf dem Lohnzettel gehabt, fest zugesichert bis zum 30.09.2027.

Kumuliert hätte nach dem Arbeitgebervorschlag ein Arbeitnehmer bis zum 30.09.2027 insgesamt 4.359,60 EUR mehr verdient - eine deutliche Reallohnerhöhung, die weit über der zu erwartenden Inflation gelegen hätte.

"Das wäre ein echter Fortschritt gewesen. Wir wissen selbst am besten, was wir unseren qualifizierten Gesellinnen und Gesellen und den Auszubildenden schuldig sind. Dass ausgerechnet die Gewerkschaft höhere Löhne verhindert, ist zynisch", so Markus Heineke, Verhandlungsführer des Bundesverbandes. Letztlich sei die Gewerkschaft von dem hohen Baum, auf den sie mit ihrer ursprünglichen Forderung von 8 Prozent auf zwölf Monate geklettert war, einfach nicht mehr heruntergekommen.

Mit den Lohntarifverhandlungen "hängen" nun auch die Themen Ausbildungsvergütung und Mindestlohn. Auch hier hätte es nach dem Kompromissvorschlag der Arbeitgeber substanzielle Verbesserungen gegeben, die die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks im Werben um Fachkräfte wesentlich gestärkt hätten.

Theoretisch dauert die Schlichtung noch bis Samstag an. Noch bis übermorgen könnte also die IG BAU einen Kompromissvorschlag vorlegen. Endet die Schlichtung ohne Kompromiss, könnte im beiderseitigen Einvernehmen auch eine neue Schlichtungsrunde einberufen werden.

Die Gewerkschaft hatte in der letzten Minute die Anrufung eines Schlichters ins Spiel gebracht. Dies wurde vom Bundesverband abgelehnt, weil beide Seiten zum Schluss sehr nah beieinander waren. Es ging lediglich noch um wenige Monate bei der Gesamtlaufzeit. In dieser Situation hätte die Berufung eines Schlichters bedeutet, dass man ganz von vorne angefangen hätte und alle erreichten Annäherungen obsolet geworden wären. Die Arbeitgeber waren mit ihrem Kompromissvorschlag bis an die Grenzen der wirtschaftlichen Belastbarkeit der Betriebe gegangen - mehr wäre auch mit einem Schlichter nicht möglich gewesen.

Denkbar ist jetzt aber auch eine einseitige Tarifempfehlung der Arbeitgeber an die Betriebe zu Ecklohn und Ausbildungsvergütung. Der Vorteil wäre ein schnelles Lohnplus für die Beschäftigten. Auf einen neuen, allgemein verbindlichen Mindestlohn müsste die Branche dann allerdings verzichten.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P. Elena Naser
Kontakt für weitere Infos:
naser@farbe.de
Telefon +49 (069) 66575-318

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