Wissenschaftliche Leitung von hochschule dual nimmt Tätigkeit auf
München (ots)
Gleichzeitig mit der Unterzeichnung einer neuen Kooperationsvereinbarung zum dualen Studium wählten die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Professor Dr. Franz Boos von der Hochschule Hof zum wissenschaftlichen Leiter. Ab sofort ist Boos verantwortlich für die strategische Weiterentwicklung des dualen Studiums in Bayern.
Das duale Studium ist nachgefragt, die Anzahl der Studiengänge und Studierenden in Bayern wachsen stetig. Um die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen zu festigen und weiter das hohe Niveau des Studienangebots zu sichern, gibt es seit Februar eine neue Organisationsstruktur, innerhalb der die Position eines wissenschaftlichen Leiters neu geschaffen wurde. Neben strategischen und wissenschaftlichen Themen beinhaltet das zukünftige Aufgabengebiet von Professor Boos, hochschule dual gegenüber Mitgliedshochschulen, Wirtschaft, Politik sowie Multiplikatoren nach außen zu vertreten und in engem Dialog mit allen Partnern weiter zu entwickeln.
Langjährige Erfahrung
hochschule dual freut sich mit Professor Dr. Franz Boos einen ausgewiesenen Experten der dualen Studienmodelle in Bayern gefunden zu haben. Boos, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Dekan der Fakultät Wirtschaft an der Hochschule Hof beschäftigt sich bereits seit 2004 intensiv mit dem dualen Studium. Seit Gründung von hochschule dual hat er das duale Studium an der Hochschule Hof entwickelt und vorangetrieben und so die Verbundstudiengänge BWL mit der Ausbildung zum Industriekaufmann und Steuern etabliert. Für Letzteres wurde ihm von der Steuerberatungskammer Nürnberg die silberne Ehrenmedaille verliehen.
Nicht nur in seinem Fachgebiet Wirtschaft kennt Professor Boos sich bestens aus. Auch in der für die bayerische Wirtschaft wichtigen Fachkräfteausbildung im Ingenieurwesen und der Informatik hat er duale Studiengänge kollegial entwickelt. Zu den Schwerpunkten seiner bisherigen Tätigkeit gehörte die enge Zusammenarbeit mit den Kammern der Wirtschaft und den regionalen Berufsschulen. So wurden auf seine Initiative Sonderklassen für dual Studierende mit gegenseitiger Anrechnung von Leistungen eingerichtet, um die Verzahnung von Inhalten in Ausbildung und Studium zu gewährleisten. Boos' vielfältige und enge Kontakte zur Wirtschaft stellten sicher, dass alle Beteiligten vom dualen Studium an der Hochschule Hof profitierten.
Weiterentwicklung durch Dialog und digitale Formate
"Im engen Austausch mit allen Partnern - vor allem mit den Kollegen in den 20 Kooperationshochschulen - will ich in den nächsten Jahren die Modelle im dualen Studium weiterentwickeln," so Boos, "dabei ist es mir wichtig auf die Bedürfnisse der Hochschulen einzugehen." Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern sind bundesweit führend in der praxisorientierten akademischen Qualifizierung sowie im Transfer von Innovationen in die Gesellschaft. Sie verfügen über vielfältige Beziehungen in die regionale Wirtschaft, wodurch sich viele Anknüpfungspunkte für das duale Studium ergeben.
Ein strategisches Ziel im dualen Studium in Bayern ist die Stärkung und Weiterentwicklung innovativer Qualifizierungswege. "Um dieses Ziel zu erreichen müssen digitale Lernformen stärker in das duale Studium integriert werden, auch im Rahmen des Verbundstudiums", betont Boos. Die Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt macht es notwendig, dass sich auch Lehre und Ausbildung auf diese Veränderungen einstellen, um Lern- und Praxiszeiten noch besser miteinander zu verknüpfen.
Bundesweit engagiert
Der neue wissenschaftliche Leiter von hochschule dual ist nicht nur regional aktiv. Seit einigen Jahren engagiert er sich in der Bundesdekanekonferenz Wirtschaft. "Gerne würde ich in einem bundesweiten Verband zum dualen Studium mitarbeiten, denn ich halte eine solche Zusammenarbeit für außerordentlich fruchtbar" so Boos. Seine Expertise ist jetzt schon überregional gefragt, beispielsweise als Referent beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag in Berlin und als Gutachter für die FIBAA Foundation for International Business Administration Accreditation. Boos freut sich darauf, die dualen Entwicklungen bundesweit beobachten und beurteilen zu können, um diese in neue Ideen und Konzepte vor allem für Bayern umzusetzen.
Unterstützt wird der wissenschaftliche Leiter zukünftig von drei Hochschulpräsidenten, die im Lenkungsrat die Aktivitäten von hochschule dual mitsteuern. Das bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst gehört dem Lenkungsrat als beratendes Mitglied an. Vor seinem Ruf an die Hochschule Hof war Boos sieben Jahre für das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr zuletzt als Regierungsdirektor tätig, unter anderem in der Abteilung Forschung und Technologie. Auch diese beruflichen Erfahrungen und Kontakte sind ein weiterer positiver Aspekt für hochschule dual mit Professor Dr. Franz Boos die richtige Wahl für den Ausbau und die Weiterentwicklung des dualen Studiums in Bayern getroffen zu haben.
Zu hochschule dual
hochschule dual wurde 2006 als Initiative von Hochschule Bayern e. V. gegründet, um alle dualen Studienangebote an den staatlichen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Hochschulen in kirchlicher Trägerschaft unter einem Dach zu bündeln. Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung am 5.2.2018 wurde eine nachhaltige und zukunftsfähige Organisationsform vereinbart. Stand Januar 2018 absolvieren derzeit 7.256 Studierende ein duales Studium in Bayern. Über 70 % wählen das Verbundstudium. In diesem Modell erlangen die Studierenden neben dem akademischen Bachelorabschluss an einer bayerischen HAW auch einen von den Kammern anerkannten Berufsabschluss. Über 2.000 Studierende erwerben neben ihrem regulären Bachelorstudium im sog. "Studium mit vertiefter Praxis" intensive Praxiserfahrung in einem Unternehmen. Knapp 140 Studierende absolvieren aktuell ein solches praxisintegrierendes Studium im Rahmen ihres Masterstudiums. Die 20 kooperierenden Hochschulen bieten ca. 220 unterschiedliche Studiengänge gemeinsam mit 1.480 Unternehmenspartnern an.
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