Verband der Filmverleiher e.V.
Sommerwetter, WM 2018 und das deutsche Kino:
Das erste Kinohalbjahr 2018 und der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte
Berlin (ots)
Seit drei Monaten lockt das fantastische Wetter unzählige Menschen zu Outdoor-Aktivitäten ins Freie. Jede Menge Action gab es in den ersten sechs Monaten auch auf der Kinoleinwand, doch erwartungsgemäß gingen im bisherigen Sommer und während der WM weniger Besucher in die Kinos, wie die von comScore Movies / Rentrak Germany GmbH im Auftrag der deutschen Filmwirtschaft ermittelten Halbjahreszahlen für 2018 belegen. Ein starkes Filmangebot in der zweiten Jahreshälfte sowie der Ausblick auf neue Technologien und Trends zeigen jedoch positive Perspektiven für das deutsche Kino.
Drei Monate anhaltend gutes Wetter und die Fußball-WM haben in den deutschen Kinos in der ersten Jahreshälfte erwartungsgemäß für Besucher- und Umsatzeinsatzbußen gesorgt. Nach den Erhebungen der Halbjahreszahlen im Auftrag der deutschen Filmwirtschaft ist aktuell im ersten Halbjahr mit ca. 46 Mio. Besuchern und damit einem voraussichtlichen Besucherminus von 17 % sowie mit einem Umsatzminus von ebenfalls 17 % gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. *
Einordnung und Ausblick
Kein Grund zur Panik, meinen Branchenexperten. "Kino war und ist ein volatiles Geschäft. In WM-Jahren stellen sich Betreiber wie Filmverleiher schon darauf ein, dass das 'eigentliche' Kinojahr erst nach der WM losgeht. Der Rückgang der Besucherzahlen ist verglichen mit 2010 und 2014 absolut WM-typisch und betrifft auch alle anderen europäischen Länder", fasst Johannes Klingsporn, Geschäftsführer des Verbandes der Filmverleiher e.V., zusammen. Dennoch sehen die Kinos auch strukturellen Verbesserungsbedarf und schauen durchaus selbstkritisch auf die vergangenen Monate: "Kino muss und wird noch digitaler werden und sich technologisch breiter aufstellen. VR-Stations in den Foyers mit der Möglichkeit, mitten im Film zu sein, Gaming-Ecken passend zum Film, 360-Grad-Kinosäle und 3D ohne Brillen, LED-Leinwände - technisch gesehen gibt es jede Menge Trends und Alleinstellungsmerkmale für das Kino der Zukunft", so Dr. Thomas Negele, Vorsitzender des HDF Kino e.V., mit einem Ausblick, was Kinobesucher in den kommenden Jahren erwarten wird.
Das Filmfeuerwerk der zweiten Jahreshälfte: Silberrücken, 100 Dinge und das schönste Mädchen der Welt
Doch auch kurzfristig lassen die Filmstarts der kommenden sechs Monate die deutschen Kinobetreiber wieder aufatmen. Ein bunter Mix aus RomCom, Family Entertainment, großen deutschen Blockbustern und feinen Arthouse-Filmen wird zahlreiche Besucher in die Kinos locken, darüber ist sich die Branche einig. Allein der neue Til Schweiger-Film "Klassentreffen 1.0 - Die unglaubliche Reise der Silberrücken" lässt Großes hoffen (September). Auch der zweite Erfolgsgarant des deutschen Films, Matthias Schweighöfer, ist mit "100 Dinge" in der zweiten Jahreshälfte vertreten (Dezember), genauso wie Deutschlands Liebling Hape Kerkeling mit der Verfilmung seiner bewegenden Lebensgeschichte "Der Junge muss an die frische Luft" (Dezember). Große Hoffnungen setzen Branchenkenner auch auf den Film "Das schönste Mädchen der Welt" (September). Schon der temporeiche Trailer schlägt einen mit einer modernen Cyrano de Bergerac-Variante sowie Rap-Battles und einem rotzfrechen Mädchen sofort in den Bann. "Im dritten und vierten Quartal erwarten wir dieses Jahr wieder viele hervorragende deutsche Filme, die ihren Beitrag dazu leisten werden, die jetzige Bilanz bis zum Jahresende deutlich aufzubessern", sagt Klingsporn.
Auch Hollywood liefert im zweiten Halbjahr zuverlässig Top-Entertainment und startet schon im Juli mit "Mamma Mia 2", es folgen unter anderem "Venom" im IMAX-Format (Oktober), "Der Nussknacker und die vier Reiche" (November), die Fortsetzung von "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" (November) und "Die Rückkehr von Mary Poppins" (Dezember).
"Insgesamt rechnen wir in diesem Jahr noch mit bis zu 20 Filmstarts, denen wir ein Besucherpotenzial von mehr als 800.000 Besuchern zutrauen", führt Klingsporn weiter aus. Freuen dürfen sich zudem Familien auf starke Kinderfilme wie "Tabaluga - Der Film" (Dezember) und auch Arthouse-Fans kommen zum Beispiel mit Andreas Dresens "Gundermann" (August), Terry Gilliams "The Man Who Killed Don Quixote" (September) oder "Werk ohne Autor" (Oktober) von Florian Henckel von Donnersmarck auf ihre Kosten.
Event-Ort Kino und Gemeinschaftsmarketing
Mit dem starken Filmangebot des zweiten Halbjahres werden viele Kinobetreiber auch Events rund um die Filme anbieten - ein Trend, der sich seit den vergangenen Jahren immer stärker abzeichnet. "Sneak Previews, Matineen und Darstellerbesuche sind einige erfolgreiche Beispiele dafür, wie man das Kino zu einem Event-Ort entwickeln kann", erklärt Dr. Thomas Negele. "Wir haben festgestellt, dass dies bei den Besuchern sehr gut ankommt, besonders wenn die Vermarktung dieser Veranstaltungen über Social-Media-Kommunikation spitz auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt wird."
Auch als Gesamtbranche ziehen Kinos und Verleiher im Marketing an einem Strang: Eine gemeinsame Kommunikation im Rahmen der Kampagne "Kino. Läuft bei uns." soll die Lust auf großes Kino besonders in der jüngeren Zielgruppe stärken. "Events, richtig starke Filme und zukunftsweisende Technologien - ich gehe davon aus, dass uns das zweite Halbjahr nicht nur wieder in den Bereich der Umsatzmilliarde bringt, sondern bin zuversichtlich, dass sich der Kinomarkt in den kommenden Jahren positiv stabil verhalten wird", erklärt Johannes Klingsporn abschließend.
* Erfasst durch comScore Movies / Rentrak Germany GmbH, Halbjahrestrend 2018 (04. Januar - 04. Juli 2018).
Über den HDF
Der HDF KINO e.V. (Hauptverband Deutscher Filmtheater) ist die nationale Interessengemeinschaft der Kinos. Mit 620 Mitgliedsfirmen, die 3.230 Leinwände repräsentieren, ist der HDF KINO e.V. der größte nationale Kinoverband und die stärkste Interessenvertretung für die Kinobetreiber. 1950 in Wiesbaden gegründet, blickt der HDF Kino e.V. auf eine erfolgreiche und die Kinowirtschaft gestaltende Verbandsgeschichte zurück. Der jetzige Sitz des Verbandes ist in Berlin.
Über den VdF
Als Interessenvertretung der Verleiher gründete sich 1948 der Verband der Filmverleiher e.V. mit Sitz in Wiesbaden (VdF). Er hat zur Zeit 25 Mitgliedsfirmen, die die gesamte Breite des Marktes abdecken. Der Zweck des Verbandes der Filmverleiher besteht in der Beratung, Vertretung und Wahrnehmung der Interessen der Mitgliedsfirmen in gemeinsamen Angelegenheiten.
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Tel.: +49 (030) - 23 00 40 - 41
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