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Deutsches Zentrum für Altersfragen

Welche Personen, die darauf angewiesen wären, leben tatsächlich in barriere-reduzierten Wohnungen?

Berlin (ots)

Ältere Menschen verbringen viel Zeit zu Hause und in der Nähe ihres Wohnortes. Die Wohnverhältnisse sichern ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, insbesondere wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Der barrierefreie Zugang zur Wohnung und zu den Räumen innerhalb der Wohnung ist eine wichtige Voraussetzung für die tägliche Mobilität. Doch erfüllen die Wohnungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen diese Anforderungen?

Die meisten Menschen leben bis ins hohe Alter in ihrem eigenen Haushalt. Mit zunehmendem Alter und gesundheitlichen Problemen reduzieren ältere Menschen ihren Aktionsradius und verbringen mehr Zeit in ihrer Wohnung und der näheren Umgebung. Gleichzeitig leiden sie stärker an Einschränkungen, die sich aus der Wohnung und dem Wohnumfeld ergeben. Barrieren in der Wohnung und ihrem Umfeld beeinflussen daher für ältere Menschen in hohem Maße den Grad ihrer Selbstbestimmung im Alter.

Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für Altersfragen haben mit Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2020/21 untersucht, ob Personen im Alter ab 65 Jahren in Wohnungen leben, die barriere-reduziert sind. Kriterium dafür ist, dass der Zugang zur Wohnung und die Räume innerhalb der Wohnung ohne Stufen oder Treppen begehbar sind.

Dabei interessierte besonders die Frage, wie gut mobilitätseingeschränkte Ältere mit barriere-reduziertem Wohnraum versorgt sind: Von den mobilitätseingeschränkten 65-Jährigen und Älteren leben 76,8 Prozent nicht in einer barriere-reduzierten Wohnung. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Ostdeutsche und Menschen, die nicht im Alter ab 65 Jahren umgezogen sind, leben beispielsweise seltener in einer barriere-reduzierten Wohnung. Und im Vergleich zur obersten Einkommensgruppe leben ältere Menschen in der untersten Einkommensgruppe seltener in einer barriere-reduzierten Wohnung.

Die Ergebnisse zeigen, dass zu wenige Ältere einen barrierefreien Zugang zu ihren Wohnungen und Räumen haben, auch wenn sie unter Mobilitätseinschränkungen leiden. Die Politik in Deutschland hat erkannt, dass es zu wenig barrierefreie Wohnungen gibt und dass der Bedarf angesichts der demografischen Entwicklung steigen wird. Doch hohe Kosten und andere Faktoren halten Betroffene oft von einer bedarfsgerechten Anpassung der Wohnsituation ab, zumal wenn sie in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Diesem Problem versucht die Bundesregierung mit einem Programm zu begegnen, das über die Kreditanstalt für Wiederaufbau Mittel für die Beseitigung von Barrieren im Gebäudebestand bereitstellt. Nichtsdestotrotz verschärft sich die Situation in Deutschland noch durch den Mangel an erschwinglichem Wohnraum im Allgemeinen, insbesondere in Großstädten und deren Ballungsräumen.

Die detaillierten Ergebnisse sind zu nachzulesen in: Nowossadeck, S., Romeu Gordo. L., & Lozano Alcántara, A. (2023). Mobility restriction and barrier-reduced housing among people aged 65 or older in Germany: Do those who need it live in barrier-reduced residences? Frontiers in Public Health 11/2023. https://doi.org/10.3389/fpubh.2023.1098005

Unter https://www.dza.de/presse stehen eine Pressegrafik, sowie eine englische Fassung der Pressemitteilung zur Verfügung.

Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Pressekontakt:

Stefanie Hartmann
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Pressestelle
https://www.dza.de/presse.html
stefanie.hartmann@dza.de
Tel.: 030 / 260 740 25

Original content of: Deutsches Zentrum für Altersfragen, transmitted by news aktuell

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