Online-Kummerkästen im Test: Bei tief gehenden Problemen Besuch in einer Praxis vorziehen
Hamburg (ots)
Ungezählte Online-Kummerkästen gebe es im World Wide Web. Doch am anderen Ende der Datenautobahn säßen nicht immer ausgebildete Psychologen, sondern auch Pseudoratgeber, Ehrenamtliche und Studenten. In einem Selbstversuch testete eine Mitarbeiterin der Frauenzeitschrift "Maxi" (Dezember-Ausgabe) was Kummerkästen im Internet bringen.
Allein 180 Mails pro Woche erhalte das Team von ProFamilia. Unter www.sextra.de könne die Antwort bis zu zwei Wochen dauern. Das Problem der anonymen Ratsuchenden: Sie liebe ihren Freund, komme aber nie zum Orgasmus, während One-Night-Stands aber schon. Bereits nach fünf Tagen habe sich der Berater gemeldet und eine Sexualberatung vorgeschlagen. "Eine E-Mail ersetzt kein persönliches Gespräch. Online fangen wir nur die ersten Sorgen auf" sagt Sextra-Redaktionsleiter Eberhard Wolz. Auf der Homepage gäbe es Antworten zu häufigen Fragen.
Der Berater von www.telefonseelsorge.de versuchte sehr ausführlich, sich in die Situation der Ratsuchenden hineinzuversetzen. Ihr Problem: Sie sei zweimal vor der Hochzeit sitzen gelassen worden, ihre Ex-Verlobten hätten jeweils kurz nach der Trennung geheiratet. Der Berater habe einen erkennbaren psychologischen Background und habe sich ihrer Sorgen angenommen.
Www.liebeliebeliebe.de habe für jedes Problem eine Lösung. "Wir können generell nur erste Hilfe leisten. Sobald wir merken, dass die betreffende Person in einer Depression steckt, hängen wir eine Liste mit Therapiemöglichkeiten und Kosten an" sagt der Leiter Hans-Günter Hinz. Zwar gebe es auch virtuelle Therapiestunden. Die seien aber nur bedingt zu empfehlen, da Analyse ohne Mimik, Gestik und Tonfall auskommen müsse und damit wichtige Anhaltspunkte für eine Einschätzung fehlten. Außerdem koste sie mit etwa 150 Mark genauso viel wie ein Gespräch in der Praxis. Die Beratung per E-Mail sei hingegen umsonst.
Fazit: Wer wirklich tief gehende Probleme habe, gehöre nicht an den Computer, sondern sollte sich besser zu einem Besuch in einer Praxis entschließen.
Diese Meldung ist unter Quellenangabe von "Maxi" zur Veröffentlichung frei.
Rückfragen bitte an:
Redaktion "Maxi"
Christine Bollhorn
Tel.: 040/3019-5081
Stefanie Pesch
Tel.: 040/3019-5099
Original content of: Bauer Media Group, Maxi, transmitted by news aktuell