Kinderheilkunde stärken: Gesundheitsminister nimmt 67.000 Unterschriften entgegen
Kinderheilkunde stärken: Gesundheitsminister nimmt 67.000 Unterschriften entgegen
Über 67.000 Menschen haben die Petition zur Stärkung der Kinderheilkunde unterzeichnet. Heute hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach die Unterschriften in Berlin entgegen genommen.
Die Petition „Versorgung kranker Kinder sichern – politische Versprechen halten – Kinderheilkunde stärken“ wurde zum Jahresende 2022 vom Vorsitzenden des Stuttgarter Förderkreises krebskranke Kinder e.V., Prof. Dr. Stefan Nägele, initiiert. Sie fordert eine Abkehr von der jahrelangen Unterfinanzierung der Kinderheilkunde.
Das Klinikum Stuttgart mit Deutschlands größtem Kinderkrankenhaus, dem Olgahospital, unterstützte die dringliche Petition, ebenso führende Kinderärztinnen und -ärzte, der Dachverband „Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e.V“, die „Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland“ sowie viele betroffene Familien und ehemalige Patient:innen.
Stellvertretend für die 67.000 Unterzeichner:innen übergab der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Jan Steffen Jürgensen, die Unterschriften im Beisein von Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. „Als Mutter und Großmutter sowie aus dem fachlichen Austausch vor Ort kenne ich das Olgahospital seit langem“, so Baehrens. „Die Kinderkrankenhäuser in Deutschland leisten tolle Arbeit. Die Medizin gerade auch in der Versorgung von Kindern hat riesige Fortschritte gemacht. Gut, dass wir mit der geplanten Krankenhausreform hierfür jetzt auch zeitgemäße Rahmenbedingungen schaffen.“ Prof. Jürgensen ergänzt: „Die Kinderheilkunde ist seit Jahren systematisch unterfinanziert. Im Koalitionsvertrag wurde eine auskömmliche Finanzierung der Kinderheilkunde angekündigt. Die Diagnose des kranken Systems ist korrekt gestellt – was jetzt zählt, ist die wirksame Therapie. Zum Wohle der Kleinsten unserer Gesellschaft.“
Kinderheilkunde ist oft Akutmedizin mit hohen Vorhaltekosten und schlechter Planbarkeit. Die Zahl der Betten in Kinderkrankenhäusern ist seit Jahren rückläufig. In den letzten 30 Jahren betrug der Abbau ca. 40%. Die medizinische Versorgung von Kindern ist in den verbliebenen Kliniken oft kritisch. Kindernotaufnahmen sind überlastet und selbst für dringliche Eingriffe gibt es lange Wartezeiten. Belastungsspitzen, beispielsweise durch Infektwellen, führen wiederkehrend zur Überschreitung der Kapazitäten.
Link zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/versorgung-kranker-kinder-sichern-politische-versprechen-halten-kinderheilkunde-staerken
Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das 1842 gegründete Olgahospital. 8.000 Mitarbeitende, darunter 3.000 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen – darunter 50.000 Kinder. Über 3.000 Geburten und mehr als 50.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
2014 wurde der von der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg finanzierte, knapp 500 Mio. € teure Neubau des Olgahospitals mit leistungsstarker Infrastruktur bezogen und bietet das umfassende Spektrum der Pädiatrie vom Perinatalzentrum über Deutschlands größte Kinderintensivstation bis hin zur Kinderonkologie. Fördervereine, darunter die Olgäle-Stiftung und der Förderkreis krebskranke Kinder e.V. unterstützen besondere Angebote des Olgahospitals in der Kinderheilkunde, die im bundespolitisch geregelten Fallpauschalensystem bisher chronisch unterfinanziert ist, jährlich mit Spenden in Millionenhöhe.
Stefan Möbius Pressesprecher Klinikum Stuttgart Unternehmenskommunikation Tel.: +49 (0)711 278-32 146 E-mail: s.moebius@klinikum-stuttgart.de Web: www.klinikum-stuttgart.de