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Individuelle Unterstützung bei Demenz

Der 21. September ist jährlich der offizielle Welt-Alzheimertag. Diesen Tag nehmen viele Organisationen zum Anlass, um global auf Demenz aufmerksam zu machen. Aber wie relevant ist das Thema Demenz im Alltag bei uns in Deutschland?

Das bespreche ich jetzt mit Claudia Paulick. Sie ist Redakteurin in der Abteilung Politik und Kommunikation bei der compass pflegeberatung, die bundesweit Pflegebedürftige und ihren Angehörigen berät. Als langjährige Redakteurin und Ansprechpartnerin bei compass kennt sie sich mit Fragen rund um Demenz aus.

Frage 1:

Frau Paulick, warum ist die Aufmerksamkeit für das Thema Demenz nicht nur am Welt-Alzheimertag wichtig?

O-Ton 1 (00:53 Sek.): Claudia Paulick, compass

Demenz ist ein häufiges Thema bei uns in den Pflegeberatungen und in unserer Gesellschaft extrem relevant, denn die Zahl der Personen mit Demenz steigt stetig an. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft spricht in diesem Zusammenhang von zurzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland und diese Zahl wird sich bis 2050 stetig auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen. Das bedeutet, laut Alzheimer-Gesellschaft, rein rechnerisch einen Anstieg von 70 bis 110 Neuerkrankungen pro Tag. Dazu muss man dann auch die Angehörigen, die Familien und Freundeskreise, die Arbeitskolleg*innen, Nachbarschaften und so weiter zusätzlich in den Blick nehmen. Denn eine Demenzerkrankung hat immer auch Auswirkungen auf das soziale Umfeld. Wir setzen deshalb hier auch einen eigenen Schwerpunkt im Beratungsangebot auf die pflegenden Angehörigen und Unterstützungsnetzwerke.

Frage 2:

Nun ist eine Demenzerkrankung nicht gleichbedeutend mit dem, was man klassisch unter Pflegebedarf versteht. Wie kann eine Pflegeberatung Demenzerkrankten und Angehörigen weiterhelfen?

O-Ton 2 (00:41 Sek.): Claudia Paulick, compass

Es ist richtig, dass nicht jede Demenzerkrankung gleich auch Pflegebedarf mit sich bringt. Im Verlauf der Erkrankung benötigen aber eigentlich alle Menschen mit Demenz zunehmend Unterstützung. Das reicht von stundenweiser Betreuung bis hin zu sehr anspruchsvoller pflegerischer Rundumversorgung, weil im Krankheitsverlauf immer mehr Fähigkeiten verlorengehen. Aus diesem Grund gibt es auch in der Pflegeversicherung schon seit einigen Jahren spezielle Leistungsangebote für Menschen mit Demenz. Über diese Leistungen klären wir in der Pflegeberatung auf. Bei uns finden die Pflegeexpert*innen gemeinsam mit den Ratsuchenden die passenden Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten für die individuelle Pflegesituation.

Frage 3:

Wo finde ich denn die notwendigen Informationen, die mir weiterhelfen, wenn ich eine Demenzdiagnose erhalten habe oder ein Familienmitglied von mir betroffen ist?

O-Ton 3 (01:01 Min): Claudia Paulick, compass

Ganz allgemeine Informationen sind in diesem Zusammenhang schwierig zu geben. Es gibt eine Reihe ganz unterschiedlicher Demenzerkrankungen, die mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Alzheimer und Demenz sind beispielsweise schon nicht einfach dasselbe. Dann sind außerdem die Erkrankten in Persönlichkeit und Konstitution verschieden. Auch die Familien und Unterstützungssysteme unterschieden sich individuell. Jede Demenzsituation ist also einzigartig. Darum muss man die Diagnose und die Betreuungssituationen auch spezifisch betrachten. In der Pflegeberatung ist uns wichtig, den Betroffenen nicht nur eine hohe Beratungsqualität anzubieten, sondern sie für die Stabilisierung der häuslichen Situation mit wichtigen Hilfsstrukturen und Netzwerken vor Ort bekannt zu machen. Deshalb arbeitet compass auch eng mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zusammen. Diese und das Informationsportal pflegeberatung.de sind im Internet gute erste Anlaufstellen für Betroffene und Ratsuchende. Am besten ist aber, man nimmt eine Pflegeberatung in Anspruch. Das ist hierzulande für alle Versicherten kostenlos möglich.

Abmoderation:

Das sagt Claudia Paulick, Expertin von der compass pflegeberatung. Danke für das Gespräch.

Gesamtzeit: ca. 03:37 Min

Weiterführende Informationen:

Die compass-Pflegeberatung berät Betroffene und Ratsuchende in allen Fragen rund um die Pflege. Wenn auch Sie Unterstützung benötigen oder Fragen zur Organisation der Pflegesituation haben, können Sie sich an compass wenden. compass unterstützt Sie kostenfrei und unabhängig und zeigt Ihnen Ihre individuellen Möglichkeiten auf.

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Abteilung Politik und Kommunikation
Thomas Gmeinder
Telefon: 0221 933 32-111
 kommunikation@compass-pflegeberatung.de
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