Reicht die Rente? Banken tun sich schwer mit Krediten an Senioren
Wertfaktor Senioren-Report 2021: Civey-Studie zu Krediten für die Altersgruppe 65+
Hamburg (ots)
- Einfach einen Kredit aufnehmen? Rund 52 Prozent der Senioren fühlen sich bei der Kreditvergabe benachteiligt, jeder achte Kreditantrag eines Rentners trotz Immobiliensicherheit abgelehnt
- Wenig Geld, wenig Freiheit: Nur zwei von fünf Krediten liegen über 100.000 Euro, 49 Prozent der Gelder zweckgebunden
Reich in Rente? Senioren, die mit einem schuldenfreien Eigenheim in den Ruhestand gehen, haben einen guten Grundstock für ihre Altersvorsorge gelegt. Doch auch Immobilienbesitzer der Altersgruppe 65+ haben Wünsche, die sich nicht aus vorhandenem Vermögen oder den laufenden Pensions- oder Rentenzahlungen stemmen lassen. Eine repräsentative Studie von Civey im Auftrag von wertfaktor hat den Finanzierungsbedarf von Senioren und die Konditionen untersucht, zu denen Rentnern immobilienbesicherte Kredite aufnehmen. Die repräsentative Befragung unter mehr als 1.000 Teilnehmern ab 65 Jahren wurde im April 2021 durchgeführt.
Altersdiskriminierung? Senioren fühlen sich bei Darlehensvergabe benachteiligt
Geld nur gegen Sicherheit: Wer einen Kredit aufnehmen will, muss plausibel machen, dass er oder sie das Geld auch zurückzahlen kann. Galten früher zukünftiges Einkommen und vorhandenes Vermögen als Garant für eine gute Bonität, verschob der Gesetzgeber mit der Wohnimmobilienkreditrichtlinie im Jahr 2016 die Gewichtung stark in Richtung Einkommensentwicklung. Schlecht für Senioren, die zwar eine schuldenfreie Immobilie, aber keine hohen Rentenzahlungen vorweisen können? Ja, sagen 51,6 Prozent der Befragten in der Altersgruppe 65+ und 53,7 Prozent der Befragten über 70. Sie haben das Gefühl, dass Menschen ihres Alters bei der Vergabe von Krediten durch Banken benachteiligt werden. Senioren im Westen der Republik (53,6%) fühlen sich dabei signifikant schlechter behandelt als die im Osten (44,4%).
Diese Wahrnehmung deckt sich auch mit der Erfahrung von Beschäftigten in Banken und Finanzdienstleistungen. 38,5 Prozent dieser Berufsgruppe bestätigte, dass ältere Menschen bei der Kreditvergabe Nachteile hätten, nur 14,5 Prozent konnte keinerlei Benachteiligung erkennen. Je näher die Beschäftigten selbst am Renteneintritt sind, desto ausgeprägter ist der Eindruck, Ältere hätten bei der Kreditvergabe schlechtere Chancen und Konditionen: Rund jeder Zweite (49,6%) der Angestellten im Finanzsektor in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 sah das so.
Zu alt trotz Sicherheiten? Mehr als jeder achte Kreditantrag wird abgelehnt
Bewilligt werden Kredite von den Banken auch in der Altersgruppe über 65. Immobilienvermögen ist dafür aber keine Garantie: Die Umfrage zeigt, dass mehr als jeder achte Kreditantrag eines Seniors (13,2%) trotz vorhandener Immobilien als Sicherheit abgelehnt wurde. Besonders selten wurden dabei Wähler der Grünen von den Banken abgewiesen (9,6%), Anhänger der Linken wurde der Kredit vergleichsweise am häufigsten verwehrt (23,4%).
Als Grund für die Ablehnung nannten die Befragten das Alter (34,8%), viermal häufiger als die eigene Bonität (8,2%). Nur 2,5 Prozent gab den Darlehnszweck als Ablehnungsgrund an. Alt sein in der Innenstadt erwies sich dabei als besonderes Hindernis auf dem Weg zum Kredit: Befragte in Regionen mit besonders hoher Bevölkerungsdichte wurden fast doppelt so häufig wegen ihres Alters abgelehnt (67,2 %) als der Durchschnitt.
Darlehen für Senioren: Kleines Geld, schnell zurückgezahlt?
Setzen Senioren eine Immobilie als Sicherheit ein, würde man größere Darlehnssummen erwarten. Tatsächlich wurden nur an vier von zehn Antragsteller (39,8%) 100.000 Euro oder mehr ausgezahlt. Rund jeder siebte Befragte (14,7%) hinterlegte dagegen eine Immobilie als Sicherheit für Darlehnsbeträge bis 20.000 Euro, darunter mehr als doppelt so viele Frauen (22,4%) wie Männer (9,3%). Beträge über 100.000 Euro wurden dagegen fast doppelt so häufig an Männer (48%) wie an Frauen (28,2%) überwiesen und fast dreimal so oft von FDP-Wählern (61,9%) wie SPD-Wählern (23,3%) beantragt.
Auch darf jeder zweite Befragte nicht frei über das Geld verfügen: 49 Prozent aller Kredite sind zweckgebunden, zum Beispiel für die Sanierung (8,4%) oder die Renovierung (13,8%) der Immobilie oder einen anderen Zweck (26,8%). Auch hier haben Immobilienbesitzer in Metropolregionen schlechtere Karten als andere: Befragte aus Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte gaben sogar zu 62,9 Prozent an, dass ihre Kredite zweckgebunden verwendet werden müssen. Und ihre Kredite haben auch deutlich kürzere Laufzeiten: Mehr als dreimal so viele dieser Befragten (29,6%) zahlen ihren Kredit in 24 Monaten vollständig zurück wie im Durchschnitt (7,7%). Weniger als ein Drittel aller Befragten (32,1%) haben dafür länger als zehn Jahre Zeit, darunter etwas mehr Männer (35,7%) als Frauen (26,9%).
Zinsen im Alter: Kein Vorteil durch hohe Sicherheiten
Auch bei den Zinsen konnten nicht alle Senioren von der derzeitigen Niedrigzinsphase profitieren. Knapp ein Viertel (23,1%) der Befragten konnte in den vergangenen fünf Jahren einen Kredit zu unter einem Prozent Zinsen abschließen. Dies gelang fast doppelt so vielen Männern (27,9%) wie Frauen (16,3%). Rund die Hälfte (49%) aller Befragten zahlt bis zwei Prozent Zinsen, ein Sechstel (16,9%) zahlt bis zu vier Prozent und 3,5 Prozent der Befragten mehr als vier Prozent Zinsen auf ein mit Immobilien besichertes Darlehn. Diese Konditionen unterschrieben 1,5 Prozent der Männer und 6,2 Prozent der Frauen.
Träume nicht auf Kredit erfüllen: Teilverkauf als Alternative zur Verschuldung
Der immobilienbesicherte Kredit oder ein Verkauf gilt heute noch vielen als einzige Möglichkeit, ihr Eigenheim in Bargeld umzuwandeln, um sich Wünsche zu erfüllen. Dabei muss sich heute keiner mehr zwischen Haus und Geld entscheiden: Seit 2018 können Eigentümer ihre Immobilie auch in Teilen verkaufen. Die Firma wertfaktor, Entwickler dieser innovativen Finanzierungslösung, richtet sich an Senioren, die sich bewusst nicht verschulden oder ihre Immobilie komplett veräußern wollen. Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer von wertfaktor, sagt: "Immer mehr Senioren besitzen heute eigene Immobilien. Mit dem Teilverkauf können Eigentümer jetzt einfach, flexibel und zu fairen Bedingungen auf dieses Vermögen zugreifen. Und was vielen Senioren wichtig ist: Sie und ihre Erben bleiben jederzeit Eigentümer im eigenen Haus."
Mehr Informationen: www.wertfaktor.de
Beispielrechner Teilverkauf: https://www.wertfaktor.de/teilverkaufrechner/
Die Civey-Studie und weiterführende PR-Materialien zum Download finden Sie hier
Über wertfaktor und das Konzept des Teilverkaufs
Die wertfaktor Immobilien GmbH ist der Erfinder und Marktführer des Teilverkaufs. Dieses neuartige Finanzierungsmodell wurde 2018 von den Gründern und Geschäftsführern Christoph Neuhaus (40) und Dr. Alexander Ey (47) entwickelt. Es erlaubt Eigentümern, Immobilienvermögen zu Bargeld machen, ohne ihre Immobilie komplett zu verkaufen oder einen Kredit aufnehmen zu müssen. Je nach Wunsch erwirbt wertfaktor bis zu 50 Prozent des Eigenheims zum aktuellen Marktwert. Der Kaufpreis wird an die Eigentümer ausgezahlt. Die Eigentümer erhalten ein lebenslanges Nießbrauchrecht, sie können ihre Immobilie weiter frei bewohnen, vermieten, vererben, den verkauften Teil zurückerwerben oder das Objekt mit wertfaktor gemeinsam am Markt veräußern. Für die Nutzung des verkauften Anteils zahlen die Eigentümer ein Nutzungsentgelt an wertfaktor, aktuell 2,9 Prozent pro Jahr, festgeschrieben auf zehn Jahre. Das Konzept trifft klar eine Marktlücke: Zum Ende Dezember 2020 hat wertfaktor Anteile von über 400 Eigenheimen im Wert von rund 165 Millionen Euro erworben. Im Schnitt kauft wertfaktor einen Anteil von 40 Prozent, die durchschnittlich ausgezahlte Summe beträgt 200.000 Euro. (Stand: Dezember 2020)
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