Unzulängliche Dokumentation ohne Einfluss auf sicheren Betrieb
Berlin (ots)
Deutsche Kernkraftwerke sind nach heutigem Kenntnisstand nicht durch Dokumentationsfälschungen der britischen Wiederaufarbeitungsgesellschaft British Nuclear Fuels (BNFL) benachteiligt. Das ergab eine Recherche des Deutschen Atomforums.
Das zum Stromkonzern PreussenElektra gehörende Kernkraftwerk Unterweser (KKU) ist die einzige deutsche Anlage, die jemals sogenannte Mischoxid (MOX)-Brennelemente von BNFL bezogen hat. Das KKU erhielt im Oktober 1996 vier von BNFL gefertigte Brennelemente, die während der Revisionsarbeiten 1997 eingesetzt wurden und sich seitdem störungsfrei im Einsatz befinden. Bisherige Inspektionen zeigten keine Auffälligkeiten.
Im Herbst vergangenen Jahres erfuhr PreussenElektra von einer manipulierten Begleitdokumentation der BNFL. Dies betraf allerdings Brennelemente-Fertigungen für Japan. Dennoch ließ PreussenElektra Kernkraft daraufhin die Sicherheitsdokumente für die beim Kernkraftwerk Unterweser im Einsatz befindlichen vier Brennelemente überprüfen. Das Ergebnis: Die Dokumentation über die Qualitätssicherung von sogenannten Brennelement-Pellets bei BNFL wies Defizite auf. Wie PreussenElektra mitteilte, wurde das niedersächsischen Ministerium für Umwelt sofort über den Vorgang informiert.
Wie PreussenElektra weiter mitteilte, wurde eine Überprüfung des gesamten Fertigungsablaufs veranlasst. Ergebnis: Die Pellets wurden spezifikationsgerecht gefertigt und kontrolliert. Ein Prüfungsdefizit lag zu keiner Zeit vor. Aber: Bei der Erstellung der Dokumentation in England waren die Prüfpapiere teilweise unvollständig erstellt worden. PreussenElektra will aber dennoch den Vorgang im Hinblick auf den Bericht der britischen Aufsichtsbehörde mit Nachdruck weiterverfolgen.
Nach Aussage von PreussenElektra hat die unzulängliche Dokumentation keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb des Kernkraftwerkes Unterweser.
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