"Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen." (Marie Curie)
Berlin (ots)
Aus Anlass des Todestages von Marie Curie (geb. Sklodowska), der sich am 4. Juli zum achtzigsten Mal jährt, möchte das DAtF einer der herausragenden Persönlichkeiten der Wissenschaft gedenken.
Marie Curie war nicht nur eine große Wissenschaftlerin, sondern ist ein Symbol für die Gleichberechtigung der Frauen und den gesellschaftlichen Fortschritt. Aus einer Lehrerfamilie im damals zu Russland gehörenden Teil Polens stammend, schaffte sie es durch Beharrlichkeit und Fleiß den lange gehegten Wunsch nach einer naturwissenschaftlichen Ausbildung in Paris zu verwirklichen, die in Russland zu dieser Zeit für Frauen verboten war.
Als eine von wenigen Frauen an der Universität gelang es ihr rasch, mit Talent und Engagement Bestnoten zu erreichen und in die experimentelle Forschung in Chemie und Physik einzusteigen. Hier erzielte sie bald Erfolge und beschloss, bei Henri Becquerel über die von diesem entdeckte Strahlung des Urans zu promovieren. Mit ihrem Ehemann, Pierre Curie, entdeckte sie die Elemente Polonium und Radium, die seither wie andere Elemente und Isotope wegen ihrer besonderen Eigenschaften als "radioaktiv" bezeichnet werden. 1903 erhielten Marie Curie als erste Frau sowie Pierre Curie und Henri Becquerel für ihre Entdeckungen gemeinsam den Nobelpreis für Physik. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes 1906 übernahm sie dessen Lehrtätigkeit als erste Frau, die an der Pariser Sorbonne Vorlesungen hielt. 1908 wurde sie Professorin für Physik und erhielt 1911 den Nobelpreis für Chemie. Sie ist damit bis heute die einzige doppelte Nobelpreisträgerin und die einzige Person, die in zwei naturwissenschaftlichen Disziplinen ausgezeichnet wurde.
Während des Ersten Weltkrieges engagierte sich Marie Curie mit der Entwicklung von Röntgenwagen sowie der Organisation eines medizinischen Ausbildungsprogramms für die Behandlung von Verwundeten in Frontnähe und gründete 1920 die Curie-Stiftung mit einem Schwerpunkt auf dem medizinischen Einsatz der Radioaktivität. Mit der Stiftung und am von ihr aufgebauten Radiuminstitut förderte Marie Curie besonders Frauen und ausländische Studenten. Von 1922 bis zu ihrem Tod 1934 setzte sie sich im Rahmen des Völkerbundes für die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit ein.
In der Verbindung von Grundlagenforschung, praktischer Anwendung, gesellschaftlichem und internationalem Engagement ist das Leben von Marie Curie bemerkenswert und es vermittelt Inspiration und Ansporn zu Erkenntnis sowie Fortschritt in Wissenschaft wie Gesellschaft.
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