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60 Jahre kontrollierte Kernspaltung
Vom Squash Court zum unverzichtbaren Bestandteil moderner Energieversorgung

Berlin (ots)

Vor 60 Jahren, am 2. Dezember 1942, gelang es dem
Physik-Nobelpreisträger Enrico Fermi erstmals eine kontrollierte,
sich selbst aufrecht erhaltende Kettenreaktion in Gang zu setzen.
Damit wurde der Grundstein für die heutige Nutzung der Kernenergie
gelegt. Das entscheidende Experiment fand im ehemaligen Squash Court
des Leichtathletik-Stadions der Universität von Chicago, USA, statt.
Der Reaktor, fortan unter der Bezeichnung "Chicago-Pile 1" (CP-1)
bekannt, bestand aus Grafitblöcken als Moderator mit Uranoxid-Stäben
als Brennstoff sowie erforderlichen Kontroll- und
Instrumentierungseinrichtungen.
Während CP-1 nur wenige Watt Wärmeleistung hervorbringen konnte,
weist heute ein modernes deutsches Kernkraftwerk allein bei der
elektrischen Leistung im Durchschnitt mehr als eine Milliarde Watt
auf. Der Brennstoff Uran ist ein äußerst konzentrierter
Energieträger. Mit einem Kilogramm angereichertem Uran, wie es in
Leichtwasserreaktoren verwendet wird, lassen sich heute etwa 350 000
kWh Strom - ohne Ausstoß des Treibhausgases CO2 - erzeugen. Zum
Vergleich: ein Kilogramm Öl reicht nur für etwa 12 kWh Strom.
Energiedichte, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und
Klimafreundlichkeit machen die Kernenergie zu einem bedeutenden
Standbein der modernen Energieversorgung. 441 Kernkraftwerke sind
gegenwärtig in 31 Ländern der Erde im Betrieb. Im Jahr 2001 hatten
sie einen Anteil von 16 Prozent an der Weltstromproduktion. 33
Anlagen befinden sich im Bau und sind ein Beleg dafür, dass die
Kernkraft in vielen Ländern als wichtige Zukunftsenergie betrachtet
wird.
Christian Wilson
Tel.: +49 30 288805-21

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