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Kernenergie europaweit im Aufwind
DAtF kritisiert Verzögerung bei der Endlagersuche in Deutschland

Berlin (ots)

Das Deutsche Atomforum e.V. (DAtF) sieht die
Kernenergie europaweit im Aufwind. Das ist die zentrale Botschaft der
Wintertagung des DAtF in Berlin, die in diesem Jahr unter dem Motto
"Kernenergie und Versorgungssicherheit in der erweiterten
Europäischen Union" steht und an der rund 200 internationale Gäste
aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teilnehmen. Mit
durchschnittlich rund 35 Prozent stellt die Kernenergie nach fossilen
Brennstoffen die zweitwichtigste Stromquelle in der Europäischen
Union (EU) dar. Sämtliche acht EU-Staaten, die heute über
Kernkraftwerke verfügen, werden die Kernenergie zumindest
mittelfristig weiter nutzen. Neben Finnland, wo bereits 2009 ein
neuer Reaktor ans Netz gehen soll, bereitet nun auch Frankreich die
Weichenstellung für einen Ausbau seiner Kernkraftnutzung vor. Die
Schweizer Bevölkerung hat sich 2003 mehrheitlich für eine
Weiternutzung der Kernenergie ausgesprochen und fünf
EU-Beitrittsstaaten wollen auch in Zukunft an der nuklearen
Stromerzeugung festhalten. Diese Bilanz zeigt, dass die
Ausstiegspolitik der deutschen Bundesregierung international keine
Schule macht.
In seiner Eröffnungsansprache stellte der Präsident des DAtF, Dr.
Gert Maichel, die positive Leistungsbilanz der Kernenergie in
Deutschland vor (siehe hierzu separate Pressemitteilung). Deutliche
Kritik übte er jedoch an den Plänen des Bundesministeriums für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Fragen der
Endlagerung. Ein von Grund auf neues Verfahren zur Standortsuche sei
sehr kostspielig und würde die Inbetriebnahme eines Endlagers unnötig
verzögern. Zudem verfüge Deutschland mit dem Standort Gorleben
bereits über ein Projekt, an dessen Eignung bislang keine Zweifel
bestünden. Auch der vom BMU gewünschte Wechsel zum
"Ein-Endlager-Konzept" sei für Maichel nicht nachvollziehbar. In
diesem Zusammenhang verwies er auf die jüngste Feststellung des
Bundesrechnungshofs, der die bisherige Vorgehensweise des BMU bei den
Untersuchungen als "nicht zielgerichtet, unwirtschaftlich und wenig
transparent" bezeichnete. Sowohl die Projektgruppe "Nationaler
Entsorgungsplan" als auch der vom BMU selbst ins Leben gerufene AkEnd
könnten in diesem Konzept keine Vorteile finden. Aus diesem Grund
forderte Dr. Maichel: "Statt sich auf ein "Ein-Endlager-Konzept" zu
versteifen, sollten die Projekte Konrad und Gorleben zügig
weiterverfolgt werden. Und statt deutschlandweit auf einen neuen
Suchlauf mit ungewissem Ausgang zu setzen, sollten besser die
Zweifelsfragen zum Salzstock Gorleben geklärt werden, um anschließend
mit den Erkundungen bereits ab 2005 fortzufahren". "Eine Übernahme
zusätzlicher Kosten, die aus einem neuen Standortauswahlverfahren
resultieren, wird konsequenter Weise abgelehnt. Vielmehr drängt die
Branche zum wiederholten Male darauf, dass die Bundesregierung
endlich, wie zugesichert, den Standort Gorleben durch eine
atomrechtliche Veränderungssperre für die Zukunft sichert", so
Maichel weiter. Damit fordert das DAtF die Bundesregierung erneut
auf, sich auch bezüglich der Endlagerung uneingeschränkt an ihre
Zusagen aus der Vereinbarung vom 11. Juni 2001 zu halten.

Pressekontakt:

Christian Wilson
Tel.: 030 498555-21
www.kernenergie.de

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