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Wissenschaftler entschlüsseln Genomsequenz des für Schuppen und Hauterkrankungen verantwortlichen Pilzes

Schwalbach am Taunus (ots)

Anfang November gaben Wissenschaftler
von P&G Beauty bekannt, dass sie den genetischen Code des Hefepilzes 
Malassezia globosa (M. globosa) vollständig entschlüsselt haben. 
Dieser Hefepilz gehört zur natürlichen Besiedelung der Kopfhaut und 
ist die Hauptursache von Schuppen und auch von einigen 
Hauterkrankungen beim Menschen. Die Ergebnisse der Genomsequenzierung
werden in der Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy 
of Sciences (PNAS) veröffentlicht. Mehr als die Hälfte aller Menschen
leidet unter Schuppen und seborrhoischer Dermatitis. Obwohl 
Malassezia bei Schuppen und bei häufig auftretenden Hauterkrankungen 
wie Ekzemen, atopischer Dermatitis und Psoriasis eine große Rolle 
spielt, wusste man bis zu dieser Studie auf molekularer Ebene nur 
wenig über den Pilz. Das Verständnis der genetischen Struktur von 
Malassezia kann Forschern überdies helfen, die Parameter neu zu 
definieren, die bislang zur Klassifizierung von Pilzorganismen 
angewendet werden.
M. globosa, der zu den kleinsten der entschlüsselten frei 
existierenden Pilzorganismen zählt, besitzt nur rund 4.285 Gene - das
menschliche Genom besitzt dagegen ungefähr 300-mal so viele 
Basenpaare. M. globosa ist ein natürlich vorkommender Pilz. Er 
siedelt auf der menschlichen Haut und ernährt sich von Fetten, die 
die Talgdrüsen produzieren. Die Kopfhaut des Menschen sondert von 
Natur aus Talg und andere Fette ab und schafft damit ein Milieu, in 
dem M. globosa gut gedeiht. Ein durchschnittlicher Mensch beherbergt 
bis zu zehn Millionen Exemplare des M. globosa.
Zu Schuppen und seborrhoischer Dermatitis kommt es, wenn drei 
Faktoren zusammentreffen: eine genetisch bedingte Disposition für 
entzündliche Reaktionen und die Anwesenheit von Talg und M. globosa 
auf der Kopfhaut. "Eine vollständige Sequenzierung des 
Malassezia-Erbgutes eröffnet der Wissenschaft enorme Möglichkeiten, 
die Wechselwirkungen zwischen Pilz und Mensch zu erforschen", so Dr. 
Thomas Dawson, P&G Beauty Wissenschaftler und Hauptautor der 
PNAS-Studie. "Es ist schon erstaunlich, dass das Verständnis der 
genetischen Struktur eines mikroskopischen Organismus weit reichende 
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben kann."
Forschungsergebnisse und ihr Einfluss auf Behandlungsmethoden
Die Familie der Malassezia-Spezies verursacht beim Menschen 
zahlreiche Gesundheitsprobleme. Während M. globosa der Auslöser 
unterschiedlicher Hautreizungen ist, weiß man von anderen 
Malassezia-Spezies, dass sie besonders bei Personen mit (noch) 
eingeschränkter Immunabwehr wie Kleinkindern und Menschen mit 
Autoimmunerkrankungen auftreten. Außerdem spielt diese Pilzgattung 
eine Rolle bei allergischen Erkrankungen der Haut und der Atemwege.
"In erster Linie galt es, den Mechanismus der Schuppenbildung zu 
entschlüsseln, nun aber öffnen die Erkenntnisse der Wissenschaft Tür 
und Tor zur Entwicklung und Verbesserung von Therapien gegen Schuppen
und viele andere von Malassezia verursachte Erkrankungen," erläutert 
Dr. James Schwartz, Wissenschaftler bei P&G Beauty. "Dieser 
Fortschritt wurde durch die Zusammenarbeit mehrerer Institute und 
Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete möglich, und wir freuen 
uns, dass verschiedene Fachbereiche und Spezialgebiete von unseren 
Ergebnissen profitieren können."
Malassezia ist Auslöser leichter bis schwerer Hautirritationen und
anderer Erkrankungen. Dennoch wusste man vor diesen Untersuchungen 
wenig über den molekularen Aufbau. Die genetische Entschlüsselung von
M. globosa hat die Bandbreite potenzieller Ansatzpunkte für die 
mögliche Bekämpfung von wenigen auf mehr als 4.000 erweitert.
Wissenschaftliche Grundlage der Sequenzierung
Die Entschlüsselung des Genoms wurde durch die Technik der 
DNA-Sequenzierung möglich, die in den letzten zehn Jahren entwickelt 
wurde. Früher testeten die Wissenschaftler auf ihrer Suche nach 
Möglichkeiten der Behandlung und Reduzierung von Schuppen und ihren 
Begleitsymptomen zahllose Präparate im Trial-and-Error-Verfahren. Da 
bis vor etwa 5 Jahren mit weniger präzisen Verfahren auf der Basis 
von Zellkulturen gearbeitet wurde, gingen die Forscher jahrelang von 
der Annahme aus, dass Schuppen und seborrhoische Dermatitis von einer
anderen Pilzart verursacht werde, nämlich Malassezia furfur. Erst mit
Methoden der Molekularwissenschaft entdeckte das Team die 
Pilzspezies, die tatsächlich die Hauptursache von Schuppen ist, was 
schließlich zur vollständigen Entschlüsselung des Erbgutes führte.
Nähere Auskünfte über die Entschlüsselung des M. globosa-Genoms 
und über P&G Beauty erhalten Sie unter www.pgbeautyscience.com .

Pressekontakt:

Public Relations: Susanne Lux, Tel. (06196) 89-1457
Pleon GmbH Frankfurt: Bettina Gebhardt, Tel. (069) 24286-154

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