Ein eigenes Museum für die Heidi Horten Collection
Wien (ots)
Mäzenin Heidi Goëss-Horten erwirbt Wiener Innenstadtpalais für dauerhafte Präsentation ihrer Kunstsammlung
Nach dem "WOW!-Effekt" der Ausstellung im Leopold Museum spekulierte die Kunstwelt heftig - nun hat die österreichische Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten tatsächlich eine weitere Überraschung parat.
Die Sammlerin erwarb das Stöcklgebäude im Hanuschhof im Herzen der Wiener Innenstadt, um dort ihre spektakuläre Kunstsammlung der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Mit der Entscheidung, Wien als Standort zu wählen, kehrt die Mäzenin zurück zu ihren Wurzeln.
Der Hanuschhof ist ein typisches Wiener Gründerzeithaus und wurde in den Jahren 1862 und 1863 als Nebengebäude des Albrecht Palais (Albertina) nach den Plänen von Architekt Anton Hefft errichtet. Im Innenhof des Hanuschhofes befindet sich das sogenannte Stöcklgebäude, welches in seiner Geschichte eine wechselnde Nutzung erfahren hat und bereits verschiedene Kunst- und Kultureinrichtungen, und zuletzt das Staatsopernmuseum beherbergte. Nachdem das Gebäude mehrere Jahre leer stand, soll die Heidi Horten Collection nach umfangreichen Umbauarbeiten dort eine dauerhafte Ausstellungsfläche bekommen.
Der Zeitplan bis zur Eröffnung des neuen Privatmuseums ist straff. Auf zwei Etagen und im Innenhof werden auf ca. 2.000m2 Highlights der Sammlung gezeigt. Im Herbst dieses Jahres präsentieren 3 ausgewählte Architekturbüros ihre Entwürfe für den Umbau, der nach der Wahl des Siegerprojekts beginnen wird. Die Eröffnung des Museums ist für Anfang 2022 geplant.
Bereits im Jahr 2018 stellte Heidi Goëss-Horten die Highlights ihrer mehr ere hundert Werke umfassenden Sammlung mit Fokus auf klassische Moderne und Pop Art im Rahmen der Ausstellung "WOW! The Heidi Horten Collection" im Leopold Museum vor. Der außerordentliche Erfolg der von Agnes Husslein-Arco kuratierten Präsentation, die den Besucherinnen und Besuchern einen Streifzug durch die westliche Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts bot und mit wöchentlichem freien Eintritt und gratis Vermittlungsprogrammen insgesamt 360.000 Menschen ins Museum lockte, veranlasste Heidi Goëss-Horten dazu, große Teile ihrer Kunst, mit der sie sich täglich umgibt, allen Interessierten dauerhaft zugänglich zu machen.
"Die erste öffentliche Präsentation meiner Sammlung hat gezeigt, dass es offensichtlich ein großes Interesse und eine besondere Neugierde gibt, Kunst zu erleben. Vor allem die Vermittlung an junge Menschen war und ist mir ein Anliegen, sodass ich beschlossen habe, meine Sammlung auch für nachfolgende Generationen zu erhalten und erlebbar zu machen", so Heidi Goëss-Horten.
"Es gibt in Wien und auch in Österreich wenige Privatsammlungen, die öffentlich zugänglich gemacht werden. Damit ist das Engagement Heidi Goëss-Hortens noch höher zu bewerten. Zudem setzt sie hier auch als Frau und Museumsgründerin ein Signal in einer vielfach männlich dominierten Sammlerwelt", so die Beraterin und künftige Direktorin des Hauses, Agnes Husslein-Arco.
Mit der Wiederbelebung des Stöcklgebäudes als Privatmuseum erhält Wien einen weiteren Kunst-Hotspot.
Über die Heidi Horten Collection:
Die von der österreichischen Mäzenin Heidi Goëss-Horten seit den frühen 1990er Jahren sorgfältig zusammengetragene Sammlung enthält schwerpunktartigWerke der internationalen Moderne, des Neoexpressionismus und der amerikanischen Pop-Art und stellt eine der in Qualität und Dichte hochkarätigsten europäischen Privatsammlungen dar.
Die Heidi Horten Collection umfasst heute insgesamt mehrere hundert Werke von Künstlerinnen und Künstlern hohen internationalen Rangs. Die Sammlung bietet einen repräsentativen Querschnitt der internationalen Kunstgeschichte von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart mit folgenden Schwerpunkten: deutscher Expressionismus mitMeisterwerken von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Max Pechstein, abstrakte Werkblöcke von Cy Twombly, Mark Rothko, oder Ernst Wilhelm Nay sowie die amerikanische Pop-Art mit Vertretern wie Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat oder Roy Lichtenstein. Die internationale Ausrichtung der Sammlung wird durch bedeutende Werke von Marc Chagall, Georg Baselitz, Francis Bacon, Fernand Leger, Gerhard Richter, Yves Klein, Lucio Fontana oder Damien Hirst untermauert.
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