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Generation Z: Junge Beschäftigte fallen häufiger aus als je zuvor

Generation Z: Junge Beschäftigte fallen häufiger aus als je zuvor

2022 hat jede und jeder unter 30-Jährige 19 Kalendertage am Arbeitsplatz gefehlt. Auffällig: Die psychische Belastung steigt seit Jahren.

Düsseldorf/Köln, 23.11.2023

Wirtschaftliche und politische Unsicherheit, dazu eine schnelle Kommunikation und Fülle von Informationen: Die (Arbeits-) Welt verändert sich. Dieser Prozess bietet viele Optionen, birgt aber auch neue Gesundheitsrisiken, insbesondere für jüngere Beschäftigte. Im Jahr 2022 haben die unter 30-Jährigen so viele Krankenscheine eingereicht wie nie zuvor: Knapp drei Mal hat sich jede und jeder Berufstätige aus dieser Altersgruppe innerhalb eines Jahres arbeitsunfähig gemeldet. Auffällig bei der sogenannten Generation Z: Die steigende Zahl von Fehltagen wegen psychischer Belastungen.

Diese Zahlen haben die AOK Rheinland/Hamburg und ihr Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) vor dem BGF-Symposium am 23. November in Köln ermittelt. Insgesamt hat sich allein im Jahr 2022 der Krankenstand bei den jüngeren Beschäftigten im Vergleich zum Jahr 2021 deutlich erhöht: von durchschnittlich 3,65 auf 5,18 Prozent - und damit um 1,53 Prozentpunkte oder 41,9 Prozent. Das heißt: Im Jahr 2022 sind im Schnitt täglich mehr als 5 von 100 Beschäftigten unter 30 Jahren an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen. Auf jeden Versicherten kamen in dieser Altersgruppe über das Jahr verteilt 2,79 Krankenscheine. Damit übertraf die Zahl der Krankschreibungen den Vorjahreswert (1,83 Krankenscheine) um knapp 53 Prozent und stellt auch gegenüber den anderen Vergleichsjahren einen Negativrekord dar.

Zahl der AU-Tage aufgrund seelischer Belastungen steigt seit zehn Jahren

Im Schnitt ist jeder Krankenschein im Jahr 2022 über eine Zeit von 6,8 Kalendertagen ausgestellt worden, jede und jeder Berufstätige unter 30 Jahren ist in dem Jahr somit rund 19 Kalendertage am Arbeitsplatz ausgefallen.

2022 haben vor allem Atemwegs- oder Magen-Darm-Erkrankungen, Corona und Rückenschmerzen viele Arbeitsunfähigkeiten verursacht, doch zwischen 2013 und 2021 hat es bei diesen Diagnosen nur geringfügige Veränderungen gegeben. Im Gegensatz dazu ist bei den Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund seelischer Leiden nahezu durchgängig ein Anstieg festzustellen: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich ihr Anteil bei den Fehltagen jüngerer Beschäftigter um fast 50 Prozent erhöht.

„Das ist ein alarmierender Trend, der es notwendig macht, sich auch die dahinterliegenden Diagnosen genauer anzuschauen. Wir stellen fest, dass bei der jüngeren Generation vor allem Angststörungen, Belastungsstörungen und depressive Störungen signifikant zunehmen. Möglicherweise als Folge davon, dass sich für die Generation Z die Lebensrealität elementar verändert hat. Zukunftsängste, Leistungsdruck und eine permanente Erreichbarkeit können zu hohen Belastungen führen und psychische Erkrankungen begünstigen“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement stärkt die Arbeitskräfte

Michael Wenninghoff, Geschäftsführer des BGF-Instituts, ergänzt: Die Generation Z sei allerdings der Thematik gegenüber aufgeschlossener als jede andere Generation zuvor. „Das Thema ist kein Tabu mehr und die Bereitschaft, über psychische Probleme zu sprechen und sich Unterstützung zu suchen, ist bei jungen Menschen sehr hoch.“

Unternehmen können einiges dafür tun, die körperliche und seelische Gesundheit auch ihrer jüngeren Beschäftigten zu stärken. „In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, als Arbeitgeber bei jungen Menschen zu punkten, um so Nachwuchskräfte zu gewinnen und diese an das Unternehmen zu binden. Ein Baustein dafür ist ein auf diese Zielgruppe zugeschnittenes Gesundheitsmanagement“, sagt Michael Wenninghoff.

BGF-Symposium zu dem Thema „Unsere Arbeit von morgen“

Um diese Themen geht es auch beim BGF-Symposium am Donnerstag, 23. November 2023, in Köln. Unter dem Motto „Unsere Arbeit von morgen“ beschäftigt sich die Veranstaltung mit Themen wie Nachhaltigkeit und Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt. Im Fokus steht insbesondere die Generation Z.

Mehr zur Arbeit des BGF-Instituts und zu dem Symposium findet sich unter www.bgf-institut.de

Hinweis für die Redaktionen:

Für die Analysen haben AOK Rheinland/Hamburg und BGF-Institut die Daten von mehr als 300.000 berufstätigen Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg zwischen Rhein und Ruhr mit einem Höchstalter von 29 Jahren ausgewertet.

Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
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