Versorgungsprojekt „STATAMED“: Positive Zwischenbilanz
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Neue Strukturen und Wege geschaffen: Erste Bilanz für Innovationsfondsprojekt „STATAMED“ fällt positiv aus
Im April startete die Interventionsphase für die neue Form der kurzstationären, allgemeinmedizinischen Rundum-Behandlung im Rahmen des „STATAMED“-Projekts. Nach sechs Monaten und dem Aufbau der für das Projekt wesentlichen Strukturen zeigen sich die Stärken einer sektorenübergreifenden Versorgung.
Deutlich wird auch, welche Hürden bestehen.
Neue Strukturen, neues Konzept, neue Perspektive für Patientinnen und Patienten und für sechs Krankenhausstandorte in strukturschwachen Regionen, an denen „STATAMED“ seit April und bis März 2026 in der Praxis erprobt wird. Das Projekt haben die AOK Rheinland/Hamburg und die AOK Niedersachsen gemeinsam mit vielen Partnern aus Versorgung und Medizin entwickelt, um eine sektorenübergreifende „Kurzstationäre Allgemeinmedizin“ zu etablieren, die die ambulante und die stationäre Versorgung regional verbindet.
Seit sechs Monaten wird an sechs Klinik-Standorten ein Konzept erprobt, das an alle Beteiligten hohe Anforderungen stellt. Wesentliches Element von „STATAMED“ ist eine enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie eine kontinuierliche Kommunikation aller an der Versorgung Beteiligten: ambulante Praxen, spezialisierte Kliniken und Pflegende, darunter mobile „Flying Nurses“. Dafür mussten neue Strukturen und Netzwerke geschaffen sowie fachlich geeignetes Personal rekrutiert werden, was seit beginn dieses Jahres erfolgte – seit dem Interventionsstart stehen die neuen Strukturen auf dem Prüfstand.
„Wir können eine erste, positive Zwischenbilanz ziehen“, sagt Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. Nach einer Anlaufzeit stehen die Strukturen: Rund 80 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, 50 Pflegeeinrichtungen und fünf Rettungsdienste sind bisher registriert, um an der neuen Versorgungsform teilzunehmen – das bedeutet vor allem, dass sie die Voraussetzungen für die Zu- und Einweisung von Patientinnen und Patienten in die „STATAMED“-Standorte erfüllen und Leistungen abrechnen können.
Bisher wurden rund 360 Patientinnen und Patienten im Rahmen von „STATAMED“ behandelt. „Wir sehen hier in den vergangenen Wochen eine deutliche Dynamik, die sich noch verstärken sollte, da ab dem 1. November alle umliegenden Ärztinnen und Ärzte in ‚STATAMED‘ einweisen können“, sagt Mohrmann. „Da wir als Vorreiter sektorenübergreifende Versorgung konkret umsetzen, sehen wir auch, welche Hürden es gibt, wenn man neue Strukturen und Prozesse schafft – von der Kommunikation bis hin zu organisatorischen Voraussetzungen. Das braucht Geduld und guten Willen bei allen Beteiligten.“ Der Aufbau der nötigen Gesundheitspartner-Netzwerke vollzieht sich an den Standorten unterschiedlich schnell und ist noch nicht abgeschlossen. Der größte Unterschied zu etablierten Prozessen aber ist die geplante Krankenhauszuweisung, die eine neue Form von Versorgung und neue Kommunikationsbedarfe mit sich bringt.
Bei den Patientinnen und Patienten handelt es sich vor allem um multimorbide, meist ältere Menschen, die akute gesundheitliche Probleme haben und ärztliche Hilfe benötigen. In den „STATAMED“-Kliniken steht eine ärztliche und pflegerische „Rund-um-die-Uhr-Versorgung“ bereit, bei der Erkrankten – die beispielsweise an Infekten oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder chronischer Herzschwäche leiden und bei denen eine akute ambulante Versorgung nicht ausreicht - kurzstationär behandelt werden. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der Hausärztin oder dem Hausarzt sowie dem häuslichen Umfeld. Nach der kurzstationären Versorgung übernehmen mobile Pflegekräfte, die „Flying Nurses“, nach Bedarf ebenfalls in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten bis zu vier Wochen lang die nachstationäre häusliche Versorgung. „Von den Behandelten haben wir sehr positive Rückmeldungen erhalten. Auch Ärztinnen und Ärzte sind sehr zufrieden“, sagt Mohrmann.
Am NRW-Standort in Essen-Stoppenberg, dem Gesundheitszentrum St. Vincenz, lässt sich die Vernetzung der Akteure gut nachvollziehen: „Es ist immer eine Herausforderung, neue Wege zu gehen und über diese zu kommunizieren. Aber wir sehen jeden Tag, wie das Wirken des interdisziplinären Teams einen Mehrwert für Patientinnen und Patienten und deren Angehörige mit sich bringt. Weiterhin liegt unser Fokus darauf, immer mehr Ärztinnen und Ärzte für diese Versorgungsforum zu gewinnen und die Lücke in der Versorgung zwischen ambulant und stationär zu schließen“, sagt Robert Hildebrandt, Geschäftsführer der Gesundheitszentrum St. Vincenz gGmbH in Essen-Stoppenberg.
In Hamburg gibt es das „STATAMED“-Angebot am Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg sowie an der Stadtteilklinik Hamburg (SKH) in Mümmelmannsberg.
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