Ernst machen mit der Digitalisierung: Die elektronische Patientenakte darf nicht scheitern
Ernst machen mit der Digitalisierung: Die elektronische Patientenakte darf nicht scheitern
Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, sagt zu den neuen Ankündigungen bei der ePA:
„Kurz vor dem Ausscheiden aus dem Amt, steckt Gesundheitsminister Lauterbach nun doch noch einen groben Zeitrahmen für den Roll-out der elektronischen Patientenakte ab. Statt die Entwicklung zu beschleunigen, wird die Einführung der ePA mit der monatelangen Freiwilligkeit für Leistungserbringer weiter ausgebremst. Dabei müssten wir im Vergleich zu anderen Ländern aufholen und auf das Gaspedal drücken. Die Krankenkassen haben geliefert: Wir haben seit Sommer letzten Jahres alle Versicherten informiert und im Januar für alle, die nicht widersprochen haben – und das sind bei der AOK Rheinland/Hamburg über 97 Prozent der Versicherten – die elektronischen Patientenakten angelegt. Wir sind in Vorleistung gegangen, die Politik muss jetzt nachziehen. Jedes weitere Aussitzen ist im Sinne der investierten Beitragsgelder und der Hoffnung der Versicherten auf eine Verbesserung der Versorgung unverantwortlich.
Den Versicherten über Monate keinen Mehrnutzen bieten zu können und abhängig von der zunächst freiwilligen Umsetzung durch die Ärztinnen und Ärzte zu sein, das ist kontraproduktiv und schädigt das Vertrauen in die ePA und den Digitalisierungswillen der Regierung im Allgemeinen. Selbstverständlich müssen digitale Anwendungen funktional, ausreichend getestet und sicher sein. Aktuell aber beugt sich die Politik einmal mehr den Skeptikern und Verhinderern. So wird das nichts mit der Digitalisierung in Deutschland! Die ePA ist der Schlüssel zur Digitalisierung des Systems und wird nur dann zum ,Game Changer‘ im Umgang mit Gesundheitsinformationen werden, wenn die Arztpraxen sie verbindlich befüllen. Der künftige Gesundheitsminister muss sicherstellen, dass der neue Fahrplan eingehalten wird, um weiteren Reputationsschaden von der ePa abzuwenden.“
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