Gen Z: Wie Deutschlands junge Erwachsene mit Inkassoschulden umgehen
Berlin (ots)
- Die repräsentative PAIR Finance-Umfrage untersucht erstmals, welche Bezahl-Methoden, Kommunikationskanäle und -zeiten junge Erwachsene im Inkasso bevorzugen.
- Knapp die Hälfte der Befragten hat schon einmal verpasst eine Rechnung zu zahlen.
- Prof. Dr. Minou Goetze von der Fresenius Hochschule: "Die Generation Z hat insgesamt eine positivere Einstellung gegenüber Schulden und spricht offener über Inkasso-Erfahrungen als vorherige Generationen."
Die Generation Z, bestehend aus 1993 und später Geborenen, ist die erste Generation, die von klein auf in einer digitalen Welt aufgewachsen ist: Ihre Geldgewohnheiten wurden sehr wahrscheinlich vom Internet und den sozialen Medien beeinflusst. Eine jetzt veröffentlichte, repräsentative Studie von PAIR Finance und der Fresenius Hochschule in Hamburg mit 1.000 Deutschen - von denen 291 erwachsene Mitglieder der Generation Z sind - hat untersucht, wie es der Generation finanziell geht und wie sie zu den Themen Schulden und Inkasso steht.
Generation Z und Finanzen: Ein Viertel hatte Kontakt mit Inkasso
Mitglieder der Generation Z sind junge Erwachsene und damit unerfahrener beim Thema Schulden als andere Generationen. Dennoch hat es knapp die Hälfte der Befragten (45%) schon einmal verpasst, eine Rechnung zu zahlen und erhielt daraufhin eine Zahlungserinnerung. Nahezu ein Viertel der Befragten (23%) wurde bereits von einem Inkassounternehmen kontaktiert. Als häufigster Grund für die verpasste Zahlung wurde das Vergessen der offenen Rechnung genannt (40%), gefolgt von Geldmangel (16%) und dem Übersehen der Rechnung (9%). Die eine Hälfte der Befragten (45%) beschreibt die Inkassoerfahrung als positiv oder neutral, die andere Hälfte als negativ (54%).
Junge Menschen haben positivere Haltung gegenüber Inkasso
Ratenkreditmodelle werden immer beliebter. Damit nimmt auch das Aufschieben von Verbindlichkeiten zu. So ist es nicht überraschend, dass sich auch die Einstellung zu Verschuldung und Inkasso verändert. Beides wird von jüngeren Verbraucher*innen im Vergleich zu älteren Generationen insgesamt als akzeptabler empfunden. Neben der allgemein positiveren Einstellung zum Inkasso, zeigt sich auch eine höhere Bereitschaft, über Verschuldung zu sprechen: Auf die Frage "Würdest du einer Freundin oder einem Freund davon erzählen, dass du von einem Inkassounternehmen kontaktiert wurdest?" antworteten zwei Drittel der Gen Z (66%) mit "Ja". Ein Viertel (24%) behält seine Schulden lieber für sich.
"Die Generation Z hat insgesamt eine positivere Einstellung gegenüber Schulden und spricht offener über Inkasso-Erfahrungen als vorherige Generationen", sagt Prof. Dr. Minou Goetze, Professorin für Entscheidungspsychologie an der Fresenius Hochschule in Hamburg und Leiterin der Studie. "Insgesamt ist das eine Entwicklung mit gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen. Ein früher Beginn der Verschuldung kann zu langfristigen finanziellen Problemen und einem höheren Verschuldungsrisiko im Laufe des Lebens führen. Die geringeren Rückzahlungsquoten können sich außerdem negativ auf die Wirtschaft auswirken."
Beliebteste Payment-Methoden der Gen Z im Inkasso
Ging es um die Bezahlung einer offenen Rechnung im Inkasso, bevorzugte mehr als die Hälfte der Befragten die Zahlung mit Paypal (46%), während andere Zahlungsmethoden wie die manuelle Überweisung (29%), die Kreditkarte (8%) oder Apple Pay (3%) weniger häufig als beliebte Option angegeben wurden.
Auch Geschlecht, Einkommen und Alter innerhalb der Gen Z zeigten Auswirkungen auf die Präferenz des Zahlungsmittels. Junge Frauen bevorzugen eher die manuelle Überweisung über Klarna als junge Männer. Ein höheres Einkommen war ein signifikanter Prädiktor für die Bevorzugung von Apple Pay. Jüngere Menschen der Generation Z bevorzugen eher Apple Pay.
Digitale Kommunikationskanäle wichtiger Teil des finanziellen Lebens
Was die Präferenzen für die Kommunikationskanäle betrifft, so zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die E-Mail am häufigsten und Telefonanrufe am wenigsten bevorzugt wurden. Im Einzelnen wurden Zahlungserinnerung per E-Mail von der Gen Z am häufigsten als bevorzugter Kanal angegeben (50,86 %), dicht gefolgt von Briefen (36,43 %) und Whatsapp (7,90 %), während andere Kanäle wie SMS (4,12%) oder Telefonanrufe (0,69%) seltener als bevorzugte Option angegeben wurden.
Zahlungserinnerungen per Whatsapp werden von Verbraucher*innen mit höherem Einkommen bevorzugt. Per SMS wollen Bewohner*innen in städtischen Gebieten benachrichtigt werden. Frauen der Gen Z bevorzugen Briefe eher als Männer.
Individuell bevorzugte Kontakt-Zeitpunkte
Betrachtet man die Tageszeiten, waren Mittag (30%) und Nachmittag (30%) die beliebtesten Zeiten, an denen die Generation Z Zahlungserinnerungen erhalten möchte. Den Morgen gab ein Viertel (26%) als favorisierten Zeitpunkt an. Insbesondere bevorzugten weibliche Befragte den Empfang von Mitteilungen am Mittag stärker als junge Männer. Diese zogen den Nachmittag vor. Was das Einkommen betrifft, so wählten Verbraucher*innen der Gen Z mit geringerem Einkommen eher den Abend als ideale Kommunikationszeit.
"Die Umfrage liefert Erkenntnisse, um die Kommunikations- und Zahlungspräferenzen der Generation Z besser zu erfüllen", sagt Dr. Sebastian Clajus, Verhaltensökonom und Leiter des Behavioural Science-Teams bei PAIR Finance. "Die Ergebnisse bestätigen, dass klassische Kommunikationsstrategien, die vielleicht bei älteren Menschen noch gut funktionieren, weniger für jüngere Alterskohorten geeignet sind. Es bedarf einer sehr differenzierten und individuellen Ansprache und Unterstützung, um die Gen Z erfolgreich zu erreichen."
"Indem sie sich auf die neuen Bedürfnisse der Generation Z einstellen, können Unternehmen nicht nur das Kundenerlebnis verbessern, sondern erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Inkassos", sagt Stephan Stricker, Gründer und CEO bei PAIR Finance. "Die Fortschritte der KI-Technologie ermöglichen schon heute beeindruckende Vorteile für die individualisierte Kommunikation mit Verbraucher*innen im Inkasso. Künstliche Intelligenz wird künftig die Fähigkeit erlangen, Menschen noch besser dabei zu unterstützen, Schulden zu vermeiden oder sie zu begleichen."
Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung finden Sie unter:
https://www.pairfinance.com/media-kit-gen-z-studie/
Über die Studie:
Die repräsentative Umfrage wurde von der Fresenius Hochschule Hamburg in Zusammenarbeit mit PAIR Finance im Jahr 2022 in Deutschland unter 1.000 Erwachsenen im Alter von 18-60 Jahren online durchgeführt. Davon sind 291 erwachsene Mitglieder der Generation Z (18-30 Jahre). Die Studie "Consumer Preferences and Attitudes towards Debt Collection: A Cross-Generational Investigation" durchlief einen Peer Review-Prozess und wurde nun vom International Journal of Marketing Studies veröffentlicht.
Über PAIR Finance
PAIR Finance ist ein führendes Fintech für Digitalinkasso und Forderungsmanagement. Das Unternehmen verändert die Inkassoindustrie mit seiner nachhaltig digitalen, effizienten und kundenorientierten Ausrichtung. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz, Verhaltenspsychologie und Data Science setzt PAIR Finance einen neuen Standard im Inkasso, der Geschäftskund*innen und Verbraucher*innen gleichermaßen unterstützt. Mehr als 350 Unternehmen unterschiedlicher Branchen arbeiten schon jetzt erfolgreich mit der Inkassolösung für das digitale Zeitalter. Das schnell wachsende Unternehmen, das 2016 in Berlin gegründet wurde, hat mit Pollen Street einen renommierten Private Equity-Investor an seiner Seite. PAIR Finance zählt an den Unternehmensstandorten Berlin und Wien mehr als 250 erfahrene Mitarbeiter*innen und wird von Gründer und CEO Stephan Stricker geführt.
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