Umfrage: Deutsche wollen Klima nicht mit höheren Spritpreisen retten
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Umfrage: Deutsche wollen Klima nicht mit höheren Spritpreisen retten
Geplante Verteuerung von Benzin und Diesel in 2021 stößt auf wenig Gegenliebe / Vor allem Frauen und Ältere sehen hierin nicht den richtigen Weg zu mehr CO2-Reduktion
München, 10. Dezember 2020. Beim Blick auf die Preistafeln der Tankstellen geht derzeit so manchem Autofahrenden das Herz auf: Benzin und Diesel kosten so wenig wie lange nicht mehr. Das könnte sich zum kommenden Jahr ändern: Um den Klimaschutz zu fördern, sollen Autofahrende allein 2021 rund 7 bzw. 8 Cent mehr pro Liter für Benzin und Diesel bezahlen. Die Begeisterung der deutschen Autofahrer und Autofahrerinnen hält sich beim Blick auf die Maßnahme in Grenzen: Nur ein Drittel unterstützt den Ansatz, zwei von drei sprechen sich dagegen aus. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Umfrage von AutoScout24 und Innofact unter 1.000 Autohaltern und Autohalterinnen*. Demnach sind vor allem Frauen gegen die Preiserhöhung und auch die Generation Ü-50 stimmt nicht vorbehaltlos dafür.
Grund für die Spritpreiserhöhungen ist der Start des Emissionshandels für Brennstoffe im kommenden Jahr mit einem fixen CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne. Laut Berechnungen des Bundesumweltministeriums steigen die Preise für Benzin und Diesel damit um 7 bzw. 8 Cent pro Liter. Ziel ist es, die fossilen Kraftstoffe weniger attraktiv zu machen und somit alternative Antriebsmodelle zu fördern. Die deutschen Autofahrer und Autofahrerinnen lehnen die Maßnahmen laut AutoScout24-Studie allerdings mehrheitlich ab: 68 Prozent sprechen sich dagegen aus, nur 29 Prozent sind dafür.
Belastung der Autofahrer und Autofahrerinnen schon jetzt hoch genug
Welche Gründe sprechen für eine Befürwortung oder Ablehnung der Maßnahmen? Im Lager der Kritiker und Kritikerinnen betonen 35 Prozent, dass sie dagegen sind, weil die Belastungen der Autofahrer und Autofahrerinnen schon jetzt hoch genug seien. Weitere 34 Prozent heben hervor, dass sie zwar dazu bereit sind, ihren Beitrag für den Klimaschutz zu leisten - die Erhöhung der Spritpreise sei aber der falsche Weg. Auf der anderen Seite sehen 22 Prozent die Maßnahmen als richtig an, da sie dazu beitrugen, den CO2-Ausstoß zu minimieren. Weitere 7 Prozent finden die Preisanpassungen richtig, die Regelungen gehen ihnen aber noch nicht weit genug.
Frauen wollen Klimaschutz fördern - nur anders
Frauen und Männer bewerten die geplanten Preiserhöhungen durchaus unterschiedlich. So befürworten 34 Prozent der männlichen Autofahrer die Spritpreiserhöhungen, aber nur jede vierte Fahrerin (25 Prozent). Frauen sind laut AutoScout24-Umfrage zwar grundsätzlich bereit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, doch nicht auf diese Weise. Das sagen 38 Prozent der weiblichen Autofahrerinnen, bei den Männern sind es zum Vergleich 29 Prozent.
Generation Ü-50 gegen Preiserhöhung
Beim Blick auf das Alter der Befragten fällt auf, dass jüngere Fahrende sich generell stärker für die Maßnahmen aussprechen als Ältere. Die meisten Befürworter und Befürworterinnen befinden sich in der Kohorte der 30- bis 39-Jährigen. 36 Prozent in dieser Altersklasse sprechen sich für die Verteuerungen der fossilen Energieträger aus, aber nur 33 Prozent derjenigen zwischen 18 und 29 Jahren. Am wenigsten wollen die Älteren allerdings etwas davon wissen, an der Zapfanlage tiefer in die Tasche zu greifen. So sind nur 30 Prozent der Fahrer und Fahrerinnen zwischen 40 und 49 Jahren für die Maßnahme. Und in der Generation 50-Plus verlieren die neuen Regelungen noch mehr an Zustimmung: 75 Prozent der über 50-Jährigen sind grundsätzich gegen die neue Maßnahme.
Dieselpreise unter einem Euro wird es so schnell nicht mehr geben
Jochen Kurz, Director Product bei AutoScout24: "Dass Klimaschutz unumgänglich ist, darin dürften sich die meisten Deutschen heute einig sein. Nur auf welchem Weg dieses Ziel erreicht werden soll, darüber gibt es durchaus einen Dissens. Zudem wird nicht jeder Autofahrende beim Blick auf die Tankquittung präsent haben, dass im Gegenzug zur Spritpreiserhöhung ja die Pendlerpauschale sinkt. Fest steht wohl nur eins: Von Dieselpreisen deutlich unter einem Euro werden wir uns wohl verabschieden müssen."
*Quelle: www.autoscout24.de / Innofact; Basis: repräsentative Stichprobe von 1.000 Autohaltern und Autohalterinnen zwischen 18 und 65 Jahren; Befragungszeitraum: 9. bis 10. November 2020; Frage: Benzin- und Dieselpreise werden 2021 um 7 bzw. 8 Cent pro Liter teurer, um den Klimaschutz zu fördern. Wie ist Ihre Meinung dazu?
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