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Halbleitermangel verteuert Gebrauchtwagen im Oktober deutlich

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Halbleitermangel verteuert Gebrauchtwagen im Oktober deutlich

AGPI: Durchschnittspreis für Gebrauchte steigt in nur einem Monat um fast 800 Euro / Vor allem E-Autos und Benziner werden teurer

Grünwald , 3 . November 2021. Der Mangel an Halbleitern und die Nachwirkungen des Corona-Lockdowns treiben die Gebrauchtwagenpreise zu immer neuen Höchstwerten. Im Oktober ziehen die Preise sogar so stark an wie nie zuvor in der aktuellen Krise: Laut AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) verteuern sich Gebrauchte im Oktober um über drei Prozent im Vergleich zum September dieses Jahres. Im Durchschnitt kostet ein Gebrauchtwagen damit 24.502 Euro – das sind 774 Euro mehr als im Vormonat und sogar 3.666 Euro mehr als vor einem Jahr. Damit erklimmen die Preise für gebrauchte Fahrzeuge ein erneutes Allzeithoch.

„Es kommen mehrere Faktoren zusammen, die den enormen Preisanstieg bei Gebrauchtwagen bedingen, den wir aktuell registrieren“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „So unterliegen die Preise bei Gebrauchten saisonalen Schwankungen und ziehen regelmäßig im Herbst an. Neu ist das kontinuierlich hohe Niveau der durchschnittlichen Preise und ihre dynamische Entwicklung. Gründe sind einerseits in den Nachholeffekten des Lockdowns im Frühjahr 2021 zu finden. Gewichtiger dürfte sich aktuell aber der Halbleitermangel in der Automobilindustrie auswirken. Dieser verknappt derzeit das Angebot bei Neuwagen, sodass die Verbraucher auf gebrauchte Fahrzeuge ausweichen – die Folge sind Preissteigerungen in nahezu allen Segmenten.“

Antriebsarten: Hybrid- und Elektrofahrzeuge mit Preissprüngen

Im Vorfeld einer wahrscheinlichen Ampel-Regierung legen die Preise für Elektro- und Hybridfahrzeuge deutlich zu: Stromer verteuern sich innerhalb eines Monats um 1.140 Euro auf durchschnittlich 36.874 Euro, für Hybridfahrzeuge werden im Oktober durchschnittlich 37.911 Euro fällig – 1.072 Euro mehr als noch im September. Prozentual machen aber die Benziner den größten Sprung auf der Preisskala: Mit durchschnittlich 22.051 Euro kosten sie im Oktober 3,5 Prozent bzw. 752 Euro mehr als im Vormonat. Doch auch Diesel-Fans müssen tiefer in die Tasche greifen: Die Selbstzünder verteuern sich um 693 Euro auf durchschnittlich 26.509 Euro.

Fahrzeugsegmente: Kompakt- und Mittelklassewagen legen zu

Beim Blick auf die Fahrzeugsegmente zeigt sich, dass nur die Oberklasse ihren Durchschnittspreis von 56.853 Euro in etwa stabil hält – in allen anderen Bereichen verlangen Verkäufer zum Teil deutliche Zuschläge. Vor allem Kompakt- aber auch bei Mittelklasse- und Kleinwagen werden somit teurer: Kompakte legen um 4,5 Prozent auf durchschnittlich 19.353 Euro zu, Mittelklasseautos (24.681 Euro) und Kleinwagen (12.946 Euro) verteuern sich um jeweils 4 Prozent. Rund 2 Prozent mehr müssen Liebhaber von Vans/Kleinbussen (20.987 Euro), SUV/Geländewagen (32.105 Euro) und Sportwagen (62.237 Euro) im Oktober ausgeben.

Altersklassen: Nur Oldtimer beim Preis rückläufig

Oldtimer gelten bei vielen Autofans als sichere Geldanlage. Doch laut AGPI sind die über 30 Jahre alten Fahrzeuge aktuell eine der wenigen rückläufigen Kategorien: Im Durchschnitt werden sie im Oktober für 29.493 Euro gehandelt – ein Minus von gut 1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Über einen deutlichen Wertzuwachs von rund 5 Prozent können sich hingegen Inhaber eines 5- bis 10- (16.983 Euro) oder eines 10- bis 20-jährigen (7.597 Euro) Fahrzeugs freuen. Ebenfalls mit deutlichen Preissprüngen: Fahrzeuge in der Altersklasse von 3 bis 5 Jahren, die sich mit einem durchschnittlichen Preis von 25.598 Euro um rund 4 Prozent verteuern und Gebrauchte zwischen 1 und 3 Jahren, die für durchschnittlich 31.796 Euro angeboten werden – ein Plus von 3 Prozent.

Angebotsentwicklung: Kleinwagenbestand knapper

Die starke Nachfrage nach Gebrauchten führt weiterhin zu einem rückläufigen Angebot – allerdings sinkt es im Oktober etwas weniger deutlich als noch im Vormonat. Am stärksten geht es bei Kleinwagen und bei 3 bis 5 Jahre alten Gebrauchten zurück – rund 5,5 Prozent weniger Fahrzeuge werden im Vergleich zum September bei AutoScout24 angeboten. Ebenfalls seltener im digitalen Schaufenster: Vans/Kleinbusse, SUV/Geländewagen und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse, die allesamt um rund 2,5 Prozent rückläufig sind. Mit einem Zuwachs von 3 Prozent sind hingegen diejenigen Fahrzeuge öfter zu haben, die preislich leicht nachlassen: Oldtimer.

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