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Bremerhavener Studentin Narin Ali gewinnt DAAD-Preis

Bremerhavener Studentin Narin Ali gewinnt DAAD-Preis
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3724 Kilometer – so groß ist die Entfernung zwischen der Hochschule Bremerhaven und der Universität Aleppo, an der die Lebensmittelingenieurin Narin Ali vor einigen Jahren ihr Studium begann. Später arbeitete sie dort als Dozentin. Aufgrund der gefährlichen Situation in ihrer Heimatstadt reiste Frau Ali 2015 nach Deutschland aus. In Bremerhaven angekommen, lernte sie schnell Deutsch, macht gerade ihren Master in Lebensmitteltechnologie und ist jetzt mit dem DAAD-Preis für internationale Studierende ausgezeichnet worden.

3724 Kilometer – so groß ist die Entfernung zwischen der Hochschule Bremerhaven und der Universität Aleppo, an der die Lebensmittelingenieurin Narin Ali vor einigen Jahren ihr Studium begann. Später arbeitete sie dort als Dozentin. Aufgrund der unsicheren und gefährlichen Situation in ihrer Heimatstadt reiste Frau Ali 2015 nach Deutschland aus. Hier angekommen, erlangte sie schnell erste Deutschkenntnisse und schließlich ihr C1-Niveau und half vielen Geflüchteten ehrenamtlich beim Hilfswerk Bremen. Dabei begleitete sie als Übersetzerin Wohnungssuchende, gab anderen Frauen aus Syrien Computerkurse und half Bekannten als Übersetzerin. Zwischen der Anerkennung ihrer Zeugnisse sowie des Führerscheins und der Wiederaufnahme des Studiums der Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Bremerhaven brachte Narin Ali zwei Kinder auf die Welt.

Als der Masterstudiengang Lebensmitteltechnologie 2020 erstmalig an der Hochschule Bremerhaven angeboten wurde, freute sich die heutige Preisträgerin und nutzte die Chance, ihr Studium im März 2021 wiederaufzunehmen. Wie alle Neuankömmlinge kannte sich Narin Ali an der Hochschule anfangs natürlich noch nicht so gut aus, aber sie lernte schnell Studierende kennen, die ihr halfen. Durch ihr vorangegangenes Studium in Aleppo hatte sie bereits wichtige Fachkenntnisse erworben. Nur die spezifischen deutschen Fachbegriffe musste sie neu erlernen. Ihre Lebensrealität während des Studiums war im Vergleich zu ihren Mitstudierenden dabei jedoch eine andere: Als Mutter zweier kleiner Kinder hat sie sich oftmals pünktlich verabschieden müssen, statt abends mit feiern zu gehen und das Studierendenleben zu genießen. Bremerhaven gefällt ihr aber sehr gut: „Ich finde es richtig schön – klein und schön. Bremen ist groß, Hamburg ist riesig. Man verliert sich. In Bremerhaven fühlt man sich zu Hause.“

Rainer Benning, der Professor an der Hochschule Bremerhaven für Lebensmitteltechnologie pflanzlicher Erzeugnisse ist, hat Narin Ali in dem Master Seminar „Ausgewählte Aspekte LT (Lebensmitteltechnologie, Anm. der Red.) der pflanzlichen Rohstoffe“ kennengelernt und ist sich sicher: „Ich bin überzeugt, dass Frau Ali aufgrund ihrer bisher gezeigten fachlichen Leistungen und ihrer Persönlichkeit eine würdige Empfängerin des DAAD-Preises ist und habe sie aus diesem Grund und aus Überzeugung empfohlen.“ Momentan steht er Narin Ali als Betreuer ihrer Masterarbeit zur Seite. Der Schreibprozess dauert dabei allerdings länger als sie erwartet hat, da das praktische Arbeiten im Labor – in ihrem Fall das Kristallisieren von Honig – ein langwieriger Prozess ist.

Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) wird jährlich für herausragende Leistungen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen vergeben. Die Mittel dafür stammen vom Auswärtigen Amt und das Auswahlverfahren an der Hochschule Bremerhaven wird durch das International Office der Hochschule organisiert. Die Verleihung des Preises berührt Narin Ali sichtlich: „Das hat mich richtig gefreut. Ich hatte Tränen in den Augen. Das war richtig bedeutend für mich. Dass jemand sieht, was ich mache. Das finde ich echt toll.“ Mit dem Preisgeld möchte sie gerne nach Abschluss ihrer Masterarbeit mit ihrer Familie verreisen.

„Narin Ali ist ein Preis für unsere Hochschule und unsere Stadt. Sie ist der Beweis dafür, dass da, wo ein Wille, auch ein Weg ist“, sagte Hochschulrektor Prof. Dr. Dr. Alexis Papathanassis bei der Verleihung des Preises im Rahmen der Absolvent:innenverabschiedung und würdigte damit den Weg, den Ali auf sich genommen hat.

Allen, die auch etwas Großes erreichen wollen, rät die herzliche Studentin: „Niemand muss aufgeben. Immer weitermachen. Selbst, wenn es schwierig wird.“ In Zukunft kann sie sich vorstellen, in der Produktentwicklung in der Lebensmittelbranche zu arbeiten. Besonders daran gefällt ihr das Entwickeln von Rezepturen und dass der Job abwechslungsreich ist. Sie schließt auch nicht aus, vielleicht ein eigenes Start-Up zu gründen. Im Norden Deutschlands hat sie ein zweites Zuhause gefunden. Eines Tages hofft sie jedoch, in ihre Heimatstadt zurückkehren zu können – das sei nicht nur ihr eigener Wunsch, sondern auch der ihres Mannes. Die Stadt, in der ihre Wurzeln liegen und wo immer noch ein Teil ihrer Familie lebt, „liegt mir am Herzen“.

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Pressekontakt:
Hochschule Bremerhaven
Isabelle Epplé
An der Karlstadt 8
27568 Bremerhaven 
iepple@hs-bremerhaven.de 
presse@hs-bremerhaven.de
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