Virtuell Schiffe versenken und mit Datenbanken chatten: Studierende der Hochschule Bremerhaven geben Einblick in ihre Projekte
Beim „Tag der Informatik“ präsentierten Studierende der Informatik, Wirtschaftsinformatik und des Masterstudiengangs Digitalisierung, Innovation und Informationsmanagement an der Hochschule Bremerhaven ihre Projektarbeiten des vergangenen Jahres. Die Besucher:innen konnten virtuell Schiffe versenken, die Hochschule mit einem Roboter und einer selbstgebauten Blackbox vermessen, den Energieverbrauch eines Smart Home beobachten oder Kolleg:in Chatbot kennenlernen.
Virtuell Schiffe versenken und mit Datenbanken chatten: Fünf Studierendengruppen der Hochschule Bremerhaven haben beim "Tag der Informatik" die Besucher:innen mit innovativen Projektarbeiten verblüfft.
Die Vermessung des Hochschulcampus
Unter dem Titel „MeasureMyCampus“ zeigten sieben Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik ihre Experimente zur Vermessung des Hochschulcampus. Mit einem 3-D-Scanner des Deutschen Schifffahrtsmuseums scannten sie das Studierendencafé auf dem Campus und haben aus den Daten ein dreidimensionales Modell des beliebten Treffpunkts erzeugt. Das ist optisch beeindruckend, aber zum Vermessen des Raums nur bedingt geeignet. Deshalb schickten sie zwei Roboter in die Räume, um 2-D-Raumkarten zu erstellen. Mit einer selbstkonstruierten und im 3-D-Drucker produzierten Blackbox, in deren Innerem sie verschiedene Sensoren einbauten, konnten sie darüber hinaus in Echtzeit die Temperatur, Feuchtigkeit und Luftqualität von Räumen messen. Im Studierendencafé platziert, verriet ihnen die Blackbox, wann für Gäste geöffnet wurde, wann Hochbetrieb war und zu welcher Zeit geputzt wurde. An ihrem Präsentationsstand demonstrierten die Studierenden den etwa 20 Zentimeter breiten, zwölf Zentimeter tiefen und fünf Zentimeter hohen schwarzen Plastikkasten mit dem spannenden Innenleben. „Die explorative Projektumgebung hat uns viele Freiräume geschaffen“, freut sich Informatikstudent David Knoll. Die Gruppe hofft nun, dass weitere Studierende ihre Forschungsergebnisse ausbauen, und es bald einen dreidimensionalen Plan des Hochschulcampus gibt.
Wie viel Energie produziert die Solaranlage gerade?
Um in Echtzeit erhobene Messdaten ging es auch am Stand des Projekts „SmartHomeEnergy“. Hier lasen Besucher:innen live an Monitoren ab, wie hoch der aktuelle Energieverbrauch in einem mit Smart-Home-Technologie ausgestatteten Haus ist. Die neuen Studierenden des Projekts erklärten, wie mittels technischer Systeme, automatisierter Verfahren und miteinander vernetzten Geräten Hausbesitzer:innen oder Mieter:innen einen Überblick über den tatsächlichen Energieverbrauch, aber auch über die Energieproduktion von Solaranlagen auf dem Dach ihres Hauses bekommen. Damit kann schnell entschieden werden, stelle ich jetzt meine Waschmaschine an oder warte ich auf die angekündigten Sonnenstunden am Nachmittag?
Ein Stadtrundgang der Zukunft durch Bremerhaven
„Bei unserem Projekt geht es darum, Menschen zu den Dingen, runter vom Sofa und nach Bremerhaven zu bringen“, erklärt Constantin van der Woude. Wenn es nach ihm und seinen Kommiliton:innen aus dem Projekt „Seaside AR“ geht, gehören quengelnde Kinder auf langweilen Stadtrundgängen bald der Vergangenheit an. Mit Augmented Reality, einer computergestützten Erweiterung der wahrgenommenen Wirklichkeit, verbinden sie reale Orte in Bremerhaven mit Zusatzinformationen und kollaborativen Spielideen. In ihrer Vorstellung können die durch geschicktes Spielen gewonnen „Seasidecoins“, virtuelle Münzen, dann wieder in stoffliche Dinge eingetauscht werden. Vielleicht in die Eintrittskarte fürs Museum oder ins leckere Eis, über das sich die Kinder freuen. Davon hätte dann auch die Stadt etwas. Das Konzept und eine prototypische Umsetzung haben der Magistrat der Seestadt und das Stadtmarketing „Erlebnis Bremerhaven“ bei den Studierenden beauftragt.
Hilfreiche Unterstützung von Kolleg:in Chatbot
Textbasierte Dialogsysteme, die es ihren Benutzer:innen ermöglichen, mit Datenbanken zu chatten, so genannte Chatbots, sollen Prozesse in Unternehmen verbessern und beschleunigen, und kommen immer häufiger auf Internetseiten oder in Unternehmensnetzwerken zum Einsatz. Am „Tag der Informatik“ lernten die Zuhörer:innen zwei Chatbots kennen, die Studierende aus dem Masterstudiengang Digitalisierung, Innovation und Informationsmanagement zusammen mit einem Unternehmen entwickelt haben: Die „Softfee“ ermittelt äußerst sympathisch geeignete Softwareprogramme, mit der Arbeitnehmende Aufgaben und Anforderungen im Job erfolgreich lösen können. Am Beispiel von „Xeri“, einem intelligenten Dokumentenmanagement, hilft der zweite Chatbot mit dem klingenden Namen „Xerinator“ den Angestellten rasch und höflich dabei, aus riesigen Dokumentensammlungen innerhalb eines Unternehmens die notwendigen Unterlagen herauszusuchen, die man für die Erledigung und Weiterentwicklung einer Aufgabe benötigt.
„Im vergangenen Jahr ist viel passiert“, fasste Prof. Dr.-Ing Karin Vosseberg, Professorin für Informatik und Wirtschaftsinformatik und Initiatorin des „Tags der Informatik“, die eindrucksvollen Ergebnisse der Studierenden zusammen. „Ihr habt gerungen, Erfolge erzielt, Rückschläge erlitten und Lösungen gefunden. Ihr könnt stolz darauf sein auf das, was Ihr in diesem Jahr erreicht habt.“
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
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