Studierende begeistern Magistrat und "Erlebnis Bremerhaven"
Zwölf Bremerhavener Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik haben im Auftrag der Stadt zwei Spiele entwickelt, mit denen sie dank Augmented Reality die Wirklichkeit erweitern. Corinna Brand, im Magistrat der Stadt Bremerhaven für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft zuständig, und Franziska Stenzel von der "Erlebnis Bremerhaven" haben „Battleship“ und „Cruising“ jetzt Probe gespielt und setzen sich dafür ein, dass Bremerhaven um zwei digitale Attraktionen reicher wird.
„Bei unserem Projekt geht es darum, Menschen zu den Dingen, runter vom Sofa und nach Bremerhaven zu bringen“, erklärt Constantin van der Woude. Wenn es nach ihm und seinen Kommiliton:innen aus dem Projekt „Seaside AR“ geht, werden Stadtrundgänge durch Bremerhaven bald noch abwechslungsreicher: Mit Augmented Reality, einer computergestützten Erweiterung der wahrgenommenen Wirklichkeit, verbinden sie reale Orte in Bremerhaven mit Zusatzinformationen und kollaborativen Spielideen. In ihrer Vorstellung können die durch geschicktes Spielen gewonnen „Seacoins“, virtuelle Münzen, dann wieder in stoffliche Dinge eingetauscht werden. Vielleicht in die Eintrittskarte fürs Museum oder ein leckeres Fischbrötchen. Davon hätte dann auch die Stadt etwas. Das Konzept und eine prototypische Umsetzung haben der Magistrat der Seestadt und das Stadtmarketing "Erlebnis Bremerhaven" bei den Studierenden beauftragt. Jetzt haben die jungen Spieleentwickler:innen Corinna Brand, die im Magistrat der Seestadt für Wirtschaft, Tourismus und Wissenschaft zuständig ist, und Franziska Stenzel von der Erlebnis Bremerhaven an die Hochschule zum Probespielen eingeladen.
Im Spiel gesammelte Punkte könnten in echte Belohnungen eingetauscht werden
Interessiert hörten Corinna Brand und Franziska Stenzel der Gruppe „Seaside AR“ zu. Stolz präsentierten die Studierenden aus dem Bereich der Informatik und der Wirtschaftsinformatik ihre App, die den Gamification-Ansatz verfolgt, Spieler:innen also für geschickte Spielzüge belohnt. Mit ihrer App lassen die Studierenden Schiffe digital auf dem echten Wasser schwimmen. Beim Spiel „Battleship“, das auf dem klassischen „Schiffe versenken“ aufbaut, geht es darum, die vom Mitspieler platzierten Schiffe mithilfe von Taktik und Kombinationsgabe zu versenken. Dafür gibt’s Punkte in Form von „Seacoins“. Beim Spiel „Cruising“ kommt es darauf an, durch geschicktes Manövrieren eines virtuellen Schiffs ebenfalls Münzen zu sammeln. Diese sollen die Spieler:innen in der Stadt dann gegen echte Belohnungen in Bremerhaven eintauschen können. „Uns war früh klar, dass die Nutzer:innen etwas zurückbekommen müssen“, so Tom Oltmanns, einer der zwölf Studierenden der Gruppe „Seaside AR“. Denn die App soll Menschen nach Bremerhaven locken und durch Spielspaß vor Ort den Tourismus ankurbeln.
„Win-win-Situation für Bremerhaven“
„Das haut mich echt vom Hocker“, lobte Franziska Stenzel von der Erlebnis Bremerhaven die fertigen Produkte der Studierenden, nachdem sie und Corinna Brand vom Magistrat die Spiele getestet hatten. Die realistischen Modelle von Segelschiffen derart lenken und betrachten zu können, überzeugte die Auftraggeberinnen sehr. Als „Win-win-Situation“ für die Stadt bezeichnete Corinna Brand die Projektidee, im Spiel gewonnene Münzen im echten Leben gegen echte Produkte einlösen zu können. Beide versprachen den Studierenden, die nötigen Schritte zur Erweiterung des „Bremerhaven-Guide“ zu prüfen. Auch für diesen modernen Stadtrundgang steuerten Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik bereits das nötige technische Knowhow bei. „Diese Erweiterung bietet einen absoluten Mehrwert“, freute sich Franziska Stenzel. „Das Projekt ist sehr ausgereift“, fügte Corinna Brand dem hinzu. „Für die Idee und Ausarbeitung bekommt Ihr eine Eins mit Sternchen von uns!“ Durch dieses attraktive digitale Angebot für den Tourismus in der Seestadt bleibe Bremerhaven wettbewerbsfähig „und eine attraktive Reisedestination“. Zudem erhöhe Augmented Reality auch die Barrierefreiheit, weil sie beispielsweise Menschen mit Beeinträchtigung auf virtuellem Weg Erfahrungen und Teilhabe ermögliche.
Freude über die langjährige Zusammenarbeit von Hochschule und Stadt
Professor Dr. Thomas Umland, der die Gruppe „Seaside AR“ begleitet hat, sieht einen weiteren wichtigen Gewinn für seine Studierenden: „Der Auftrag von Magistrat und Erlebnis Bremerhaven hat es den Studierenden ermöglicht, ein Projekt mit echtem Praxisbezug realitätsnah umzusetzen.“ So, wie am künftigen Arbeitsplatz. Mit dem Konzept und der App der Studierenden könnten Magistrat und Erlebnis Bremerhaven auf professionelle IT-Unternehmen zugehen. „Jetzt wissen Sie, was möglich ist“, so der Professor. „Ich bin sehr froh über die kreative Zusammenarbeit zwischen Stadt und Studierenden. Es ist toll, dass wir in Bremerhaven mit so vielen klugen jungen Menschen an der Hochschule zusammenarbeiten können“, bilanzierte Corinna Brand.
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
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