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Freiwilliger Einsatz gegen den Borkenkäfer und für den Wald der Zukunft in Rothenkirchen

Freiwilliger Einsatz gegen den Borkenkäfer und für den Wald der Zukunft in Rothenkirchen
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Das Bergwaldprojekt ist mit fast 20 Freiwilligen vom 4. bis 10. Juni zum ersten Mal in Rothenkirchen im Frankenwald im Einsatz. Sie werden eine Waldpflege und ein Borkenkäfer-Monitoring durchführen und das Ökosystem Frankenwald und seine Bedrohungen näher kennenlernen.

HINWEIS FÜR DIE REDAKTIONEN: Sie sind herzlich eingeladen, bei dem Einsatz vorbeizuschauen und sich selbst einen Eindruck zu machen. Vereinbaren Sie dazu bitte einen Termin mit unserer Projektleitung unter 0931 991 220 11 oder presse@bergwaldprojekt.de.

Freiwilliger Einsatz gegen den Borkenkäfer und für den Wald der Zukunft in Rothenkirchen

Würzburg / Rothenkirchen, 2.06.2023

Das Bergwaldprojekt ist mit fast 20 Freiwilligen vom 4. bis 10. Juni zum ersten Mal in Rothenkirchen im Frankenwald im Einsatz. Die Teilnehmenden werden den Wald der Zukunft pflegen, daneben ein Borkenkäfer-Monitoring durchführen und das Ökosystem Frankenwald und seine Bedrohungen näher kennenlernen. Ziele des Einsatzes sind, die ökologische Situation am Projektstandort konkret zu verbessern und die Teilnehmenden auch über die Projektwoche hinaus für einen schonenden Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen zu sensibilisieren.

Der Forstbetrieb Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten im Frankenwald in Oberfranken erstreckt sich von der Rennsteigregion an der Thüringer Grenze bis zum Gottesgarten bei Vierzehnheiligen und Kloster Banz im Süden. Fast die ganze Fläche des Forstbetriebs liegt in Naturparks mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Der Borkenkäfer und die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre haben den Frankenwald schon zu einem Viertel absterben lassen. Auf dem Höhenrücken des Frankenwalds steht kaum noch ein Baum.

Unter der Anleitung von Projektleiter Andreas Frieseke vom Bergwaldprojekt e.V. und Forstrevierleiter Sebastian Kauppert von den Bayerischen Staatsforsten werden die Freiwilligen den Forstbetrieb bei der Pflege der nächsten Waldgeneration und der Borkenkäferkontrolle unterstützen. Bei der aktiven Bestandespflege geht es darum, möglichst vielen verschiedenen Baumarten in der vorhandenen Waldverjüngung eine Zukunft zu geben. Dazu wird ein Übermaß an Fichten oder Birken entfernt, um Tannen, Lärchen, Buchen, Eichen, Edellaubhölzern und weiteren Baumarten, die bereits gepflanzt wurden oder sich durch Naturverjüngung eingestellt haben, Licht und Raum zum Wachsen zu verschaffen. Nur ein bunt gemischter Wald wird gegen die Herausforderungen der rasant fortschreitenden Klimakrise bestehen können. Bei der Borkenkäferkontrolle wird jeder befallene Baum digital in einer Karte erfasst und sein Standort an das Forstpersonal und die beauftragten Forstunternehmer übermittelt. Die befallenen Bäume werden zeitnah gefällt und aus dem Wald geschafft, um das Ausschwärmen der nächsten Borkenkäfergeneration zu verhindern. Die Hoffnung ist, dass viele Bäume durch das schnelle Eingreifen gerettet werden können, um so Zeit im dringend nötigen Waldumbau zu gewinnen und die nächste Waldgeneration noch im Schutz der scheidenden Fichtenwälder zu begründen.

Die Einsatzwoche wird von Bildungsarbeit begleitet und dadurch u. a. die durchgeführten Arbeiten in einen größeren Umwelt- und Nachhaltigkeitszusammenhang gesetzt. In jeder Bergwaldprojekt-Woche ist zudem eine Exkursion vorgesehen, bei der die vielfältigen Aspekte des Ökosystems vor Ort näher beleuchtet und seine Bedeutung und Bedrohung besser verständlich gemacht werden. Das konkrete Beispiel hilft dabei, die globalen ökologischen Krisen zu veranschaulichen.

Untergebracht sind die Helfer*innen für die Woche in einem Gruppenhaus in Mehrbettzimmern. Ein Koch des Bergwaldprojekts kümmert sich um die vegetarische, biologische und möglichst regionale und saisonale Verpflegung der Teilnehmenden.

Ein wichtiges Anliegen dieser Einsatzwoche ist es, den Gedanken der Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen zu vermitteln. Der Leiter des Forstbetriebes Rothenkirchen Peter Hagemann dazu: „Wir sind dankbar für die tatkräftige konkrete Hilfe der Freiwilligen des Bergwaldprojekts. So kommen wir beim Thema Borkenkäferbekämpfung und Pflege der nächsten Waldgeneration auf dem langen Weg hin zu stabilen Wäldern der Zukunft vor Ort schließlich einen großen Schritt weiter.“ Andreas Frieseke vom Bergwaldprojekt e.V. fügt hinzu: „Indem sich die Freiwilligen aktiv für ihre Umgebung engagieren, entwickeln sie oftmals auch neue Beziehungen zur Natur. Die freudvollen Erfahrungen aus den Projektwochen bestärken die Teilnehmenden darin, auch ihren eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Damit beteiligen sie sich an der dringend notwendigen sozial-ökologischen Transformation.“

Bergwaldprojekt e.V.

Das Bergwaldprojekt organisiert seit über 30 Jahren Freiwilligeneinsätze im Wald, im Moor und in Kulturlandschaften. Dieses Jahr wird der Verein mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland ca. 5.000 Freiwillige in die Natur bringen. 2023 finden 169 Projektwochen an 74 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu stabilisieren, den beteiligten Freiwilligen die Bedeutung und die akute Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und daran mitzuarbeiten, die Gesellschaft zu einem suffizienten nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen zu wandeln.

Pressekontakt:

Peter Hagemann
Forstbetrieb Rothenkirchen
E-Mail:  peter.hagemann@baysf.de
Tel.: 0175 7264471
Lena Gärtner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bergwaldprojekt e.V.
E-Mail:  lg@bergwaldprojekt.de
Telefon: 0931 991 220 11

Kontakt vor Ort:

Ein Pressebild zum Einsatz können Sie hier herunterladen.

Bitte senden Sie Belegexemplare an presse@bergwaldprojekt.de. Vielen Dank.