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Für Hessens größtes Eibenvorkommen: Bergwaldprojekt-Freiwillige kommen nach Wehretal, um Eiben zu schützen und zu fördern

Für Hessens größtes Eibenvorkommen: Bergwaldprojekt-Freiwillige kommen nach Wehretal, um Eiben zu schützen und zu fördern
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FREIWILLIGE PFLEGEN UND SCHÜTZEN GRÖßTES EIBENVORKOMMEN IN HESSEN

Die in Wäldern sehr seltene Eibe wächst nur langsam und langsamer als jede andere heimische Baumart, weshalb sie immer wieder von konkurrierenden Bäumen freigestellt werden muss. Zudem braucht sie verhältnismäßig viele Jahre Schutz vor Wildverbiss. Gründe weshalb die Baumart zu den seltensten in Deutschland gehört und weshalb nun Freiwillige aus ganz Deutschland nach Wehretal kommen, um den dortigen Eibenbestand zu schützen und zu fördern.

PRESSE-EINLADUNG: Bei Interesse sind Sie herzlich eingeladen, sich selbst einen Eindruck von den Arbeiten zu machen. Um einen Termin zu vereinbaren, nehmen Sie bitte mit der Projektleitung Kontakt auf. Kontaktdaten anfordern: presse@bergwaldprojekt.de

Wehretal // Würzburg, 18.10.2024

Eiben vor Wildverbiss schützen, für kleine Eiben Platz schaffen. Das sind die wichtigsten Vorhaben der 14 Freiwilligen, die ab 21. Oktober eine Woche lang bei Weißenborn für die Eibe arbeiten werden. Das dortige Eibenvorkommen ist mit mehr als 1000 Eiben das größte Vorkommen in Hessen. Die in deutschen Wäldern extrem seltene Baumart ist auch hier in ihrem Bestand bedroht. Geplant und durchgeführt werden die Arbeiten vom Forstamt Wehretal in Zusammenarbeit mit dem Verein Bergwaldprojekt, der bekannt ist für seine deutschlandweiten Arbeiten zur Wiederherstellung von Ökosystemen und nun erstmals in Wehretal im Einsatz ist.

Die Eibe zählt in ganz Deutschland mit nur wenigen zehntausenden Exemplaren zu den seltensten Baumarten. Neben größeren Beständen in Thüringen und in Bayern gibt es in Hessen noch einige Tausend natürlich vorkommende Eiben in den Wäldern. Das größte Vorkommen dieser sehr langsame wachsenden aber langlebigen Baumart (sie wird bis zu 1000 Jahre alt) steht im Forstamtsbezirk Wehretal, im Naturschutzgebiet Graburg bei Weißenborn. Auf 500 Hektar Fläche finden sich hier gut 1000 Eiben, zumeist in felsigen Steillagen und dadurch vor Rehverbiss etwas geschützt. Ihr weiterer Schutz ist ein besonderes Anliegen des zuständigen Forstamts. Nun bekommt es für diese wertvolle Aufgabe Unterstützung durch Freiwillige.

Drahthosen helfen vor Wildverbiss, Platz schaffen fördert Wachstum

Angeleitet von Projektleiterin Kirsten Zieher vom Bergwaldprojekt und unterstützt vom zuständigen Revierleiter und Eibenbeauftragten Ekkehard Rogée vom Forstamt Wehretal werden die Freiwilligen die vorhandenen autochtonen Eiben und die vorhandene Naturverjüngung durch Einzelschutz aus Drahthosen vor Verbiss schützen und bereits vorhandene Schutzgatter reparieren. Zudem wird das Wachstum der Eiben durch die Entnahme bzw. das langsame gezielte Absterben-Lassen vorhandener Laubbäume (Ringeln der bedrängenden Laubbäume) gefördert.

Eiben schützen, Vielfalt fördern

Weitere Idee der Arbeit ist, den Freiwilligen die Bedeutung der Artenvielfalt zu vermitteln: „Auch Eiben sind ein wichtiger Bestandteil der Artenvielfalt", so Ekkehard Rogée. „Sie ist wie jede einzelne Baumart ein wichtiger Teil im Netzwerk des Ökosystems Wald, der nicht verloren gehen darf. Mit dem Vorkommen hier tragen wir eine besondere Verantwortung für den langfristigen Erhalt diese faszinierende Baumart.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen aber nicht nur, wie man der Eibe praktisch hilft und weshalb die Hilfe notwendig ist, sondern werden auch für einen schonenden Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen sensibilisiert. Zieher dazu: „Alle Freiwilligen intensivieren hier bei den Arbeiten draußen ihre Verbindung zum Wald und der Natur und entwickeln ein Gespür dafür, wie wichtig der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen im Alltag ist. Die hier erlebte Selbstwirksamkeit motiviert auch, sich im eigenen Alltag naturverträglicher und somit zukunftsfähiger zu verhalten.

Untergebracht sind die Freiwilligen im Alter von 28 bis 62 Jahren in einer Gruppenunterkunft am Grünen Band, der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Eine Köchin des Bergwaldprojekts kümmert sich während der Einsatzwoche um die vegetarische Verpflegung der Teilnehmenden mit möglichst regionalen und saisonalen Produkten.

Bergwaldprojekt e.V.

Der Bergwaldprojekt e.V. organisiert seit über 30 Jahren Freiwilligeneinsätze im Wald, Moor und in Offenlandschaften. Dieses Jahr bringt der Verein mit seinen Einsatzwochen in Deutschland über 5.000 Freiwillige in die Natur. Dazu finden 186 Projektwochen an 95 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme wiederherzustellen und zu stabilisieren, den beteiligten Freiwilligen die Bedeutung und die akute Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und daran mitzuarbeiten, die notwendige sozial-ökologische Transformation in der Gesellschaft voranzutreiben.

Weitere Informationen

Sebastian Motschmann, HessenForst, Forstamt Wehretal, Bereichsleiter Produktion, Tel.: 05651/94875-12, E-Mail:  sebastian.motschmann@forst.hessen.de,  https://www.hessen-forst.de/forstaemter/forstamt-wehretal

Peter Naumann, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit und CSR Bergwaldprojekt e.V.
Telefon: 0831 512 7635, E-Mail:  presse@bergwaldprojekt.de, www.bergwaldprojekt.de