medico international: Flüchtlinge berichten von Beschuss durch israelische Helikopter
medico international fordert sofortigen bedingungslosen Waffenstillstand
Frankfurt/Main (ots)
Flüchtlinge aus den Ortschaften Ait al Scharab und Yarin berichten von gezieltem Beschuss durch israelische Helikopter. "Die Überlebenden erzählen mir", so medico-Mitarbeiter Martin Glasenapp, "dass sie fortgesetzt und gezielt beschossen wurden, obwohl sie weiße Fahnen trugen. Sie wurden von Haus zu Haus auf die offene Straße getrieben. Der Beschuss endete erst, als es ihnen gelang, sich einem von Journalisten begleiteten Flüchtlingskonvoi anzuschließen." Glasenapp weiter: "Seit Israel die ganze Region südlich des Litani-Flusses zum Operationsgebiet macht und systematisch auch die Straßen und Wege zerstört, wird die Flucht aus dem Kampfgebiet immer schwerer. Die Leute sind schutzlos den Bombardierungen ausgeliefert."
Die medico-Mitarbeiter Martin Glasenapp und Sabine Eckart sind gestern von Beirut aus im südlibanesischen Saida eingetroffen. "Allein in Saida sind 70.000 Flüchtlinge gestrandet. Sie suchen Schutz bei Verwandten, campieren in Parks und völlig überfüllten öffentlichen Gebäuden. Palästinensische Flüchtlinge öffnen ihre Lager für Libanesen."
Die Mitarbeiter von medico international unterstützen ihre palästinensisch-libanesische Partnerorganisation People's Aid for Relief and Development (PARD) bei der Verteilung von Hygienekits und Medikamenten und der medizinischen Versorgung von Kindern und älteren Menschen durch eine mobile Klinik. "Die Versorgungslage in Saida ist äußerst prekär, weil die Zerstörung der Straßen und Wege den Nachschub von Hilfsgütern immer schwieriger macht. Weiter südlich geht gar nichts mehr."
Zur Rettung der im Südlibanon gefangenen Menschen reicht die Einrichtung sogenannter "humanitärer Korridore" nicht aus: "Die Leute hier sind zur Geisel des Bombenkriegs geworden. Jeder weitere Angriff ist eine neuerliche Verletzung des humanitären Völkerrechts. Die Leute brauchen sofort den bedingungslosen Waffenstillstand."
Neben der People's Aid for Relief and Development (PARD) unterstützt medico international die Nothilfemaßnahmen der National Association for Medical Social Care and Vocational Training (NAMSC).
Spendenkonto: medico international, Kto-Nr. 1800, Frankfurter Sparkasse (BLZ 500 502 01) Stichwort "Libanon".
Pressekontakt:
Die medico-Mitarbeiter Sabine Eckart und Martin Glasenapp stehen im
Libanon für Telefon-Interviews zur Verfügung. Kontakt über das
Frankfurter Büro von medico international: Tel. Nr. 069 94438-0
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