Okta-Studie zeigt: Verbraucher fordern mehr Kontrolle über ihre Daten ein
München, Deutschland (ots)
Mit der rasant steigenden Anzahl von Online-Konten wächst das Misstrauen und die Verunsicherung seitens der Verbraucher, wenn es um die Sicherheit im Umgang mit ihren persönlichen Daten geht. Das zeigt der aktuelle Customer Identity Trends Report des Identitätsanbieters Okta in Zusammenarbeit mit Statista. Laut diesem Bericht wünschen sich 75 Prozent aller global befragten Verbraucher mehr Kontrolle und Selbstbestimmung beim Verwalten ihrer persönlichen Daten. Die klare Mehrheit ist der Meinung, dass persönliche Daten weder bei Regierungs- oder Nichtregierungsorganisationen noch bei Technologieunternehmen ausreichend geschützt sind.
Die weltweite Umfrage unter mehr als 20.000 Verbrauchern aus 14 Ländern belegt ein wachsendes Misstrauen gegenüber Wirtschaft und Regierung in Bezug auf digitale Identitäten und Online-Erlebnisse bei der Verwaltung von Online-Konten. Die große Mehrheit der Befragten fordert daher Kontrolle darüber ein, welche Daten erhoben und wie sie verwendet werden. Besonders interessant ist, dass jüngere Altersgruppen sogar bereit sind, für mehr Selbstkontrolle ihrer Daten auf einen gewissen Komfort beim Anmeldeprozess zu verzichten.
Finanzdienstleister und das Gesundheitswesen stehen unter Druck
Laut den Umfrageteilnehmern sind Finanzdienstleistungsunternehmen (86 Prozent), das Gesundheitswesen (83 Prozent) sowie der öffentliche Sektor (81 Prozent) besonders gefordert. Diese Branchen verwalten täglich unzählige sensible Nutzerdaten auf ihren Plattformen. Deutsche Verbraucher legen besonders großen Wert auf die Kontrolle ihrer Daten bei Finanzdienstleistern, was von knapp 70 Prozent der Befragten betont wird. Dies steht im Zusammenhang damit, dass 83 Prozent der Befragten angeben, dass sie immer häufiger Kompromisse zwischen Nutzererlebnis und Datensicherheit eingehen müssen.
Vielzahl an Online-Konten machen Datenspur zum Problem
Laut dem Okta-Report verfügen 39 Prozent der befragten Verbraucher in Europa durchschnittlich über mehr als 20 aktive Online-Konten für verschiedene Anwendungen oder Websites. Etwa 75 Prozent besitzen mehr als 10 aktive Konten. Die Befragten im Alter von 18 bis 39 Jahren haben im Durchschnitt etwa 26 aktive Konten, während 37 Prozent der Befragten in der Altersgruppe von 60+ weniger als 10 aktive Konten haben. Alle Teilnehmer gaben zudem an, allein in den drei Monaten vor der Umfrage durchschnittlich drei bis vier neue Konten eröffnet zu haben. Mindestens 40 Prozent von ihnen hatten sogar fünf oder mehr Konten hinzugefügt. Dadurch wächst auch der digitale Fußabdruck, was von 71 Prozent der weltweit Befragten erkannt wird. In Deutschland ergreifen 50 Prozent der Verbraucher Maßnahmen, um ihre digitalen Spuren im Netz zu kontrollieren und zu verwalten.
"Je mehr Online-Konten ein Nutzer hat, desto größer wird die Gefahr von Datenschutzverletzungen. Insbesondere, wenn diese Konten nur mit Benutzernamen und Passwort geschützt sind, können sie vergessen oder vernachlässigt werden", erklärt Shiv Ramji, Chief Product Officer, Customer Identity bei Okta.
Login: Passwörter sind Hauptursache für Frustration
Der Report zeigt auch, dass Passwörter der Hauptgrund für Frustration bei der Online-Anmeldung sind. 65 Prozent der weltweit befragten Verbraucher fühlen sich regelrecht überfordert bei der Verwaltung einer Vielzahl von Benutzernamen und Passwörtern. 64 Prozent geben an, dass sie mindestens einmal im Monat nicht auf ein Konto zugreifen können, weil sie ihren Benutzernamen oder ihr Passwort vergessen haben. Etwa ein Drittel hat dieses Problem wöchentlich und eine von 20 Personen sieht sich täglich damit konfrontiert. Darüber hinaus belasten lange Eingabeformulare oder die ständige Aufforderung zur Erstellung neuer Passwörter die Verbraucher zunehmend. Als Konsequenz geben viele Menschen einfach ihre Konten auf. 60 Prozent wären bereit, mehr Geld auszugeben, wenn dadurch der Anmeldeprozess reibungslos und sicher funktionieren würde.
Datensicherheit: Widerspruch zwischen Anspruch und Nutzung
Um der ständigen Unsicherheit in Bezug auf die Kontrolle ihrer Daten entgegenzuwirken, setzen deutsche Verbraucher auf Authentifizierungsmethoden, denen sie ein hohes Maß an Datensicherheit zuschreiben. Die am häufigsten verwendete Methode (rund 50 Prozent) ist die Anmeldung über einen Social Login, gefolgt von der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) mit etwa 44 Prozent. Diese Methoden werden als selbstverständlich angesehen, wenn es darum geht, die Sicherheit ihrer Konten zu erhöhen.
Interessanterweise werden Benutzername und Passwort allgemein als die bequemste und sicherste Form der Authentifizierung genannt. In Branchen wie Einzelhandel, Finanzdienstleistungen, Reisen, Entertainment, öffentlicher Verwaltung und Gesundheitswesen ist diese traditionelle und gleichzeitig unsicherste Form der Authentifizierung immer noch am weitesten verbreitet. Was sich möglicherweise darauf zurückführen lässt, dass Verbraucher auf bestimmte Online-Dienste angewiesen sind. Diese aber nicht immer über die bestmöglichen Sicherheits-Standards verfügen.
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