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Endlich schmerzfrei: Neurochirurg implantiert seiner Frau neuartigen Neurostimulator gegen Rückenschmerzen

Endlich schmerzfrei: Neurochirurg implantiert seiner Frau neuartigen Neurostimulator gegen Rückenschmerzen
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Endlich schmerzfrei: Neurochirurg implantiert seiner Frau neuartigen Neurostimulator gegen Rückenschmerzen

Ein blitzartiger, stechender Schmerz im Lendenwirbelbereich und dann geht es nur noch bergab: Antje Eichenauer (48) leidet fünf Jahre lang unter starken Rückenschmerzen, die ihr Leben zunehmend einschränken. Abhilfe schafft eine neuartige Verfahren, bei dem die tiefliegende Rückenmuskulatur durch die Implantation eines Neurostimulators aktiviert wird. Die Operation zum Einsetzen des Schrittmachersystems führt kein Geringerer als ihr eigener Ehemann durch: Neurochirurg Dr. Torsten Eichenauer (55), Leiter des Zentrums für spinale Neuromodulation der niedersächsischen Helios Kliniken Mittelweser und Leiter des Helios MVZ Nienburg. Schon nach wenigen Monaten ist sie beschwerdefrei und kann sogar wieder ihren geliebten Laufsport ausüben.

„Wenn herkömmliche Therapien gegen Schmerzen nicht helfen, kann die die Neurostimulation viel bewirken“, sagt Dr. Torsten Eichenauer, Leiter des Zentrums für spinale Neuromodulation Helios Kliniken Mittelweser. Die Neurostimulation ist eine minimalinvasive Therapie, die durch gezielte Stimulation des tiefen Rückenstreckermuskels die Stabilität der Lendenwirbelsäule verbessert. Dazu werden Elektroden neben die Wirbelsäule implantiert, welche dann elektrische Impulse an die Nerven und nachfolgend an die Muskeln abgeben“, erklärt der Neurochirurg das Verfahren.

Eine falsche Bewegung verursacht jahrelange Rückenschmerzen

Für den Schmerz-Experten Eichenauer, der jährlich rund 500 Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen behandelt, ist es wichtig, immer auf dem neusten Stand der Wissenschaft und Technik zu sein. Dass ihm dies jedoch ausgerechnet im engsten Familienkreis zugutekommen würde, hätte er nicht gedacht. Im Jahr 2017 ereignete sich ein Vorfall, der für seine Frau Antje Eichenauer Ausgangspunkt für eine jahrelange Leidenszeit sein sollte. „Es war eigentlich nichts Spektakuläres. Ich war bei der Physiotherapie und wollte von der Liege aufstehen. Plötzlich schoss ein so heftiger Schmerz in den unteren Rücken, dass mir die Luft wegblieb“, erinnert sich Antje Eichenauer. Die Intensität ließ zwar nach, doch schmerzfrei wird sie nicht mehr. „Die Schmerzen wurden ständig stärker, so dass ich schon bald nachts nicht mehr liegen konnte und morgens ewig brauchte, um mich zu bewegen“, erläutert sie. An ihr geliebtes Yoga oder Joggen war dann gar nicht mehr zu denken. Bereits nach kurzer körperlicher Aktivität musste sie sich ausruhen. Für die sonst so aktive Frau eine enorme Einschränkung und auch psychische Belastung. Die Diagnose war diffus. „Zunächst hatten wir eine rheumatologische Erkrankung in Verdacht. Dies hat sich dann aber nicht bestätigt. Weder Physiotherapie noch eine medikamentöse Therapie halfen“, erinnert sie sich an die leidgeplante Zeit.

Neues Verfahren bringt die große Wende

In 2021 erfährt ihr Ehemann Dr. Eichenauer auf einem Kongress von einem neuen Behandlungsansatz der Neuromodulation, bei der die degenerierte, tiefe Rückenstreckermuskulatur reaktiviert werden kann. „Dies betrifft in erster Linie Patientinnen und Patienten mit Schmerzen im Lendenwirbelbereich“, so Eichenauer. Die Ursache erklärt er ganz einfach. „Dieser tiefe Muskel wird durch ein einmaliges Schmerzerlebnis – wie bei meiner Frau - gehemmt und arbeitet kurzzeitig nicht. Bei den meisten Menschen reaktiviert sich der Muskel schnell wieder automatisch – bei einigen aber nicht“, so Eichenauer. Die Folge ist, dass der Muskel abbaut, sich in Fettgewebe umwandelt und der restlichen Wirbelsäule dadurch keinen Halt mehr gibt. Dieser Zustand verursacht immer stärker werdende Schmerzen im unteren Rücken.

„Als ich von diesem neuen Ansatz hörte, wollte ich die Technik unbedingt anwenden“, erinnert sich der Neurochirurg. Gesagt, getan – Mit großem Erfolg setzt Eichenauer diese ein. Die Patientin mit der Glückszahl 13 war dann seine eigene Frau, die sich noch ganz genau an die Entscheidungsfindung erinnert: „Mein Mann haderte anfangs damit, dass er mich operieren sollte. Doch für mich war klar, dass er den Eingriff durchführt. Zum einen ist er einfach ein exzellenter Chirurg – und zum anderen kenne ich auch die Klinik sowie viele der Kolleginnen und Kollegen. Ich wusste einfach, dass ich dort gut aufgehoben sein würde.“ Antje Eichenauer spricht aus Erfahrung, denn sie selbst arbeitete in der Nienburger Klinik als Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP.

Neurostimulator reaktiviert Muskulatur

Der Neurostimulator wird in einem minimalinvasiven Eingriff unter Vollnarkose implantiert. Der Schrittmacher besteht aus einem Steuergerät und zwei Elektroden-Sonden. „Das Steuergerät wird am unteren Rücken unter die Haut implantiert und in Höhe des dritten Lendenwirbels werden die Elektroden-Sonden positioniert und mit dem Steuergerät verbunden,“ erläutert der Chirurg. Sie konnte bereits nach drei Tagen entlassen werden. „Anfangs habe ich den Schrittmacher noch gespürt, aber das ging schnell vorbei“, ergänzt seine Frau. Die eigentliche Therapie läuft nicht wie bei anderen Stimulatoren automatisch ab, sondern wird manuell gesteuert. „Morgens und abends aktiviere ich den Neurostimulator mit einer kleinen Fernbedienung für jeweils eine halbe Stunde. Dabei ist die Muskelarbeit deutlich spürbar“, erläutert sie. Die Therapiedauer mit Stimulation und Training des Muskels ist zunächst auf zwei Jahre ausgelegt. „Erfahrungsgemäß ist der Therapieerfolg mit Schmerzlinderung nach zirka sechs Monaten am größten. Bei meiner Frau ging es deutlich schneller“, so Eichenauer. Auch bei den anderen operierten Patientinnen und Patienten im Alter von 30 bis 55 Jahren zeigt sich ein positives Ergebnis. Viele waren langzeitarbeitsunfähig und konnten nun endlich ihre berufliche Tätigkeit wiederaufnehmen.

Zurück ins aktive Leben

Während der Zeit, in der sie durch die Schmerzen körperlich so eingeschränkt war, wurde Antje Eichenauer durch Familie und Freunde unterstützt. Jetzt ist sie froh, wieder alles machen zu können. „Ich bin so dankbar, dass ich die Operation gemacht habe. Endlich habe ich meine Lebensqualität zurück. Ich kann Sport treiben, bin im Alltag wieder leistungsfähig“, betont sie.

Kontakt Helios MVZ Nienburg

Neurochirurgie

Ziegelkampstraße 39, 31582 Nienburg

Tel.: (05021) 9210-7721

E-Mail: mvz-nienburg-neurochirurgie@mvz-niedersachsen.de

Zentrum für spinale Neuromodulation | Helios Kliniken Mittelweser (helios-gesundheit.de)

Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit mehr als 120.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios setzt seit seiner Gründung auf messbare, hohe medizinische Qualität sowie Transparenz der Daten und ist bei 87 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.

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