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Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: Revolution in der Brustkrebstherapie bei Helios

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: Revolution in der Brustkrebstherapie bei Helios
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Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: Revolution in der Brustkrebstherapie bei Helios

Vermeintlich austherapierte Brustkrebspatientinnen erhalten mit einer revolutionären Therapie neue Hoffnung. Antikörper-Wirkstoff-Konjugate treffen die Krebszellen gezielter und erhöhen den Behandlungserfolg deutlich, wie erste Studienergebnisse belegen.

Etwa 13 von 100 Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Mit ungefähr 74.500 Neuerkrankungen jährlich gehört Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen*. Die Überlebensaussichten sind abhängig von der Tumorart und des -stadiums sehr unterschiedlich. Für Patientinnen, deren Überlebenschancen gering sind, gibt es eine neue Therapie, die laut Helios Studien sehr erfolgsversprechend ist: Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Das Mittel besteht aus drei Elementen:

  • Monoklonaler Antikörper, der gegen ein bestimmtes Tumorantigen gerichtet ist
  • Zytostatikum, in der Fachsprache als Payload bezeichnet
  • Linker, der das Zytostatikum mit dem Antikörper verbindet

Derzeit sind in Deutschland drei Antikörper-Wirkstoff-Konjugate für die Brustkrebstherapie zugelassen: Trastuzumab-Emtansin (T-DM1), Trastuzumab-Deruxtecan und Sacituzumab-Govitecan.

„Nach der Entnahme einer Gewebeprobe wird diese in der Pathologie untersucht. Je nachdem, um welche spezielle Tumorart es sich handelt, wird die Therapie individuell mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat durchgeführt, der sich gezielt gegen diese Art des Tumors richtet. Das erhöht die Erfolgschancen deutlich“, erklärt Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt Geburtshilfe und Gynäkologie am Helios Klinikum Berlin-Buch. Untch forscht seit über 20 Jahren zu Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten bei der Behandlung von Brustkrebs. Ende des Jahres werden die Ergebnisse einer vor über zehn Jahren gestarteten Studie mit dem Namen Katherine im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Insgesamt haben 1.500 Patientinnen an der Studie teilgenommen.

Wirkungsweise der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Auf der Zelloberfläche einer (Krebs)zelle sitzen Antigene. Antikörper erkennen bestimmte Antigene und richten sich gezielt gegen sie. Im Fall von Brustkrebs ist ein häufig vorkommendes Antigen HER2 – bei 25 Prozent der Brustkrebspatientinnen weisen die Tumorzellen dieses Antigen auf. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wird, wie bei einer Chemotherapie, über eine Infusion verabreicht. Die Antikörper im Antikörper-Wirkstoff-Konjugat binden sich an die Antigene der Tumorzellen. Erst nachdem das Konjugat von der Krebszelle aufgenommen wurde, entfaltet das Zytostatikum (Payload) seine Wirkung. Der Payload ist mitunter hoch toxisch und löst einen Zelltod in der Tumorzelle aus und zerstört sie. Angewendet werden die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate bei Patientinnen, bei denen der Brustkrebs bereits metastasiert hat oder bei denen nach Abschluss einer Chemotherapie nach wie vor Tumorzellen im Körper nachgewiesen werden.

„Es handelt sich hier um eine echte Revolution. Neun Jahre nach Studienbeginn sind 90 Prozent der Frauen, die das Mittel bekamen, am Leben. Das sind Frauen, deren Brustkrebs mit einer klassischen Chemotherapie nicht mehr behandelt werden konnte. Inzwischen ist der Brustkrebs bei ihnen nicht mehr nachweisbar – und das verdanken wir dem Einsatz der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate“, resümiert Prof. Dr. Untch.

Bei Helios laufen derzeit an fünf Standorten Studien zu Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten: Helios Klinikum Berlin-Buch, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Helios HSK Wiesbaden, Helios Klinikum Erfurt sowie am Helios Klinikum Emil von Behring. Insgesamt erforscht Helios mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten die Indikationen Brustkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Lungenkrebs, Lymphom und Leukämie.

Zudem wurden und werden aktuell auch bei Patientinnen mit Triple-negativem Brustkrebs (TNBC) Studien durchgeführt, die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate einsetzen. Triple-negativer Brustkrebs betrifft vorwiegend jüngere Frauen unter 40 Jahren und ist eine besonders aggressive Form von Brustkrebs mit einer hohen Sterblichkeit. Nach wie vor gibt es nur wenige Therapieformen bei Triple-negativem Brustkrebs und die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens nach einer Therapie ist sehr hoch. Bei Helios laufen derzeit zwei Studien zum Einsatz von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten bei Triple-negativem Brustkrebs.

Zahlen und Fakten zu Brustkrebs bei Helios:

Seit 2016 wurden bei Helios rund 41.300 Brustkrebspatient:innen stationär betreut. Davon waren 0,9 Prozent männlich und 99,1 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter der Patient:innen beträgt 63 Jahre. Im laufenden Jahr 2024 wurden bisher 3.860 stationäre Patient:innen wegen einer Brustkrebserkrankung bei Helios behandelt.

Darüber hinaus informiert Helios regelmäßig über das Thema Vorsorge, unter anderem, wie Patientinnen und Patienten Brustkrebs frühzeitig erkennen können. Ganz aktuell hat Helios in der Reihe „KurzErklärt“ ein Video zum Thema „Knoten in der Brust. Was tun?“ veröffentlicht. Hier erklärt Dr. Maren Sawatzki, Chefärztin für Senologie am Helios Klinikum Bad Saarow, was die Diagnose Brustkrebs für die Patientinnen und Patienten bedeutet, welche diagnostischen Untersuchungen gemacht werden und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=1M5Mh1-SY-o

Als Teil des Gesundheitskonzerns Fresenius spielt Helios eine ganz wesentliche Rolle, wenn es darum geht, Exzellenz und hohe medizinische Ergebnisqualität zu bieten. Innovationen im Gesundheitswesen bringt Helios schnell und direkt zu den Patientinnen und Patienten.

*Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft Krebsinformationsdienst, Stand Dezember 2023

Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit 127.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2023 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 230 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Helios setzt seit seiner Gründung auf messbare, hohe medizinische Qualität sowie Transparenz der Daten und ist bei 88 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 7,3 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt 49.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:

Ines Balkow
Pressesprecherin
Telefon:   +49 15254778435
E-Mail:  presse@helios-gesundheit.de