Flächendeckender Schulsanitätsdienst gefordert - Erster Bundeskongress in Hannover
Berlin (ots)
"Wir stellen uns ein flächendeckendes Angebot an Schulsanitätsdiensten vor", erklärte der Präsident der Johanniter, Hans-Peter von Kirchbach am Samstag in Hannover. Im Rahmen des ersten Bundeskongresses Schulsanitätsdienst diskutierte er unter anderem mit Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn und dem neuen niedersächsischen Kultusminister Bernd Busemann. Beide befürworteten das Konzept der Johanniter unter dem Motto: "Helfende Hände schlagen nicht". Ingesamt will die Bundesministerin 10.000 neue Ganztagsschulen schaffen und den Ländern vier Milliarden Euro für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen. Der Schulsanitätsdienst sei hier ein besonders interessantes Angebot, so der niedersächsische Ministerkollege, da Jungen und Mädchen hier nicht nur Erste Hilfe sondern auch soziale Kompetenz lernen. Bereits heute bieten die Johanniter den Schulsanitätsdienst an 465 Schulen an. Insgesamt 2.800 Ausbilder könnte die Organisation für ein derartiges bundesweites Projekt zur Verfügung stellen.
Der Bundeskongress Schulsanitätsdienst fand im Rahmen des 7. Notfallsymposiums an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) statt. Höhepunkt war die traditionelle Verleihung des Hans-Dietrich-Genscher Preises. Hans-Peter v. Kirchbach ehrte den langjährigen Leiter der unfallchirurgischen Klinik der MHH, Prof. Dr. Harald Tscherne für sein Lebenswerk. "Tscherne hat Standards gesetzt, die weit über Hannover hinaus Schule gemacht haben", so der Johanniter-Präsident. In dreißigjähriger Arbeit habe Tscherne das hocheffiziente Hilfssystem der MHH einschließlich zentraler Notaufnahme und interdisziplinärer Intensivtherapie aufgebaut. Das Preisgeld von 2.500 Euro will Prof. Tscherne für die Weiterentwicklung der Rettungsmedizin stiften. Der Hans-Dietrich-Genscher-Preis wird verliehen für besonderes Leistungen im Rettungsdienst und der Notfallmedizin. Der Preis ist nach Hans- Dietrich Genscher benannt, da der Politiker als Bundesinnenminister sich maßgeblich für die Schaffung eines Rettungsluftwesens in Deutschland eingesetzt hat.
Mehr als 1.000 fachlich Interessierte besuchten den international anerkannten Rettungsdienstkongress der Johanniter. Das Angebot reichte vom Fachkongress "Akuter Notfall in der Pflege" bis hin zu Fachvorträgen über die Organisation des Katastrophenschutz in Russland oder die medizinische Versorgung von Erdbebenopfern in der Türkei. Breite Resonanz fand auch die Fachausstellung mit den neusten Trends in der Fahrzeug- und Medizintechnik, der Telekommunikation und der Leitstellentechnologie.
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