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Katastrophenschutz ein Jahr nach dem Jahrhunderthochwasser Johanniter-Präsident von Kirchbach: "Die Elbeflut hat die Dinge in Bewegung gebracht"

Berlin (ots)

Der Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und
frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Hans-Peter von Kirchbach,
bewertete in einem Pressegespräch in Berlin den Ausbau des
Katastrophenschutzes in Deutschland als positiv: "Die Elbeflut hat
die Dinge in Bewegung gebracht. Worauf es ankommt ist, dass die
Bewegung anhält."
Während der Flutkatastrophe waren die Johanniter mit über 1.800
Helfern im Einsatz. Sie evakuierten Krankenhäuser und Altenheime und
verpflegten Flutopfer und Einsatzkräfte. "Auch die Johanniter haben
ihre Einsatzfähigkeit seit dem  weiter verbessert", so von Kirchbach.
Durch die Optimierung des Meldesystems und weiterer Abläufe kann die
JUH ihr Personal zukünftig schneller aktivieren und koordinieren. 
Außerdem investiert sie verstärkt in die Ausbildung ihrer
Führungskräfte.
Auf Bundesebene sei mittlerweile ein Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge im Aufbau. Neues Denken
werde hier sichtbar, in dem der Bevölkerungsschutz als gemeinsame
Aufgabe von Bund und Ländern verstanden wird. Dabei gelte es, 
Strukturen und Gesetze zu vereinheitlichen.
Dringend benötigt wird ein bundesweites digitales Funknetz für
Polizei, Feuerwehren, Hilfsorganisationen und die Bundeswehr. "Das
ist allerdings ein mehrere Milliarden schweres Projekt", sagte von
Kirchbach.
Zugleich betonte er: "Wir haben sicherlich genügend Einsatzkräfte.
Noch wichtiger ist allerdings daran  zu arbeiten,  dass sie schnell
verfügbar und gut ausgerüstet sind. Hier muss in Zukunft noch einiges
getan werden." In diesem Zusammenhang forderte er auch, den Wehr-
und Zivildienst sowie die zivilen Ersatzdienste neu zu betrachten.
In Sachsen, so von Kirchbach, der hier die unabhängige Kommission
der Sächsischen Staatsregierung zur Flutkatastrophe leitete, gibt es
inzwischen eine Landeshochwasserzentrale. Das Meldesystem bei
drohendem Hochwasser sei grundsätzlich überarbeitet worden. Die
Überlegungen zum Deichbau seien "fortgeschritten", wobei hier zur
Prävention zusätzlich an neue Überschwemmungsgebiete gedacht werde.
Dieses Programm werde sich aber trotz aller Anstrengungen über
mehrere Jahre hinziehen. Darüber hinaus gebe es Anstrengungen, ein
Lagezentrum für den Katastrophenschutz in Sachsen einzurichten sowie
eine neue Gesetzgebung zu schaffen.
Von Kirchbach: "Wenn es wieder eine Flut wie 2002 geben würde,
wäre das Land deutlich besser gerüstet. "

Pressekontakt:

Christoph Ernesti, - Pressesprecher
Tel: 030 / 26997-185,
Fax: 030 / 26997-109
e-mail: christoph.ernesti@juh.de

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Lützowstr. 94,
10785 Berlin

Original content of: Johanniter Unfall Hilfe e.V., transmitted by news aktuell

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