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Achtsamkeit und Meditation im Hochschulkontext – zehn Jahre Münchner Modell

Achtsamkeit und Meditation im Hochschulkontext – zehn Jahre Münchner Modell
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Beim Münchner Modell lernen Studierende die Praxis und Theorie von Achtsamkeit und Meditation. Seit zehn Jahren an der HM sowie der LMU angeboten, bieten die als Studienleistungen bewerteten Veranstaltungen die Möglichkeit, mehr mit sich in Kontakt zu kommen. Sie zielen aber auch darauf ab, dass die Teilnehmenden diese Praktiken in ihre Berufsfelder einbringen. Prof. Dr. Andreas de Bruin macht in seinem Buch über die Geschichte des Münchner Modells die Erfahrungen der Studierenden über deren Meditiationstagebücher zugänglich.

München, 1. März 2021 – Begann die Initiative 2010 mit lediglich einer Lehrveranstaltung zum Thema „Meditation“ im Studiengang Soziale Arbeit, so hat sich im Laufe der Jahre ein umfassendes Lehrangebot zu "Achtsamkeit und Meditation" entwickelt. Inzwischen nehmen 150 Studierende aus bis zu 24 Studiengängen pro Semester an den Veranstaltungen teil. Dabei werden sogar Leistungspunkte vergeben, was das Münchner Modell zu einem der ersten Programme dieser Art in Europa macht. Der Schwerpunkt liegt auf regulären Lehrveranstaltungen, doch existieren auch Zusatzangebote für Alumni, Lehrpersonal und Hochschulangestellte.

Meditieren als bewertete Studienleistung

Im Praxisteil der Lehrveranstaltungen lernen die Studierenden verschiedene Achtsamkeits- und Meditationsübungen. Theoretische Bausteine der Lehrveranstaltung sind insbesondere die wissenschaftliche Forschung, Hintergrundwissen über die verschiedenen Meditationsansätze sowie Anwendungsmöglichkeiten von Achtsamkeit und Meditation in den späteren Berufsfeldern. Benotet wird die erbrachte Leistung aufgrund von Präsenz, regelmäßiger Mitarbeit, dem Führen eines persönlichen Meditationstagebuchs sowie einer schriftlichen Reflexion darüber, wie Achtsamkeit und Meditation im späteren beruflichen Handlungsfeld sinnvoll angeboten und realisiert werden können. Die Studierenden sind angehalten, die im Unterricht vorgestellten Übungen zu Hause zu praktizieren. Im Meditationstagebuch werden die entsprechenden Erfahrungen festgehalten.

Meditationstagebücher geben Einblick in die Wirkungen

Nach Auswertung von zweitausend Meditationstagebüchern liegen nun die Ergebnisse der ersten zehn Jahre des Münchner Modells vor. Es zeigt sich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besser mit alltäglichen Herausforderungen, dem allgemeinen Leistungsdruck und der teils hohen Belastung im Studium umgehen können. Sie können Stresssituationen konstruktiver handhaben und sie neutraler, sachlicher bewerten. Kleine Unstimmigkeiten, die zu Streit und Konflikten führen können, werden jetzt konstruktiver bewältigt. Zudem zeigt sich, dass die Praxisübungen zu einem besseren Verständnis anderen gegenüber und zu mehr emotionaler Gelassenheit führen. Den Studierenden fällt es leichter, eine Metaebene einzunehmen, was auch für den Umgang mit wissenschaftlichen Fragen hilfreich ist. Es wird sichtbar, dass die gemachten Erfahrungen eine positive Auswirkung auf die Selbstwirksamkeit sowie die eigene Kreativität und Inspiration haben.

Studierende bringen Praktiken in ihre Berufsfelder ein

Es zeigte sich, dass Achtsamkeits- und Meditationspraktiken den Studierenden gut tun. Und da viele Studierenden ihre Erfahrungen auch in das spätere Berufsfeld wie beispielsweise Kindertagesstätten und Schulen einbringen, profitieren die dortigen Zielgruppen ebenfalls davon. Dies trifft vor allem auf die Studierenden zu, die ihre Abschlussarbeit dem Thema „Achtsamkeit und Meditation“ widmen. Bislang taten das bereits 95 Studierende, Tendenz steigend. Im Rahmen einer Forschung gaben 86 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass „Meditation im Hochschulkontext eine sinnvolle und gewinnbringende Bereicherung für Studierende ist und daher vermehrt angeboten werden sollte“.

Gesammelte Erfahrungen „Münchner Modell“ in Buchform

Als gelungenes Beispiel, Achtsamkeit und Meditation im Hochschulkontext erfolgreich zu verankern, hat das Münchner Modell sich über die Jahre als Katalysator entwickelt und zahlreiche Hochschulen im In- und Ausland inspiriert, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Inzwischen wurden die Ansätze des Modells auch in Fortbildungsangebote für Hochschulehrpersonal aufgenommen wie beispielsweise des Zentrums für Hochschuldidaktik (DiZ). Initiator und Leiter des Münchner Modells ist Prof. Dr. Andreas de Bruin, der nun ein Buch über die ersten zehn Jahre des Münchner Modells verfasst hat. Bedeutend sind dabei vor allem die Stimmen der bislang zwei Tausend Studierenden, die an seinen Lehrveranstaltungen teilgenommen haben und anhand ihrer Meditationstagebücher über ihre Erfahrungen berichten.

Weitere Informationen: Das Buch „Achtsamkeit und Meditation im Hochschulkontext. 10 Jahre Münchner Modell“ ist eben in deutscher Sprache erschienen und steht Interessierten als Printversion sowie als kostenfreies E-Book zur Verfügung. Die englischen Versionen folgen Ende April.

Eine Übersicht und der Download der deutschen Version sind auf den Webseiten des Transcript-Verlags zu finden. Ein Autoreninterview ist im Blog des Verlags zu lesen. Hintergründe zum Münchner Modell sind auf den Webseiten der Hochschule München einzusehen.

Prof. Dr. Andreas de Bruin

Andreas de Bruin wurde 1965 in Delft, Niederlande, geboren. Nach seinem Studium der Technischen Betriebswirtschaft in Rijswijk studierte er Psychologie in Leiden und Heidelberg sowie Ethnologie in München. Er promovierte 2003 in Ethnologie und wurde 2006 Professor für Ästhetische Medien an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München. Er unterrichtet im Rahmen einer Bildungs- und Forschungskooperation zusätzlich an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. De Bruins Hauptfelder in Forschung und Lehre sind Achtsamkeit und Meditation sowie deren Auswirkungen auf physischer, emotionaler, kognitiver und sozialer Ebene. Er ist ein gefragter Redner zu diesen Themen und das von ihm initiierte Münchner Modell „Achtsamkeit und Meditation im Hochschulkontext“ inspirierte bereits viele Hochschulen, ähnliche Angebote ins Leben zu rufen. Darüber hinaus veranstaltet de Bruin regelmäßig eine kostenlose Reihe öffentlicher Vorträge und Filmvorführungen mit dem Titel „Spirituelle Lehrer und ihre Unterweisungen“. Sein jüngstes Projekt „Meditation and Art“ lehrt die bewusste Beobachtung der Gemälde alter Meister.

Gerne vermitteln wir einen Interviewtermin mit Prof. Dr. Andreas de Bruin.

Kontakt: Christiane Taddigs-Hirsch unter T. 089 1265-1911 oder per Mail

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Die  Hochschule München ist mit rund 500 Professorinnen und Professoren, 750 Lehrbeauftragten und rund 18.000 Studierenden eine der größten Hochschulen Deutschlands. In den Bereichen Technik, Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Design bietet sie über 85 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Exzellent vernetzt am Wirtschaftsstandort München, pflegt sie enge Kontakte zur Berufspraxis und engagiert sich in anwendungsbezogener Lehre und Forschung. Die Hochschule München wurde bei EXIST III, IV und EXIST Potentiale als Gründerhochschule ausgezeichnet. Neben Fachkompetenzen vermittelt sie ihren Studierenden unternehmerisches und nachhaltiges Denken und Handeln. Ausgebildet im interdisziplinären Arbeiten und interkulturellen Denken sind ihre Absolventinnen und Absolventen vorbereitet auf eine digital und international vernetzte Arbeitswelt. In Rankings zählen sie zu den Gefragtesten bei Arbeitgebern in ganz Deutschland.