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Leerstand mit Potential

Leerstand mit Potential
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Die Gemeinden am Ammersee kämpfen schon längere Zeit mit Laden-Leerstand. Studierende der Hochschule München haben sich im Rahmen eines Lehrprojekts mit dieser Herausforderung auseinandergesetzt und Ideen für ein Leerstandsmanagement entwickelt.

München, 22. Oktober 2021 – Im Rahmen des Semestermoduls „Real Projects – Circular Society“ haben sich fünf Studierende aus unterschiedlichen Fakultäten zusammengefunden, um positive Veränderungen anzustoßen. Das Team setzte sich zusammen aus Studierenden des Bauingenieurwesens, der Betriebswirtschaft, des Tourismus und aus dem Studienfach Soziale Innovation, sodass sie die Thematik aus vielfältigen Blickwinkeln betrachteten. Ansprechpartner vor Ort war die Lokale Aktionsgruppe Ammersee e.V. (LAG), die lokales Wissen einbrachte und Kontakte herstellte.

Raum nutzen, Gemeinden stärken

„Eine Gemeinde ist ein aktiver Organismus, der seine Umgebung zum Besten nutzen möchte“, war der Ansatz der Studierenden zur Dringlichkeit des Themas Leerstand. Wenn leerstehende Räume aktiv genutzt werden, kann das zum Erhalt der Gemeinden und vor allem der Kultur vor Ort beitragen. Das ermöglicht eine gemeinsame Identität und verbindet Menschen mit ihrer Region oder Gemeinde. Entsprechend ihres angewandten Ansatzes führten die Studierenden bei den Bürgern der Region eine Umfrage durch, nahmen Kontakt zur Politik auf und machten sich vor Ort ein Bild der Situation.

Wie Leerstand nutzen?

Aus Sicht der Bürger besteht dringender Handlungsbedarf: 72,6 Prozent der Befragten sehen die Veränderungen in ihren Gemeinden eher negativ in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum, Läden und Handwerksbetriebe im Ort. Viele hätten gerne mehr Raum für Kultur, soziale Projekte, temporäre Läden oder einen Markt für lokale Produkte. Immerhin gut ein Drittel der Befragten kann sich mit dem Konzept von öffentlichen Werkstätten anfreunden.

Mit Workshops und Leerstandsplattform zu Ergebnissen

Die Studierenden kommen zu dem Entschluss, dass ein regelmäßig stattfindender Workshop mit Bürgern und Bürgermeistern sicherstellen sollte, den Leerstand und die Gemeinde so zu gestalten, wie es sich die Bevölkerung vorstellt.

Bei der vorgeschlagenen Methode „World Café“ wird ein Dialog aller Stakeholder der Region gefördert. Dies ist eine bewährte Alternative zu herkömmlichen Konferenzen, weil sie den Austausch zwischen den Teilnehmern fördert. Es entstehen Kleingruppen, die sich wie in einem Café platzieren und eigenständig neue Ideen und Perspektiven erarbeiten. Gerade bei dem Thema Leerstand in der Region ist es wichtig, dass sich möglichst viele verschiedene Personen vernetzen, austauschen und so neue, kreative und von der Bevölkerung wirklich gewünschte Ideen entstehen können.

Nach einer Ausstellung und einer gemeinsamen Diskussion der Ergebnisse sollen die Teilnehmer dann auf den zweiten Teil des Lösungsansatzes der Studierenden hingewiesen werden: die Lehrstandsplattform. Mit diesem Online-Tool können gemeindeübergreifend Leerstände aufgezeigt und verwaltet werden. Anbieter und Nachfragende vernetzen sich und nehmen dann leichter aktiv an der Gemeindegestaltung teil. Ob aus leerstehenden Gebäuden „Begegnungsstätten für Jung und Alt“ oder „Gastronomie und Gewerbe“ oder etwas völlig anderes entsteht, zeigt die Zukunft. Auf jeden Fall sind die akademischen Verantwortlichen der HM von diesem Ansatz überzeugt: Die Projektarbeit erhielt eine glatte 1,0. Durch Corona und die Semesterferien wurde das Projekt zwar ausgebremst, aber das Projektteam ist mit der LAG noch in Verbindung, um das Projekt weiterzuverfolgen und den Workshop mit allen Beteiligten umzusetzen.

Gerne bieten wir Ihnen ein Gespräch mit einem Mitglied des Projektteams an.

Kontakt: Ralf Kastner unter T 089 1265-1922 oder per Mail.

Hochschule München
Die  Hochschule München ist mit rund 500 Professorinnen und Professoren, 750 Lehrbeauftragten und rund 18.000 Studierenden eine der größten Hochschulen Deutschlands. In den Bereichen Technik, Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Design bietet sie über 85 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Exzellent vernetzt am Wirtschaftsstandort München, pflegt sie enge Kontakte zur Berufspraxis und engagiert sich in anwendungsbezogener Lehre und Forschung. Die Hochschule München wurde bei EXIST III, IV und EXIST Potentiale als Gründerhochschule ausgezeichnet. Neben Fachkompetenzen vermittelt sie ihren Studierenden unternehmerisches und nachhaltiges Denken und Handeln. Ausgebildet im interdisziplinären Arbeiten und interkulturellen Denken sind ihre Absolventinnen und Absolventen vorbereitet auf eine digital und international vernetzte Arbeitswelt. In Rankings zählen sie zu den Gefragtesten bei Arbeitgebern in ganz Deutschland.