All Stories
Follow
Subscribe to Deutsche Aidshilfe

Deutsche Aidshilfe

Ein Nasenspray, das Leben rettet: Bundesmodellprojekt "NALtrain" startet am 1. Juli 2021

Berlin (ots)

Naloxon ist ein Opioid-Antagonist, der die atemlähmende Wirkung von Opioiden wie z.B. Heroin, Fentanyl und Methadon innerhalb weniger Minuten aufhebt und Leben rettet.

"Durch die Einführung eines Nasensprays im Jahr 2018 wurde die Grundlage geschaffen, dass das lebensrettende und einfach anwendbare Medikament verstärkt auch durch geschulte Laien wie z.B. Betroffene, Eltern und Angehörige sowie durch Mitarbeiter*innen der Drogen- und Aidshilfen eingesetzt werden kann, bis Rettungskräfte vor Ort sind", erläutert Prof. Heino Stöver, Gesamtleiter des Projekts.

"Trotz der Einführung eines Naloxon-Nasensprays wird das Medikament bisher nur höchst selten verschrieben", erläutert Dirk Schäffer, dem als Referent für Drogen und Strafvollzug der Deutschen Aidshilfe die fachliche Leitung obliegt. Dieses erste Bundesmodellprojekt soll in den nächsten drei Jahren den Grundstein dafür legen, dass Ärzt*innen das Medikament verordnen, Mitarbeiter*innen in Aids- und Drogenhilfen zu Trainer*innen ausgebildet werden und möglichst viele Opioidkonsument*innen und Substituierte dieses lebenswichtige Medikament mit sich führen und anwenden können.

Höchststand an Drogentodesfällen

Mit 1.581 Drogentodesfällen im Jahr 2020 verzeichnet Deutschland den höchsten Stand seit 20 Jahren. Hierbei machen Todesfälle, die in Verbindung mit Heroin und anderen Opioiden stehen, etwa 50 Prozent aus. "Mit der flächendeckenden Verbreitung eines Naloxon-Nasensprays sollte es möglich sein, diesen Anteil zu reduzieren", so Christine Kluge Haberkorn, Geschäftsführerin von Akzept.

Die Verbundpartner*innen Akzept (Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik), Deutsche Aidshilfe und Institut für Suchtforschung Frankfurt als Projektträger verfolgen mit NALTrain das übergeordnete Ziel, dass das Thema Prävention von Drogentodesfällen ein fester Baustein in der Arbeit und Ausbildung aller in den Drogen- und Aidshilfen tätigen Mitarbeiter*innen wird.

Pressekontakt:

Projektleitung: Prof. H. Stöver, hstoever@fb4.fra-uas.de, mobil: 0162 133 45 33

Deutsche Aidshilfe: Dirk Schäffer, Referent für Drogen und Strafvollzug, Dirk.Schaeffer@dah.aidshilfe.de, mobil: 01522 9938711

Original content of: Deutsche Aidshilfe, transmitted by news aktuell

More stories: Deutsche Aidshilfe
More stories: Deutsche Aidshilfe
  • 09.06.2021 – 13:20

    UN-Versammlung zu HIV: So wird Aids sicher nicht beendet!

    Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von Aktionsbündnis gegen AIDS, AIDS Action Europe und Deutsche Aidshilfe Resolution der Staatengemeinschaft bleibt hinter Erwartungen zurück: Erneut ist keine Einigung auf eine ambitionierte Strategie mit konkreten Finanzierungszusagen möglich. Vom 8.-10. Juni 2021 findet bei den Vereinten Nationen (UN) in New York das "Hochrangige Treffen zu AIDS" statt. Titel: ...

  • 04.06.2021 – 08:30

    Deutsche Aidshilfe zu 40 Jahren Aids: Mit HIV kann man heute gut leben, Aids lässt sich verhindern / Versorgungslücken schließen, Stigma und Diskriminierung überwinden!

    Berlin (ots) - 40 Jahre Aids: Am 5. Juni 2021 jährt sich die erste wissenschaftliche Erwähnung des Krankheitsbildes zum 40. Mal. Die US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) berichteten von fünf homosexuellen Männern, die an einer ungewöhnlichen Form von Lungenentzündung erkrankt waren. Ein gutes ...

  • 17.05.2021 – 07:00

    LGBTIQ*-Orten droht der Lockdown-Knockout

    Berlin (ots) - Deutsche Aidshilfe zum heutigen IDAHOBIT: Queere Menschen mitdenken und stärken, Schutzräume schützen und erhalten. Nötig sind Finanzhilfen und Beteiligung. LGBTIQ* sind von der Covid19-Pandemie in besonderer Weise belastet. Zum einen wurden ihre Lebensweisen in Corona-Verordnungen oft nicht berücksichtigt. Zum anderen sind viele Orte queeren Lebens wie Clubs, Cafés, Bars und Saunen nun schon so lange ...