Medair unterstützt Jordanien bei erster COVID-19-Welle
Nach zunächst sehr niedrigen Infektionsraten jetzt über 120.000 Infizierte bei knapp 10 Mio. Einwohnern
Wiesbaden (ots)
Die Not- und Katastrophenhilfsorganisation Medair reagiert intensiv auf die erste COVID-19-Infektionswelle in Jordanien. Nach einem der strengsten Lockdowns der Welt im März 2020 hatte Jordanien zunächst eine der niedrigsten Infektionsraten im Nahen Osten. Seit einigen Wochen steigen die Zahlen in dem 10-Millionen-Einwohner-Land jedoch rasant. Bis zum 11. November verzeichnete Jordanien knapp 121.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen. In den vergangenen 24 Stunden waren rund 6.000 Fälle hinzugekommen. Immer mehr Flüchtlinge und jordanische Familien aus armen Verhältnissen geben an, durch die Pandemie zunehmend unter Stress, Angstzuständen und anderen belastenden Symptomen zu leiden.
Medair-Teams integrierten in Jordanien bereits seit März Corona-Prävention in ihre Arbeit. Mit dem starken Anstieg der Infektionszahlen hat die Organisation ihren Einsatz jedoch deutlich verstärkt: Sie veröffentlicht in den Gemeinschaften, die auf besondere Hilfe angewiesen sind, Informationen zum Schutz vor Ansteckung und erläutert, wie sich die Ausbreitung des Virus vermeiden lässt. Wo direkte Begegnungen nicht möglich sind, setzen die Helfer Messenger-Dienste und Mobiltelefone zur Kommunikation ein. So können sie auf körperliche und seelische Nöte eingehen. Bargeldleistungen verteilt Medair an die Familien, die in Not geraten sind, weil keiner in der Familie aufgrund des Lockdowns mehr arbeiten darf.
"Wir setzen alles daran, besonders vulnerable Familien zu erreichen, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem Virus zu infizieren", erklärt Haneen Abulaila, Projektverantwortliche für Gesundheit bei Medair in Amman. "Schon vor der Pandemie haben wir bei vielen Begegnungen mit den Menschen dank unserer Angebote Vertrauen aufgebaut. Das hilft uns nun, zielgerichtet und wirkungsvoll gegen das Virus vorzugehen."
Die Lebenshaltungskosten in Jordanien sind sehr hoch. Viele Familien haben kaum genügend Einkommen, um ihre Familien zu ernähren, geschweige denn, grundlegende Gebrauchsgüter wie Seife, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken zu kaufen. Diejenigen, die sowieso schon am Rande des Existenzminimums lebten, müssen nun bei Banken Kredite aufnehmen oder sich bei Freunden verschulden, um über die Runden zu kommen.
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