Am 5. Juni ist virtueller Tag der Organspende
Frankfurt (ots)
Der Tag der Organspende stellt in diesem Jahr die eigene, selbstbestimmte Entscheidung zur Organspende in den Mittelpunkt. Denn gerade diese eine Entscheidung ist wichtig: für uns selbst, für unsere Angehörigen und erst recht für die Menschen, die auf eine lebensrettende Transplantation warten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: "9.000 Namen stehen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. 9.000 Menschen, die auf ein neues Leben warten - teils jahrelang, manchmal sogar vergeblich. Jeder von uns kann für einen dieser Menschen einen Unterschied machen. Mit einer einfachen Entscheidung: Würde ich Organe spenden? Am 5. Juni ist bundesweiter Tag der Organspende. Dieser Tag sollte uns alle daran erinnern, dass die Entscheidung Leben retten kann."
Um aber eine solche bewusste Entscheidung wie die zur Organspende treffen zu können, ist es wichtig, sich zu informieren, Meinungen einzuholen und sich aufklären zu lassen. All das bietet das Online-Programm zum Tag der Organspende auf www.tagderorganspende.de: Ab 10 Uhr können Interessierte live erleben, wie in verschiedenen Chats und Gesprächsrunden Organempfänger, Angehörige von Organspendern und Wartelistenpatienten von ihren persönlichen Erfahrungen berichten sowie Experten aus Politik und Medizin ihr Wissen teilen. Aufgegliedert in die drei Themenblöcke "Danke für deine Entscheidung", "Der Weg zur Entscheidung" und "Nur die Entscheidung zählt" werden so virtuelle Begegnungen mit Menschen möglich, deren Schicksal eng mit der Organspende verknüpft ist. Diese Einblicke sind wichtig, um eine persönliche und reflektierte Entscheidung über Organspende treffen zu können. Die Diskussionen werden auch in Social-Media-Foren aufgenommen und fortgeführt. Das vollständige Programm ist hier abrufbar: www.tagderorganspende.de/aktionstag-tdo-virtuell/.
Bereits vorab hat die den Tag der Organspende begleitende Challenge #EntscheideDich das Thema in den sozialen Netzwerken von Facebook, YouTube und Instagram aufgegriffen. Dabei werden kurze Videos geteilt, die in dem Appell enden: "Entscheiden kann ich. Du auch?"
Auch die traditionelle Aktion "Geschenkte Lebensjahre", deren Schirmherrschaft erneut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn übernommen hat, ist schon gestartet. Sie gibt Organempfängern die Möglichkeit, "Danke zu sagen" für das große Geschenk eines neuen Lebens. So freut sich Stefan Mroncz, stellv. Vorsitzender des Bundesverbandes Niere e.V. und selbst nierentransplantiert, über die hohe Resonanz, die die Aktion auf www.tagderorganspende.de erfährt: "Bereits heute sind 2.778 geschenkte Lebensjahre zusammengekommen. Sie verdeutlichen, wie unbegreiflich wertvoll eine Organspende für einzelne Menschen ist: Ihr eigenes Leben wurde verlängert, weil jemand anderes seine Entscheidung für eine Organspende getroffen hat."
Im vergangenen Jahr hat jeder der 913 Spender in Deutschland im Durchschnitt mehr als drei Patienten eine neue Lebenschance geschenkt. Jedes einzelne Organ zählt und bedeutet Hoffnung für einen schwerkranken Menschen auf der Warteliste. Ein starkes Bündnis von Patientenverbänden, wie die Lebertransplantierten e.V., der Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) und der Bundesverband Niere, das Netzwerk Spenderfamilien, die Stiftung Über Leben, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG), die Jungen Helden und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ruft daher gemeinsam am 5. Juni dazu auf, sich zu informieren, Hemmschwellen zu überwinden, Vorurteile abzubauen und damit eine bewusste Entscheidung zu ermöglichen.
Dass diese Entscheidung wichtig ist, betont Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO: "In mehr als der Hälfte aller Fälle, in denen die Möglichkeit zu einer Organspende bestand, haben im vergangenen Jahr Angehörige die Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme gefällt. Wenn in dieser Situation keine schriftliche oder mündliche Äußerung des Verstorbenen zur Organspende vorliegt, wird die Familie um diese Entscheidung gebeten. In rund 44 Prozent der Fälle war der vermutete Wille des Verstorbenen die Grundlage, etwa 18 Prozent der Entscheidungen basierten auf eigenen Vorstellungen der Angehörigen. Noch nicht einmal jeder Fünfte der möglichen Organspender hatte seinen Willen schriftlich in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung dokumentiert. Wer zu Lebzeiten keine eigene Entscheidung zur Organspende trifft, verzichtet somit auf einen Teil seiner Selbstbestimmung und belastet nachfolgend auch die Menschen, die ihm nahestanden. Denn sie müssen sich in solch einer Ausnahmesituation der Trauer dann auch noch stellvertretend damit befassen, ob sie einer Organspende zustimmen oder sie ablehnen."
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