Allensbach-Studie in Verpackungsindustrie: Interne Prozesse schneller und effizienter machen ist wichtigstes Digitalisierungs-Ziel
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Allensbach-Studie in Verpackungsindustrie: Interne Prozesse schneller und effizienter machen ist wichtigstes Digitalisierungs-Ziel
Mit deutlichem Abstand verbinden die Unternehmen der Verpackungsindustrie mit Digitalisierung die Optimierung interner Prozesse (98 Prozent). Es folgen unter anderem höhere Kundenbindung (75 Prozent), eine flexiblere Produktion (69 Prozent), bessere Produktqualität (57 Prozent) und die Senkung von Personalkosten (25 Prozent). Die Zufriedenheit von bisher umgesetzten digitalen Anwendungen und Maßnahmen ist gemischt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie in der Verpackungsindustrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Unternehmensberatung TTE Strategy.
- Digitalisierungsmaßnahmen zur Optimierung interner Prozesse sind bislang von jeweils weniger als der Hälfte der Unternehmen umgesetzt worden oder konkret geplant
- Unternehmen zeigen sich mit Digitalisierungs-Ergebnissen vielfach zufrieden – ‚Process Mining‘ stellt eine Ausnahme dar
- Mögliche Quellen für Unzufriedenheit: Fehlende strategische Einbindung und nicht ausreichende intrinsische Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Unternehmen hat datengestützte Prozessoptimierung (beispielsweise ‚Process Mining‘) eingeführt, 27 Prozent eine automatisierte Personalplanung, rund ein Viertel (23 Prozent) nutzt Künstliche Intelligenz (KI) im Reporting und bei der Datenanalyse. Jedes fünfte (21 Prozent) Unternehmen hat Abläufe mit Hilfe von ‚Robotic Process Automation‘ (RPA) vollständig automatisiert.
„Digitale Maßnahmen zur Prozessoptimierung gehören zwar zu denjenigen, die neben der Optimierung in der Produktion am häufigsten bereits umgesetzt wurden“, sagt Niklaus Wildberger, Managing Director bei TTE Strategy und Experte für Automatisierung und Prozess-Digitalisierung. „Allerdings gilt das nach wie vor nur für eine Minderheit der Unternehmen. Und auch jeweils nur kleine Minderheiten planen die Umsetzung dieser Maßnahmen in Zukunft.“
Während die Einführung von KI im Reporting und RPA von jeweils rund einem Fünftel (21 respektive 20 Prozent) der befragten Unternehmen geplant werden, ist dies bei Process Mining und automatisierter Personalplanung nur bei elf Prozent der Fall. Niklaus Wildberger sagt: „Selbst wenn man umgesetzte Maßnahmen und Planung addiert – nur knapp die Hälfte der Unternehmen in der Verpackungsindustrie setzen nach dieser Umfrage auf Digitalisierung. Für die andere Hälfte wird sich das zu einem großen Wettbewerbsnachteil ausbauen.“
Womit Unternehmen zufrieden sind – und wo Defizite liegen
Dabei sind diejenigen Unternehmen, die erste Digitalisierungsschritte gegangen sind, vielfach zufrieden. Alle Unternehmen, die bereits regelmäßig wiederkehrende Aufgaben automatisiert haben, sind mit den realisierten Ergebnissen zufrieden, darunter 41 Prozent sogar ‚sehr zufrieden‘. Mit implementierten KI-Tools im Reporting sind 95 Prozent mindestens zufrieden, darunter 26 Prozent ‚sehr zufrieden‘, mit ihrer automatisierten Personalplanung sind 82 Prozent zufrieden (23 Prozent ‚sehr zufrieden‘).
Etwas geringer ist die Zufriedenheit mit den Maßnahmen zur datengestützten Prozessoptimierung (Process Mining): Zwar sind hier auch 28 Prozent der Unternehmen, die dies bereits einsetzen, damit ‚sehr zufrieden‘ und weitere 48 Prozent ‚zufrieden‘. Allerdings zeigt sich immerhin ein Fünftel (24 Prozent) der Befragten, mit den eingeführten Maßnahmen ‚weniger zufrieden‘.
Mögliche Gründe: Die Zeitpläne für die Projekte wurden laut 68 Prozent der befragten Unternehmen nicht eingehalten, 37 Prozent haben sich bei den Kosten verschätzt. „Wir beobachten häufig zwei weitere Faktoren, warum sich nicht ausreichend Zufriedenheit mit den Ergebnissen von Digitalisierungs-Projekten einstellt“, sagt Niklaus Wildberger. „Zum einen gelingt es den Unternehmen nicht, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich mitzunehmen. Zum anderen werden Projekte ohne übergeordnete Strategie angegangen – und sind so nicht untereinander abgestimmt. Das führt zu Effizienzverlusten. Und das bei Maßnahmen, die genau das Gegenteil herbeiführen sollen.“
Für beiden Thesen finden sich auch Indizien in der aktuellen Allensbach-Befragung. Nur 34 Prozent agieren auf Basis einer umfassenden Digitalisierungs-Strategie. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) setzt ‚eher auf einzelne Maßnahmen‘. Als größte Herausforderung wurde genannt, dass ‚Mitarbeiter die Umstellungen mittragen‘. Das haben 75 Prozent der befragten Unternehmen angegeben.
Mut wurde bisher überwiegend belohnt – Hälfte der Unternehmen droht Anschluss an Wettbewerb zu verlieren
„Beide Punkte sind nicht trivial“, sagt Niklaus Wildberger. „Eine Digitalisierungs-Strategie muss sehr eng mit der allgemeinen Geschäftsstrategie verzahnt sein. Damit tun sich Leadership-Teams immer wieder schwer – vor allem, wenn einzelne Initiativen nicht direkt aus Vorstand oder Geschäftsführung initiiert werden.“ Das ist nach Angaben der Unternehmen immerhin bei knapp einem Drittel aller Initiativen der Fall. „Und bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein echtes Engagement sicherzustellen, ist harte Arbeit. Es reicht nicht, einfach neue Maßnahmen zu implementieren und Prozesse anzuordnen. Man muss die Einzelnen von der Sinnhaftigkeit und dem individuellen Nutzen überzeugen, damit sie mögliche Effekte nicht durch unkonformes Verhalten blockieren.“
Niklaus Wildberger sagt: „Insgesamt bleibt festzustellen, dass diejenigen, die sich an Digitalisierung versucht haben, aus der eigenen Sicht vielfach gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Ihr Mut in Investitionen hat sich ausgezahlt. Sie werden zudem einmal gemachte Fehler erkannt haben und diese bei der Umsetzung weiterer digitaler Maßnahmen zu vermeiden versuchen. Mit den einzelnen Maßnahmen hat jeweils die Hälfte der Unternehmen noch nicht einmal angefangen und auch keine konkreten Planungsschritte benannt. All diejenigen kann ich gerade auf Basis der in dieser Untersuchung gemachten Erfahrungen nur ermuntern, nicht noch länger zu warten. Die Welt dreht sich immer schneller. Die Verpackungsindustrie ist ohnehin eher spät dran. Wer nicht jetzt die ersten Erfahrungen macht, der wird diese fehlende Kompetenz später kaum noch aufholen können.“
Über die Untersuchung: TTE Packaging Barometer ‚Digital 2022‘
Im Auftrag von TTE Strategy hat das Institut für Demoskopie Allensbach 81 Unternehmen aus der Verpackungsindustrie in Deutschland (60), Österreich (9) und der Schweiz (12) auf oberer Führungsebene hinsichtlich der Digitalisierung des eigenen Unternehmens befragt. In Viertel der Unternehmen setzt über 100 Mio. Euro im Jahr um, zehn Prozent mehr als 500 Mio. Euro.
Ein Schwerpunkt der Studie liegt auf konkreten Aussagen zur faktischen Umsetzung von Maßnahmen im eigenen Unternehmen – und unterscheidet sich dadurch von zahlreichen anderen Sektor-Studien auf Basis von Selbsteinschätzungen.
Über TTE Strategy:
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Dabei verfolgen wir einen integrativen Arbeitsansatz nach unserem Motto ‚Creating Results Together‘. Unabhängig vom Projektziel werden alle Projekte gemeinsam mit den Klienten-Teams durchgeführt – und das nicht im Hinterzimmer. Dazu binden wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Klienten so früh wie möglich in alle Projektschritte mit ein und befähigen sie rasch, Konzepte selbst zu entwickeln sowie die spätere Umsetzung zu leiten. ‚Fairness‘ untereinander und mit allen Beteiligten ist unser wichtigstes Gebot. Das führt zu hoher Motivation, ausgeprägtem Engagement und gemeinsamen Ergebnissen, die langfristig Bestand haben.
TTE Strategy wurde mehrfach für seine Beratungsqualität ausgezeichnet, unter anderem als ‚Hidden Champion des Beratungsmarktes 2022/23‘ im Bereich #1 Strategie (Capital) sowie als #1 beste mittelständische Strategieberatung und Zweitplatzierter im Bereich ‚Operations‘ in der WirtschaftsWoche 2020.
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