Han de Beijer: "Wir investieren langfristig in Trechtingshausen"
Trechtingshausen (ots)
- Die langfristige Verlängerung des Pachtvertrages hat die Grundlage für neue Investitionen in moderne stationäre Anlagen im Steinbruch Sooneck geschaffen
- Spende für die Ausstattung eines Kinderspielplatzes in Trechtingshausen zugesagt
"Wir investieren langfristig in den Standort Trechtingshausen", versprach Han de Beijer, Unternehmenslenker des Familienkonzerns de Beijer Groep, auf der Feier zum 60-jährigen Jubiläum der Hartsteinwerke Sooneck. Die zu der deutsch-niederländischen Gruppe gehörende Firma betreibt den örtlichen Steinbruch seit 1963 als Pächter der Gemeinde. Erst im Frühsommer war zwischen dem Unternehmen und der Gemeinde eine Verlängerung des Pachtvertrages um 25 Jahre mit einer Option um weitere fünf Jahre vereinbart worden. Auf der Feier kündigte der Firmenchef eine Spende zur Ausstattung eines Kinderspielplatzes im Ort an - "wann und wo entscheidet die Gemeinde". Ortsbürgermeister Herbert Palmes bedankte sich nicht nur für die spendable Ankündigung, sondern ebenso für die Bereitschaft zu einem "Konsens mit allen Beteiligten" bei anstehenden Fragen etwa zur Verlängerung und zur Erweiterung des Betriebs.
Ortsbürgermeister Herbert Palmes gratuliert im Namen der Gemeinde
Zugleich stellt Herbert Palmes unmissverständlich klar: "Ohne die Pachteinnahmen vom Steinbruch könnte die Gemeinde Trechtingshausen öffentliche Einrichtungen wie die Rhein-Burgen-Halle, die Kindertagesstätte, das Heimatmuseum, die Sportanlage Pfaffenfeld und viele Straßen und Plätze nicht unterhalten." Hinzu komme, dass die Hartsteinwerke Sooneck mit beinahe 30 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe gehörten. "Ich darf daher den Betreibern unseres Steinbruchs, den Hartsteinwerken Sooneck, der Unternehmerfamilie de Beijer und dem Familienkonzern de Beijer Groep im Namen der Gemeinde die herzlichsten Grüße zum 60. Jubiläum übermitteln", sagte Herbert Palmes. Zugleich bedankte er sich für die Bereitschaft des Unternehmens, sich mit Projekten an der Bundesgartenschau 2029 zu beteiligen. "Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Hartsteinwerke Sooneck in diesem Rahmen präsentieren", macht er am "Tag des offenen Steinbruchs 2023" Lust auf Aktionen in sechs Jahren.
Unternehmerfamilie vor Ort
Zu den Feierlichkeiten war die Unternehmerfamilie vollständig angetreten, vom 92-jährigen Firmengründer Wilhelmus de Beijer Senior, den Söhnen Han und Willem sowie der Tochter Bianca und ihren Familien. Han de Beijer spann in seiner Ansprache den Bogen vom "jungen Unternehmer, meinem Vater" über die Gründe zum Erwerb der Pachtrechte 1963 ("um mit dem Steinmaterial die Niederlande vor Sturmfluten und Überschwemmungen zu schützen") bis hin zur Entwicklung der Abbaumethoden ("damals mit Lastwagen, die 3 Tonnen transportierten; heute sind es 65 Tonnen") und der Abbaumenge ("damals einigen Tausend Tonnen, heute eine Viertel Million Kubikmeter pro Jahr"). Die Wahl des Vaters fiel vor 60 Jahren übrigens auf den Steinbruch Sooneck, weil sich dieser damals wie heute durch eine direkte Anbindung an den Rhein auszeichnet. Dadurch lässt sich das Gestein einfacher und kostengünstiger per Schiff (statt per Lkw) über größere Distanzen transportieren, beispielsweise bis zum Umschlagplatz der de Beijer Groep in Duisburg für die Rhein-Ruhr-Region.
Han de Beijer bedankt sich für "Vertrauen, gegenseitigen Respekt und Entgegenkommen"
Zum Abschluss seiner Rede bedanke sich Han de Beijer und verdeutlichte den Zusammenhang zwischen der Investitionstätigkeit des Unternehmens und der Gemeinde Trechtingshausen: "Wir investieren ständig in neue Geräte und Maschinen, in Elektrofahrzeuge, aber auch in Gerätschaften, die günstig im Verbrauch sind, um die Umwelt zu schonen. Die nächste Herausforderung besteht in der Modernisierung der stationären Anlagen im Steinbruch. Die Grundlage dafür bildet der neue langjährige Pachtvertrag mit der Ortsgemeinde, der uns diese große Investition ermöglicht. Mit der Gemeinde Trechtingshausen haben wir seit nunmehr 60 Jahren ein beidseitiges vertrauensvolles Verhältnis, das von gegenseitigem Respekte und Entgegenkommen geprägt ist. Wir sind froh und stolz darauf, dass Sie uns dieses Vertrauen geben und wir in Ihrer Gemeinde arbeiten dürfen!"
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Auszug aus der Rede von Han de Beijer
Auszug aus der Rede von Han de Beijer zum Beginn der deutsch-niederländischen Beziehung des Steinbruchs Trechtingshausen: "Nach der großen Sturmflut 1953 wurde in den Niederlanden die Deltaplan aufgelegt, um das Land an der Küste, aber auch im Inneren vor Sturmfluten und Überschwemmungen zu schützen. Dazu wurden riesige Mengen an Gesteinsmaterial benötigt, die man, da die Niederlande nicht über nennenswerte Steinvorkommen verfügen, unter anderem aus Deutschland importieren musste. Ein junger Unternehmer, der sich seinerzeit mit dem Baustoffhandel und Handelsschiffen selbstständig gemacht hatte, kaufte daher bei den Steinwerken Sooneck Wasserbausteine. Dieser junge Unternehmer war natürlich mein Vater. Als während dieser Zeit bekannt wurde, dass die damaligen Eigentümer des Steinbruchs das Werk aufgeben und schließen wollten, sagte mein Vater: 'Ich habe eine Lieferverpflichtung und muss meinen Kunden noch viele Tonnen an Gestein liefern. Na, dann muss ich es einfach selbst machen.' So kam es, dass er 1963 den Steinbruch erwarb und selber Steine produzierte - heute sind wir 60 Jahre weiter."
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