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Aktionsbündnis Osteoporose

Internationaler Tag der Frauengesundheit
Osteoporose wird oft zu spät erkannt(1)

Berlin (ots)

6,3 Millionen Menschen in Deutschland sind an Osteoporose erkrankt, 80 Prozent davon sind Frauen.(2) Während das Erkrankungsrisiko vor dem 45. Lebensjahr bei beiden Geschlechtern noch relativ gering ist, steigt es mit zunehmendem Alter, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren, stark an.(3) Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört die Osteoporose heute zu den wichtigsten chronischen Erkrankungen und wird aufgrund der älter werdenden Bevölkerung wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen.(4) Besonders Frauen sollten aufgrund ihrer höheren Erkrankungshäufigkeit auf die ersten Anzeichen der Erkrankung achten. Eine Herausforderung, denn eine Osteoporose beginnt schleichend und wird oft erst erkannt, wenn es bereits zu einem Knochenbruch gekommen ist. Aber selbst dann bleiben 80 Prozent der Betroffenen noch ohne Diagnose.(1) Eine angemessene Behandlung erhält nach der Diagnose nur jede:r fünfte Betroffene.(2)

Ursachen und erste Anzeichen

Osteoporose bei Frauen wird oft mit dem Rückgang der Östrogenproduktion in den Wechseljahren in Zusammenhang gebracht, denn Östrogene sind maßgeblich am Knochenaufbau beteiligt. Ein Mangel kann sich daher negativ auf die Knochendichte auswirken.(5) Aber auch viele weitere Faktoren können die Erkrankung begünstigen, zum Beispiel eine kalziumarme Ernährung, Vitamin-D- und Bewegungsmangel, Alkohol- und Zigarettenkonsum oder bestimmte Medikamente. Darüber hinaus können Osteoporosefälle in der Familie auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko hindeuten.(6,7) Doch erste Anzeichen einer Osteoporose wie dumpfe Rückenschmerzen oder ein Verlust an Körpergröße werden oft nicht ernst genommen. Auch ein Knochenbruch durch einen Sturz aus niedriger Höhe oder einen relativ leichten Stoß wird oft nicht mit einer Osteoporose in Zusammenhang gebracht. Doch spätestens dann besteht ein Anlass, mit der Ärztin oder dem Arzt über Osteoporose zu sprechen.

Kalzium und Vitamin D stärken die Knochen

Die Möglichkeiten, einer Osteoporose vorzubeugen oder eine Behandlung zu unterstützen, liegen in einer ausgewogenen kalziumreichen Ernährung und einer aktiven Lebensweise. Kalzium gibt den Knochen Stärke und Halt und muss regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden. Der Mineralstoff ist reichlich in Milchprodukten enthalten. Für die vegane Ernährung wird Lebensmitteln auf Sojabasis oft Kalzium zugesetzt. Eine weitere wichtige Quelle sind im wahrsten Sinne des Wortes kalziumreiche Mineral- und Heilwässer. Auch grünes Gemüse wie Grünkohl und Brokkoli sowie Hafer, Pilze, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen enthalten das "Knochenmineral".(8) Damit Kalzium in den Knochen eingebaut werden kann, ist Vitamin D nötig. 80 bis 90 Prozent des benötigten Vitamin D werden unter dem Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Den Rest liefert die Ernährung aus fettreichem Fisch wie Lachs und Makrele, Eigelb, Leber, Speisepilzen wie Champignons und mit Vitamin D angereicherten Lebensmitteln wie Margarine.(9)

Bewegung bringt den Knochenstoffwechsel auf Touren

Knochen sind lebendiges Gewebe, das auf- und abgebaut wird und einen eigenen Stoffwechsel besitzt. Deshalb können gezielte Bewegungsübungen bei Osteoporose viel bewirken. Besonders empfehlenswert ist regelmäßiges Krafttraining. Dieses darf durchaus anstrengen, aber nicht überanstrengen. Gleichgewichtsübungen helfen, Stürze und damit verbundene Knochenbrüche zu vermeiden. Die Kräftigung der Muskeln trägt ebenfalls dazu bei, das Sturzrisiko zu verringen.(6) Um das persönliche Trainingslevel zu finden, sollten sich Menschen mit Osteoporose mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt austauschen.

Informationen zur Osteoporose, eine informative Broschüre und viele weitere Materialien rund um die Themen Ernährung und Sport finden Sie unter www.aktionsbündnis-osteoporose.de.

Quellen:

  1. https://www.osteoporosis.foundation/patients/about-osteoporosis (Zugriff: 12.05.2022).
  2. Hadji P, Klein S, Gothe H, et al. Epidemiologie der Osteoporose - Bone Evaluation Study. Eine Analyse von Krankenkassen-Routinedaten. Dtsch Arztebl Int. 2013;110(4):52-57.
  3. 12-Monats-Prävalenz von Osteoporose in Deutschland. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring (Zugriff: 12.05.2022).
  4. World Health Organization (WHO) (1998). Guidelines for preclinical evaluation and clinical trials in osteoporosis. https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/42088/9241545224_eng.pdf (Zugriff: 12.05.2022).
  5. Osteoporose und Wechseljahre. https://ots.de/JaMN49 (Zugriff: 12.05.2022).
  6. DVO Leitlinie 2017: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der OSTEOPOROSE bei postmenopausalen Frauen und bei Männern - Langfassung.
  7. https://ots.de/ztpUHd (Zugriff: 12.05.2022).
  8. https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/calcium/#lm (Zugriff: 27.04.2022).
  9. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/vitamin-d/ (Zugriff: 27.04.2022).

Pressekontakt:

Pressestelle Aktionsbündnis Osteoporose
c/o Medizin & PR GmbH - Gesundheitskommunikation
Eupener Straße 60, 50933 Köln
Email: Presse.aktionsbuendnis-osteoporose@medizin-pr.de
Telefon: 0221 / 77 543-0

Ihre Ansprechpartnerinnen:
Birgit Dickoré und Barbara Kluge

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