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Wie funktioniert Demokratie? In „Cyberdingen“ proben Jugendliche online gemeinschaftliche Entscheidungen.

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Wie funktioniert Demokratie? In „Cyberdingen“ proben Jugendliche online gemeinschaftliche Entscheidungen.

MEDIENINFORMATION

1/2021

  • 15 Jugendliche der Klasse 10c des Gymnasiums Münsingen schlüpften am 19. Januar in die Rolle der Bürgerinnen und Bürger von Cyberdingen und stellten sich den Herausforderungen einer fiktiven Kreisstadt.
  • Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das zunächst fürs Klassenzimmer geplante Spiel im Frühjahr 2020 überarbeitet und kann nun auch als Online-Planspiel zum Einsatz kommen.
  • Erfolgserlebnisse im Planspiel machen Lust auf echte Beteiligung in der eigenen Kommune.

Sersheim, 02. Februar 2021 – Sportplatz, Grünanlagen oder Kulturzentrum? Vor dieser Frage standen 15 Jugendliche der 10. Klasse des Gymnasiums in Münsingen. In den Rollen von Bürgermeisterin, Jugendreferentin, Gemeinderäten, Kämmerer und Jugendlichen handelten sie im virtuellen Planspiel „Cyberdingen“ die neue Nutzung eines ehemaligen Kasernengeländes aus. Und lernten nebenbei, wie demokratische Prozesse funktionieren: „Es war eine spannende Erfahrung, offen für andere Vorschläge zu sein und Kompromisse auszuhandeln, anstatt auf seiner Meinung zu beharren“, so Sarah Schmauder, Teilnehmerin am Planspiel Cyberdingen. „Gleichzeitig weiß ich jetzt, wie wichtig Kommunikation ist, um gemeinsam zu Ergebnissen zu kommen.“

Finanziert wird das Planspiel vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg. „Demokratische Entscheidungsfindung kann sehr komplex sein und muss geübt werden“, betont Günter Bressau, Landeskoordinator des Demokratiezentrums Baden-Württemberg. „Es ist elementar, dass Angebote der Demokratiebildung auch in Pandemiezeiten realisiert werden. Antidemokratische Strömungen – gerade im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 – zeigen, wie wichtig es ist, bereits Jugendlichen die Demokratie anfassbar zu vermitteln. Die mit 70 Prozent hohen Zustimmungswerte zur Demokratie in Deutschland unter den Jugendlichen in Baden-Württemberg [1] seien kein Selbstläufer, sondern müssten kontinuierlich erarbeitet werden.

„Für mich war die wichtigste Erkenntnis, dass jeder in der Gesellschaft eine Stimme hat – auch die Jugendlichen.“

Neben Planspielen fördert das Demokratiezentrum auch tatsächliche Jugendbeteiligung. Im Programm „Jugend BEWEGT“ werden Kommunen fachlich und finanziell dabei unterstützt, junge Beteiligung vor Ort aufzubauen und zu stärken. Denn: Jugendliche, die sich in der Kommune beteiligen und die eigene Wirksamkeit spüren, lernen die demokratische Auseinandersetzung sowie demokratische Regeln und Werte kennen. Das zeigt sich schon im Feedback zum Planspiel: „Für mich war die wichtigste Erkenntnis, dass jeder in der Gesellschaft eine Stimme hat – auch die Jugendlichen“, stellt Denis Mahmutovic, Schüler der 10c, fest. Nach knapp vier Stunden in Cyberdingen war das Ergebnis übrigens ein Kompromiss: Die Entscheidung fiel zugunsten eines Sportplatzes, der von Grünanlagen umgeben ist, außerdem soll das Sportheim auch für kulturelle Zwecke und als Jugendtreff genutzt werden.

Mehr Informationen zum Planspiel „Cyberdingen“ finden Sie unter https://cyberdingen.de/

Über das Planspiel „Cyberdingen“

Das Spiel ist für junge Menschen in Jugendarbeit und Schule konzipiert. Akteur*innen, die in dieser virtuellen Stadt aktiv werden, können Jugendliche und Erwachsene, politisch Verantwortliche und Jugendgruppenleiter*innen, Initiativen oder Schulklassen sein. Sie schlüpfen für eine bestimmte Zeit z.B. in die Rolle der Bürgermeisterin, des Kämmerers oder von engagierten Jugendlichen und entscheiden gemeinsam über die neue Nutzung einer freien Fläche in „Cyberdingen“. Das Planspiel soll dazu beitragen, Politik in die Realität junger Menschen (zurück-) zu holen, Handlungsstrategien auszuprobieren und spielerisch Kompetenzen im Umgang mit Planung, Entscheidung sowie mit dabei auftretenden Konflikten zu vermitteln.

Über das Demokratiezentrum Baden-Württemberg

Das Demokratiezentrum Baden-Württemberg versteht sich als Bildungs-, Dienstleistungs- und Vernetzungszentrum im Handlungsfeld Extremismus, präventiver Bildungsarbeit und Menschenrechtsbildung. Die in ihm vernetzten Organisationen bieten Beratung und Angebote im Bereich der Extremismusprävention, Demokratieförderung und Menschenrechtsbildung an. Das Demokratiezentrum ist ein Trägerverbund, bestehend aus der Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung (LAGO) Baden-Württemberg, der LAG Mobile Jugendarbeit, der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e. V und der Jugendstiftung Baden-Württemberg. Es wird gefördert vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

[1] Wolfgang Antes, Valerie Gaedicke, Birgit Schiffers: „Jugendstudie Baden-Württemberg 2020“.

Diese Presseinformation finden Sie online unter https://demokratiezentrum-bw.de/planspiel-cyberdingen/.

Stella Loock
Kommunikation und Marketing

Jugendagentur gGmbH im Auftrag des Demokratiezentrums Baden-Württemberg
Schloßstraße 23 | 74372 Sersheim
Postfach 1162 | 74370 Sersheim
Telefon: 07042 / 8317-486 | Mobil: 0157 38399484
E-Mail: loock@jugendagentur.de
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