EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
EVG lehnt Schenker-Verkauf im Aufsichtsrat ab
Am 02. Oktober wird im Aufsichtsrat über den Verkauf der DB-Schenker entschieden. Dazu erklärt Martin Burkert, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates:
„Nach 153 Jahren soll DB Schenker vom Markt verschwinden. Damit gehen Wertschöpfung und Arbeitsplätze verloren. Das schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland.
Politik und Bahnvorstand wollen das Verscherbeln von Tafelsilber als „Strategie“ verkaufen. Zukunftsfähige Geschäftspolitik sieht aber anders aus. DB Schenker war über viele Jahre Garant für einen einigermaßen erträglichen Jahresabschluss bei der DB AG. Dass mit DB Schenker auch weiterhin Geld verdient werden kann, zeigt das große Bieterinteresse.
Die EVG ist davon überzeugt, dass die DB Cargo als Rückgrat des klimafreundlichen Verkehrs von einer klugen Zusammenarbeit mit DB Schenker profitiert hätte. Der Vorstand der DB AG hat es jedoch versäumt, eine sinnvolle Verzahnung mit DB Cargoherzustellen. Die Chance, Güter den Kundenwünschen entsprechend von Haus zu Haus zu transportieren, hat der Vorstand damit vertan.
Die EVG kritisiert scharf, dass es keine rechtssichere Garantie dafür gibt, die Verkaufserlöse für die Entschuldung bei der Deutschen Bahn einzusetzen. Das wäre aber bitter notwendig, um die finanziellen Handlungsspielräume des Konzerns nicht weiter zu gefährden. Nur so kann das Unternehmen in Zukunft Eigenmittel auch für Fahrzeuge und vor allem für die betriebliche Qualität einsetzen. Der Eigentümer trägt hierfür eine Verantwortung. Die Deutsche Bahn darf nicht länger als Melkkuh für eine verfehlte Haushaltspolitik des Bundes missbraucht werden.
Deshalb werden die Arbeitnehmervertreter der EVG dem Verkauf von DB Schenker in der Aufsichtsratssitzung am 2. Oktober nicht zustimmen. Gleichzeitig werden wir darauf drängen, dass es größtmögliche Sicherheit für die Beschäftigten bei der DB Schenker gibt.“
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