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VNW-Direktor Andreas Breitner zum Vorschlag der SPD, die Gründung einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft zu prüfen: "Teuer. Bringt kurz- und mittelfristig nichts"

47/2021

Die SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag hat angeregt, die Gründung einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft zu prüfen. So ein Unternehmen könne einen Beitrag gegen Wohnungsmangel und Mietsteigerungen leisten, sagte die baupolitische Sprecherin der Fraktion, Özlem Ünsal, am Montag.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„So charmant die Idee auf den ersten Blick ist, so zeigt ein zweiter Blick, dass die Gründung einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft kurz- und mittelfristig nichts bringt. Die Gründung einer derartigen Gesellschaft und die Schaffung einer ausreichenden Zahl an bezahlbaren Wohnungen dauern mindestens fünf Jahre, wenn nicht sogar länger. Bezahlbarer Wohnraum ist aber jetzt besonders nachgefragt und nicht erst in fünf Jahren.

Außerdem steht eine derartige Gesellschaft vor den gleichen Problemen wie die bereits am Wohnungsmarkt agierenden Unternehmen: zu hohe Baukosten und zu teure Grundstücke. Nicht zuletzt ist die Gründung einer landeseigenen Wohnungsgesellschaft sehr, sehr teuer. Wie so häufig bei sozialdemokratischen Vorschlägen stellt sich die Frage: Wer soll das bezahlen?

Es gibt in Schleswig-Holstein genügend Unternehmen, die seit vielen Jahrzehnten bezahlbaren Wohnraum anbieten. Allein dem VNW gehören 49 Genossenschaften und 27 soziale Wohnungsgesellschaften an. Anstatt jetzt umständlich eine neue langdeseigene Wohnungsgesellschaft gründen zu wollen, sollte die Politik darüber nachdenken, wie die bereits bestehenden sozialen Wohnungsunternehmen besser gefördert und unterstützt werden können.

Es geht nicht darum, den Rückgang der Mietsteigerungen im vergangenen Jahr ‚zu feiern‘. Aber die moderate Entwicklung der Mietpreise in jüngerer Zeit ist ein großer Erfolg und diesen jetzt schlecht zu reden ist falsch. Die auf dem Wohnungsmarkt agierenden Wohnungsunternehmen haben gezeigt, dass sie bezahlbaren Wohnraum können. Anstatt über eine staatliche Konkurrenz nachzudenken, sollte man die Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen suchen.“

2021/03/29

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 394 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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